Chancenlos gegen defensivstarke Chemnitzer

Chancenlos gegen defensivstarke Chemnitzer
Sport

Brose Bamberg muss sich gegen die NINERS Chemnitz geschlagen geben

Brose Bamberg hat am 29. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga einen herben Rückschlag im Kampf um die Playoffs erlitten. Im Heimspiel gegen die NINERS Chemnitz hatten die Mannen von Cheftrainer Oren Amiel über weite Strecken der Partie keine Chance, liefen vom Beginn an einem Rückstand hinterher und mussten sich nach 40 Minuten mit 79:89 geschlagen geben. Die besten Punktesammler der Partie waren Christian Sengfelder (20) und Omar Prewitt (19).

Offensiv kamen die Oberfranken dabei nie wirklich ins Spiel, sodass die – im Vergleich zu Chemnitz – magere Trefferquote von 39 Prozent (Chemnitz 51) nicht großartig verwunderte. Das Reboundduell konnte Brose zwar annährend ausgeglichen gestalten (38:40 – 15:12 offensiv), doch immer, wenn es darauf ankam, landete der Ball in Chemnitzer Händen. Da nutzte es den Jungs von Coach Oren Amiel auch wenig, dass man im dritten und in der Schlussphas des vierten Spielabschnitts Runs starten und den teilweise bei über 20 Punkten liegenden Rückstand fast komplett aufholen konnte.

Chemnitz mach sofort Druck

Dass Chemnitz – gemessen am Defensivrating – die drittbeste Verteidigungsmannschaft der Liga ist, bekam Bamberg vom Start weg zu spüren. Die Oberfranken brauchten fast dreieinhalb Minuten, ehe Chris Dowe nach zwei Ogbe-Freiwürfen zuvor der erste Treffer aus dem Feld gelang. Chemnitz dagegen nutzte seine durch die gute Defense generierten Fastbreak-Möglichkeiten und erspielte sich über einen 9:0-Auftakt schnell eine zweistellige Führung (6:17, 5. Min.). Eine Auszeit von Brose-Coach Oren Amiel fruchtete dann kurzzeitig, als sein Team sich über einen 7:0-Run, den Omar Prewitt mit fünf Punkten in Folge befeuerte, bis auf 16:19 (9. Min.) herankämpfte.

Doch Chemnitz schien an diesem Abend – vor allem nach der überraschenden Niederlage aus der Vorwoche in Würzburg – mehr als bereit zu sein. Per Timeout stellte Rodrigo Pastore den Fokus seiner Truppe wieder ein, die umgehend in der Verteidigung die Daumenschrauben wieder anzogen. Die NINERS schafften es immer wieder, die Zone so dicht zu machen, dass es für Bamberg kein Durchkommen gab – die Folge waren Fehlwürfe nach schwierigen Versuchen oder Ballverluste. Damit wussten die Sachsen dann konsequent umzugehen. Bereits in der 13. Minute war die Differenz beim 30:18 aus Chemnitzer Sicht wieder zweistellig.

Brose schaffte es zu selten, die Tempogegenstöße der Gäste zu stoppen. Konnte man Chemnitz doch mal ins Halbfeld zwingen, tat sich das Pastore-Team zwar schwer, doch die klar bessere Trefferquote und ein bis dato Übergewicht bei den Offensivrebounds machten den Unterschied. Dass die Bamberger beim 32:44-Pausenrückstand noch halbwegs im Spiel waren, lag in erster Linie daran, dass die Oberfranken deutlich häufiger an die Freiwurflinie treten duften. Einen leichten Hoffnungsschimmer stellte auch die Foulbelastung der Gäste (Mike & Susinskas je drei Fouls) dar.

Zweimaliges Aufbäumen war am Ende vergebens

Obwohl Chemnitz auch den zweiten Durchgang mit zwei Dreiern eröffnen konnte, fand Bamberg zusehends bessere Wege, um dagegenzuhalten. Allen voran Omar Prewitt, der ein starkes drittes Viertel spielte, kam immer wieder erfolgreich zum Abschluss und brachte seine Farben wieder in Schlagdistanz. Die Brose-Jungs profitierten dabei auch von der Tatsache, dass sie die Intensität weiter erhöhen konnten. Chemnitz dagegen geriet mehr und mehr in Foultrouble. Allein im dritten Viertel kassierten Mindaugas Susinskas und Darion Atkins, der an alter Wirkungsstätte stark aufspielte, ihr jeweils viertes Foul.

Doch mitten in der Aufholjagd schlichen sich einmal Mehr haarsträubende Ballverluste ins Bamberger Spiel und zerstörten abermals jeglichen Rhythmus. Chemnitz wusste erneut dies zu seinem Vorteil zu nutzen und nahm nach einem 8:0-Lauf eine 13-Punkte-Führung (63:50) mit in die letzte Viertelpause. Diesen Run setzten die NINERS, die über Lockett und Weidemann weiterhin die Big Shots trafen, auch im Schlussviertel fort und erreichten Mitte des finalen Abschnitts die 20-Punkte-Marke (75:54, Freiwürfe Darion Atkins).

Damit war diese Begegnung zugunsten der Gastmannschaft entschieden. Bamberg bäumte sich aber nochmals auf und dampfte den Rückstand mit viel Einsatz bis auf sieben Zähler (77:84, 40. Min.) ein. Insgesamt erlaubten sich die Amiel-Jungs jedoch zu viele Fehler über das gesamte Spiel, sodass die Hypothek am Ende zu hoch war. Schlussendlich steht am Ende eine Bamberger Heimpleite (79:89), die die Wahrscheinlichkeit einer Playoff-Teilnahme erheblich kleiner werden lässt.

Brose Bamberg: Sengfelder (20 Punkte), Prewitt (19), Mitchell (9), Dowe (9), Robinson (9), Geben (6), Ogbe (4), Lockhart (3), Kyzlink
NINERS Chemnitz: Mike (18), Massenat (15), Atkins (14), Weidemann (11), Susinskas (9), Lockett (8), Washington (8), Richter (3), Ziegenhagen (3)

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Wenn ich das Spiel zusammenfassen muss, dann geht das schnell: sie waren uns in allen Belangen überlegen: physisch, psychisch, überall. Wenn man ihrer Physis und ihrer Schnelligkeit nichts entgegensetzen kann, dann läuft das Spiel so, wie es heute lief. Wir haben es über die meiste Zeit nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir haben heute viel gelernt. Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen, wie wir heute gemacht haben.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm