Aufholjagd kommt zu spät: Brose verliert in Braunschweig

Aufholjagd kommt zu spät: Brose verliert in Braunschweig
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Roijakkers-Team findet nicht ins Spiel und kassiert erste Saisonniederlage

Nun hat es auch Brose Bamberg erwischt. Am fünften Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga kassierten die Oberfranken ihre erste Saisonniederlage, bleiben aber zumindest noch bis Sonntag Tabellenführer. Bei den Basketball Löwen Braunschweig unterlagen die Mannen von Cheftrainer Johan Roijakkers trotz eines starken Comeback-Versuchs in den Schlussminuten am Ende mit 84:90. Eine wieder einmal homogene und ausgeglichene Teamleistung (22 Assists), aus der erneut Kapitän Christian Sengfelder mit einem Double Double (24 Punkte, zehn Rebounds) hervorstach, sollte dieses Mal nicht ausreichen.

Die Bamberger, die an diesem Abend auf Trevis Simpson (grippaler Infekt) verzichten mussten, hatten von Anfang an Probleme im Spiel. Zum einen verteidigten die Braunschweiger extrem stark und nahmen zum Beispiel Bambergs Topscorer Omar Prewitt fast komplett aus dem Spiel. Auf der Gegenseite, in der Verteidigung, konnten Chris Sengfelder & Co. insbesondere die Dreierlinie nicht verteidigen und die Niedersachsen – allen voran Robin Amaize (5/5) und Martin Peterka (5/10) – trafen hochprozentig (60 Prozent Zweier, 50 Prozent Dreier). Durch eine extrem starke Schlussphase, in der Bamberg die Intensität konstant hoch halten konnte, sehen die Trefferquoten mit 56 Prozent Zweier und 36 Prozent Dreier zwar final ordentlich aus, doch sieben vergebene Freiwürfe (Ogbe mit fünf Fahrkarten) und 19 Turnover gaben den Ausschlag.

Ähnlich wie in der Vorwoche gegen Chemnitz kamen die Braunschweiger auch gegen das Brose-Team gut aus den Startlöchern. Zunächst konnten die Oberfranken da aber noch dagegenhalten, konterten einen 2:6-Negativstart mit einem 7:0-Run zur ersten eigenen Führung (9:6 durch Prewitt-Dreier, 4. Min.). Danach allerdings nahm der Löwen-Express richtig Fahrt auf. Vier Dreier in Folge (drei von Martin Peterka) jagten die Braunschweiger durch Bambergs Reuse und hebelten die Gäste-Defense dabei durch gute Ballbewegung aus. Bamberg selbst kam im Angriff aber auch zu guten und zählbaren Abschlüssen, in erster Linie durch Christian Sengfelder, der an alter Wirkungsstätte wieder groß aufspielte (14 Punkte und vier Rebounds in Halbzeit eins).

Foulbelasteter Robinson fehlt im Ballvortrag

Dennoch wurde der Rückstand sukzessive größer, da Bambergs Defensive heute nicht immer auf der Höhe war und auf der Gegenseite der Dreier nicht wie gewohnt fallen wollte (2/13 zur Halbzeit). Als dann auch noch Justin Robinson bereits in der elften Spielminute sein drittes Foul kassierte und fortan bis zur Pause auf der Bank Platz nehmen musste, mussten Coach Roijakkers und sein Trainerstab mit ansehen, wie Braunschweig, das sehr fokussiert agierte, extrem hochprozentig traf und aus seinen Fehlern aus dem Chemnitz-Spiel gelernt zu haben schien, den Vorsprung in den zweistelligen Bereich hob. Brose legte den Spielaufbau in die Hände von Dominic Lockhart, Kenny Ogbe oder Omar Prewitt, doch man merkte deutliche Probleme im Ballvortrag gegen den Defensivdruck der Löwen. Zur Pause war aus Brose-Sicht aber noch alles möglich, da man sich vor allem über die Freiwurflinie wieder bis auf 39:45 herankämpfen konnte.

Der Start in den zweiten Durchgang verlief aus Gäste-Sicht dann aber eher suboptimal. Braunschweig verteidigte weiter extrem stark und im Angriff trafen die Niedersachsen weiter nach Belieben. Einem Dreier von Lockhart folgten wieder drei der Braunschweiger in Serie, sodass Bambergs Rückstand in der 24. Minute auf 14 Punkte (44:58) angewachsen war. In der Folge war es dann fast egal, was Brose versuchte, die Löwen, bei denen Robin Amaize im dritten Viertel die Offensive übernahm, hatten stets die passende Antwort und zwängten den Oberfranken weiter ihr Spiel auf. Hinzu kam dann natürlich auch, dass Braunschweigs Selbstvertrauen stieg und stieg, während Bamberg Fehler an Fehler reihte.

Bamberg gibt nicht auf, Aufholjagd kommt aber zu spät

Knapp achteinhalb Minuten vor dem Ende der Partie durchbrach Brandon Tischler, der zusammen mit seinem Bruder Nicholas im Bamberger Nachwuchsprogramm ausgebildet wurde, dann auch die 20-Punkte-Marke – und das natürlich per Dreier (79:57). Gerade jetzt in dieser vermeintlich aussichtslosen Situation schien Bambergs Ehrgeiz noch einmal geweckt worden zu sein und man wollte sich nicht vorzeitig geschlagen geben. Als Team bäumte sich der Tabellenführer noch einmal auf und legte einen starken 13:0-Run auf das Braunschweiger Parkett, wodurch der Gastgeber kurzzeitig noch einmal nervös wurde. Um die Partie aber noch komplett zu drehen, reichte den Brose-Boys die Zeit nicht mehr aus. Am Ende musste Brose Bamberg mit 84:90 in die erste Saisonniederlage einwilligen.

Basketball Löwen Braunschweig: Peterka (20 Punkte), Amaize (19), Brown (14), van Slooten (13), Klassen (9), Sehnal (8), B. Tischler (3), Turudic (2), N. Tischler (2), Fru
Brose Bamberg: Sengfelder (24), Robinson (14), Geben (14), Ogbe (12), Lockhart (10), Prewitt (7), Heckmann (3), Aminu, Omuvwie

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Wir hatten am Anfang des Spiels und direkt nach der Halbzeit zwei Phasen, in der unsere Verteidigung nicht stimmte. Das war der Knackpunkt. Es war aber nicht alles schlecht. Das Rebounding war vorne und hinten gut. Wenn du aber auswärts gewinnen willst, dann reichen nicht nur 20 Minuten gute Defense.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm