„Haben momentan einen sehr breiten und qualitativ guten Kader“

„Haben momentan einen sehr breiten und qualitativ guten Kader“
Sport

Ex-Profi Frank Nitsche im Gespräch

Frank Nitsche in Bamberg vorzustellen, hieße Eulen nach Athen tragen. Der ehemalige Profifußballer mit Stationen unter anderem in Nürnberg, Aschaffenburg und Berlin war und ist ein waschechtes Eigengewächs. Zudem ist er seit einigen Jahren in der Fußballabteilung des FC Eintracht Bamberg tätig. Sein Fokus und Herzblut liegt dabei auf der Arbeit mit Talenten aus dem Jugendbereich.

Frank Nitsche im Gespräch:

Frage: Du hast selbst erfolgreich in den 1980er Jahren beim FC Bamberg, einem der Vorgängervereine des FCE, in der Bayernliga gespielt und kennst auch die nachfolgenden Generationen des FC bzw. FCE ganz gut. Wo würdest du die heutige Mannschaft einordnen?
Nitsche: „Oje, ich denke, das ist schwer zu vergleichen. Bei uns war damals die Bayernliga noch die dritte Liga. Das war eine andere Zeit und eine andere Wertigkeit. Ich würde mich der Einfachheit halber lieber auf die heutige Mannschaft konzentrieren. Und das finde ich überragend, was da momentan läuft. Wir haben aus meiner Sicht in dieser Saison noch einmal viel mehr Struktur im Spiel. Ich unterhalte mich oft mit Trainer Julian Kolbeck vor den Spielen und mir gefällt es unglaublich, dass er zu jedem Gegner einen klaren Plan hat und die Mannschaft diese Pläne auch umsetzt. Das Ergebnis zeigt sich nicht nur im Tabellenplatz, sondern auch zum Beispiel im Defensivverhalten, in der Anzahl der kassierten Tore. Wir haben zuletzt in Vilzing kein Gegentor kassiert. Das werden nicht viele Mannschaften schaffen – und das war sicher nicht nur alles Glück. Dazu kommt auch, dass wir momentan einen sehr breiten und qualitativ guten Kader haben. Siehe auch wieder Vilzing. Da werden gegen eine Profitruppe etliche 18jährige ins Spiel gebracht und zeigen allesamt eine Bombenleistung. Das begeistert mich.“

Frage: Welche(r) Spieler der aktuellen Truppe gefällt dir besonders gut und warum?
Nitsche: „Da werde ich als Mit-Verantwortlicher jetzt sicher keine Namen nennen. Auch hier möchte ich es wieder etwas allgemeiner fassen: mir gefällt, dass wir im Kern weiter eine Mannschaft haben, die schon in der Bezirksliga bei uns war. Die Jungs haben damals Charakter bewiesen und sich Jahr für Jahr weiterentwickelt. Dazu kommen in dieser Saison Neuzugänge, die allesamt eingeschlagen haben. Und wichtig: die fast alle in unserer Jugend ausgebildet wurden und das FC(E)-Herz am rechten Fleck haben. Und wenn ich tatsächlich einmal einen unserer Spieler für gut halte – oder aber auch mal mit einem Spiel oder einer Entwicklung nicht einverstanden bin, dann sage ich das den Jungs in Absprache mit Julian auch gerne einmal persönlich unter vier Augen. So wie ich das gewohnt bin und wie es sich aus meiner Sicht auch gehört.“

Frage: Einige der Jungs träumen durchaus noch vom Profifußball. Was muss man aus deiner Erfahrung mitbringen, um den Sprung zu schaffen?
Nitsche: „Ich glaube, dass der Sprung von der fünften Liga in die erste oder zweite Liga aus dem Stand nicht möglich ist. Ich traue es einigen der Jungs durchaus zu, noch weiter nach oben zu kommen, aber das muss schrittweise und gut geplant erfolgen. Und ganz klar: du musst einfach konstant gute Leistungen zeigen. Da machen vier oder fünf gute Spiele wenig Sinn. Schlussendlich ist es natürlich auch Glück: es muss dich jemand beobachten und du musst genau an dem Tag überzeugen. Auch wenn die Scouting-Systeme heute sehr fein sind, braucht es immer noch etwas Glück am Ende des Tages.“

Frage: Zeitreise in das Jahr 2025. Wo würdest du den FCE gerne sehen?
Nitsche: „In einer Spielklasse, die finanziell ohne Risiken zu stemmen ist und in der es noch möglich ist, mit eigenen Talenten und Talenten aus der Region zu spielen. Eingebettet in einem Gesamtverein, der gute Strukturen hat und sich Jahr für Jahr weiter entwickelt.“

Sein nächstes Spiel bestreitet der FC Eintracht Bamberg am kommenden Samstag, 2. Oktober. In einem Heimspiel der Bayernliga Nord haben die Domreiter den TSV Karlburg zu Gast. Anstoß im Fuchs-Park-Stadion ist um 14:00 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf beim bvd Kartenservice Bamberg (Lange Straße 39/41), am Kartenkiosk Bamberg an der Brose Arena (Forchheimer Straße), bei Lotto Hümmer Hallstadt (Emil-Kemmer-Straße 19), im Reisebüro Ebern (Ritter-von-Schmitt-Straße 8), in Annett´s Reisebüro Hirschaid (Kirchplatz 5) oder online im Ticketshop des FC Eintracht Bamberg. Auch für die anderen Heimspiele des Jahres wurde der Kartenvorverkauf bereits gestartet. Die Termine: 22. Oktober gegen die DJK Don Bosco Bamberg, 30. Oktober gegen den 1. FC Sand, 13. November gegen den SV Seligenporten, 27. November gegen den TSV Abtswind.

Bildunterschrift: Frank Nitsche (links) mit Trainer Julian Kolbeck.

Text & Foto: Pressemitteilung FC Eintracht Bamberg 2010 e.V.