Bonns Individualisten zu stark für Bamberg

Bonns Individualisten zu stark für Bamberg
Sport

Brose kassiert Niederlage im ersten Spiel nach der Corona-Pause

Brose Bamberg musste im ersten Spiel nach seiner Corona-Zwangspause eine weitere Saisonniederlage einstecken. Zum Start in die Rückrunde unterlag die Truppe von Headcoach Oren Amiel bei den Telekom Baskets Bonn mit 81:95. Bamberg verteilte die eigene Offensivlast zwar erneut auf mehrere Schultern (vier Spieler mit zweistelliger Punktausbeute), doch es reichte am Ende nicht, da bei Bonn ein Mann alle anderen überragte. Parker Jackson Cartwright spielte gegen Brose ganz groß auf und sorgte mit 40 (!) Punkten für ein neues Season High in der aktuellen BBL-Saison.

Dennoch ist das Ergebnis am Ende deutlicher, als der Spielverlauf war. Zwar hatten die Bamberger, die ihrem Kontrahenten in allen statistischen Kategorien unterlegen waren, vor allem vor der Pause immense Probleme, nach dem Seitenwechsel schafften sie es jedoch, Intensität und Physis wieder deutlich nach oben zu drehen, was den Rheinländern, die an diesem Sonntagnachmittag ohne Skyler Bowlin auskommen mussten, phasenweise überhaupt nicht schmeckte. So konnten Chris Sengfelder, der seine Farben wieder einmal als Topscorer und -rebounder (18 Punkte, neun Rebounds) anführte, und seine Mitstreiter noch einmal bis auf fünf Zähler herankommen, ehe die Mannen von Cheftrainer Iisalo dank ihrer bärenstarken Dreierquote den Deckel draufmachen konnten.

Jackson-Cartwright gegen Brose Bamberg

Die Bamberger, die neben Dominic Lockhart in den kommenden Wochen auch noch auf Kenny Ogbe (angebrochene linke Hand) verzichten müssen, kamen nach ihrer Corona-Pause zunächst gut aus der Kabine und fanden offensiv über Kyzlink, Prewitt und Mitchell früh einen Rhtyhmus (10:6, 3. Min.). Doch auch Bonn, genauer gesagt Parker Jackson-Cartwright, war von Beginn an im Flow und von Bambergs Defense nicht zu stoppen. Der kleine Baskets-Aufbauspieler fing dabei vor allem von der Dreierlinie, was im bisherigen Saisonverlauf nicht unbedingt zu seinen Stärken zählte, so richtig Feuer. In nur 5:52 Minuten legte „PJC“ im Alleingang die ersten 17 Zähler der Gastgeber auf und brachte seine Farben damit in die Spur.

Nach und nach schalteten sich auch Jackson-Cartwrights Teamkollegen in die Offensive ein, während bei Bamberg zusehends deutlich wurde, dass einige Akteure erst kürzlich wieder ins Training zurückkehren konnten. Offensiv schlichen sich Ballverluste ins Spiel und man vergab einige Versuche an der Freiwurflinie, defensiv schaffte man es nicht, Bonn die leichten Abschlüsse wegzunehmen. So wuchs Broses Rückstand zu Beginn von Viertel Nummer zwei in den zweistelligen Bereich an. Weitrehin stemmten sich Kyzlink und natürlich Kapitän Christian Sengfelder dagegen, doch Bonns Kollektiv, aus dem zwischenzeitlich auch Justin Gorham mit elf Zählern binnen kürzester Zeit eine ähnliche heiße Phase hatte wie Jackson-Cartwright, war zu stark und nutzte jeden Bamberger Fehler (neun der elf Ballverluste in Halbzeit eins) – Pausenstand: 52:39!

Bamberg bäumt sich auf

Nach der Halbzeitansprache von Coach Oren Amiel waren seine Mannen auf dem Feld sichtlich darum bemüht, die Intensität nach oben zu schrauben und physischer zu agieren. Defensiv konnte man so den Bonner Rhythmus immerhin phasenweise stören, doch im eigenen Angriff ließ man mit einer mittelmäßigen Freiwurfquote (61 Prozent am Ende) und einer bis hierhin unterirdischen Dreierquote zu viele – vor allem offene – Würfe liegen. Nachdem der Rückstand so zwischenzeitlich auf 15 Zähler (44:59, 25. Min.) angewachsen war, gelang in der Schlussphase von Viertel Nummer drei dank eines 9:0-Runs tatsächlich nochmal eine Aufholjagd, die die Oberfranken zurück ins Spiel brachte. Da urplötzlich auch Omar Prewitt seinen Touch bei den Feldwürfen fand und in der Schlussphase des dritten Viertels schnelle acht Punkte auflegte, blieb Brose auch im Schlussabschnitt zunächst weiter in der Partie.

Dank einer engagierten Spielweise kämpften sich die Brose-Boys mit Mitte des finalen Viertels noch einmal bis auf fünf Punkte (74:79) heran. Anschließend konnten sich die Bonner Fans jedoch auf ihre Shooter Jeremy Morgan und Karsten Tadda sowie Big Man Michael Kessens verlassen, die letzte Zweifel am Ausgang der Partie zerstreuten. Mit seinem achten erfolgreichen Dreier (im zwölften Versuch) sorgte Parker Jackson-Cartwright am Ende auch noch für ein neues Season High (am Ende stehen 40 Punkte im Scouting; vorher: Kamar Baldwin aus Göttingen mit 35 Punkten) und war somit hauptverantwortlich dafür, dass Brose Bamberg seine Heimreise mit einer 81:95-Niederlage im Gepäck antreten musste und weiter hart für den Playoff-Einzug kämpfen muss.

Telekom Baskets Bonn: Jackson-Cartwright (40 Punkte), Gorham (17), Tadda (11), Morgan (10), Hawkins (8), Kessens (6), Ward (2), Kratzer (1), Hasbargen
Brose Bamberg: Sengfelder (18), Kyzlink (17), Mitchell (15), Prewitt (14), Robinson (8), Scott (6), Geben (2), Heckmann (1), Omuvwie

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Bonn ist nicht umsonst eines der Topteams der Liga. Das haben sie auch heute wieder gezeigt. Sie haben jede Chance, die wir hatten, zunichte gemacht. Natürlich könnte ich jetzt Jackson-Cartwright herausheben, aber es haben alle funktioniert. Sie waren heute einfach besser als wir. Dennoch haben wir uns nicht aufgegeben, haben die schwierige Situation angenommen und uns ins Spiel zurückgekämpft. Jetzt gilt es gut zu regenerieren und gegen Würzburg am Mittwoch zurückzuschlagen.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm