„Müssen bereit sein, den Kampf anzunehmen“

„Müssen bereit sein, den Kampf anzunehmen“
Sport

Brose Bamberg gastiert in Ulm und will seine weiße Weste verteidigen

Der dritte Spieltag der easyCredit BBL hält für Brose Bamberg das zweite Auswärtsspiel der noch jungen Saison parat. Am Samstagabend betreten die Jungs rund um Kapitän Christian Sengfelder das Parkett der Ratiopharm Arena und stellen sich dort ab 20:30 Uhr dem Gastgeber ratiopharm ulm.

Sobald das Spiel beginnt, muss sich Brose darauf einstellen, dass Ulm „sofort Vollgas geben und Präsenz zeigen“ wird, wie Patrick Heckmann angesichts des ersten Ulmer Heimauftritts vor den eigenen Fans vorausahnt. Für Heckmann, der seinerzeit von Bamberg nach Ulm und nun vor der Saison 2021/2022 wieder zurück gewechselt ist, ist es die erste Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte. „Natürlich ist es für mich ein besonderes Spiel. Ich habe noch regelmäßig Kontakt zu einigen Ulmer Jungs. Dennoch: die Freundschaft hört auf, sobald ich das Parkett betrete“, so Bambergs Flügelspieler, der weiß, dass die Ulmer mit ihrem Saisonstart nicht zufrieden sein werden und „sich erstmals vor Fans natürlich ganz anders präsentieren“ wollen.

Ulm hat gute Schützen und Center

In der Tat stehen für das Team von Cheftrainer Jaka Lakovic aktuell ein Sieg und zwei Niederlagen (BBL und Pokal zusammengenommen) auf dem Papier. Den bislang einzigen Erfolg holten sich die Schwaben dafür allerdings gleich am ersten Spieltag beim FC Bayern München Basketball (86:83-Overtime-Sieg). Die Niederlagen in Bonn (73:76, BBL) und Chemnitz (85:87, Pokal-Achtelfinale) sind aus Ulmer Sicht zwar bitter, doch zeigte die Mannschaft in allen drei Partien bislang starke Leistungen. Insbesondere die Neuzugänge stellten unter Beweis, dass die Ulmer Verantwortlichen im Sommer ein gutes Händchen bewiesen haben: Besonders auffällig agierten dabei Aufbauspieler Semaj Christon und Center Cristiano Felicio, die in den beiden bisherigen BBL-Spielen kaum zu stoppen waren und mit im Schnitt mit 22 und 15,5 Punkten jeweils starke Punktzahlen ablieferten. In der Pokalpartie kam Ulms brasilianischer Big Man mit NBA-Erfahrung, der in der Liga bislang zusätzlich acht Rebounds pro Partie einsammelte, sogar auf ein Double-Double (13/13), wurde punktetechnisch aber noch vom dritten Neuzugang Jaron Blossomgame (22) übertroffen.

Noch nicht ganz im Flow sind dagegen die deutschen Spieler, wobei man hier anmerken muss, dass Per Günther, Karim Jallow und Thomas Klepeisz während der Vorbereitung verletzt waren und daher jetzt noch nach ihrem Rhythmus suchen. Vor allem bei Jallow und Klepeisz konnte man beim Pokalspiel in Chemnitz aber bereits deutliche Fortschritte erkennen. Somit hat Jaka Lakovic zwei weitere wichtige Offensivwaffen zur Hand, die die ohnehin bislang extrem gefährliche Angriffsmaschine der Schwaben befeuern können. 62,8 Prozent ihrer Würfe aus dem Zweierbereich fanden bislang den Weg in den gegnerischen Korb – Ligaspitze! „Wir müssen von Beginn an dagegenhalten, müssen dafür sorgen, dass sie sich nicht entfalten können. Sie haben gute Schützen, gute Center“, zollt Patrick Heckmann seinem ehemaligen Arbeitgeber Respekt.

Bamberg muss den Fokus hochhalten

Gegen starke Ulmer, die durch die Anwesenheit von rund 5.300 Zuschauern zusätzlich motiviert sein dürften, muss der Gast aus Bamberg also von Beginn an bereit sein, „den Kampf anzunehmen“, so Heckmann. Trotz des Pokal-Aus beim FC Bayern München Basketball, können die Brose-Boys in Ulm selbstbewusst auftreten. „Wir haben uns durch unsere zwei Siege eine gute Ausgangsposition geschaffen, die wir gerne weiter ausbauen wollen“, blickt Heckmann auf die beiden Liga-Auftaktsiege in Göttingen und zuhause gegen Gießen zurück. Auch in München stimmte die Leistung der Mannschaft über weite Teile der Partie. In der ersten Halbzeit befand man sich mit dem Euroleague-Team aus der bayerischen Landeshauptstadt sogar auf Augenhöhe, verpasste es in den entscheidenden Phasen aber, weiter nachzulegen und die eigene Führung weiter auszubauen. Am Ende genügte den Bayern ein offensivstarkes drittes Viertel (32 Punkte), um sich entscheidend zu distanzieren.

Wieder eine Phase also, in der Bamberg es nicht geschafft hat, seinen Fokus hochzuhalten. Daher ist es nur logisch, das Patrick Heckmann, der mit durchschnittlich zehn Punkten, 6,5 Rebounds und vier Assists zu den Bamberger Aktivposten zählt, genau das einfordert. „Es ist wichtig, dass wir über 40 Minuten unser Spiel vorne und hinten aggressiv durchziehen“, legt Heckmann die Marschroute für Samstagabend fest.

Nach der Begegnung in Ulm steht für Brose Bamberg in der kommenden Woche wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Am Sonntagnachmittag (17.10., 15 Uhr) gastiert der bisher stark aufspielende Aufsteiger aus Heidelberg in der Brose-Arena.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm