Was Sohn Rafael vom Papa lernen will
Schneller Antritt, Körpertäuschung, rechts am Gegner vorbei, ein strammer Schuss ins lange Eck – Tor! Rafael Schäffler spielt im F1-Förderkader des FC Eintracht Bamberg – und wirbelt dort mit seiner Dynamik und seinem Offensivdrang die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander. Wenn FCE-Fans den Siebenjährigen auf dem Fußballplatz beobachten, dann kommt ihnen ein großartiger Mittelfeldspieler in den Sinn, der in Regionalligazeiten zu den Leistungsträgern des Vereins gehörte: Rafaels Vater Daniel Schäffler.
Schon jetzt erinnert Rafael nicht nur mit seinem Typus, seiner Statur und seinem Aussehen an den Herrn Papa. „Die Gene sind nicht zu verleugnen“, sagt Daniel Schäffler und lacht dabei. Seit Saisonbeginn bereichern beide Schäfflers den FC Eintracht. Rafael als Spieler, Daniel als Trainer. Für den Senior ist es die Rückkehr zu dem Verein, mit dem er in der Region Bamberg die größten Erfolge gefeiert hatte.
„Es ist ein tolles Gefühl, wieder zurück in der FCE-Familie zu sein“, sagt Daniel. „Ich hatte hier viele schöne Momente, deshalb ist mir der Wechsel zusammen mit Rafi sehr einfach gefallen.“ Insgesamt 77 Mal trug Daniel Schäffler das violette Trikot, 52 Mal in der Regionalliga, 25 Mal in der Bayernliga. Noch heute ruft besonders ein Spiel bei ihm Gänsehaut hervor: die Partie vor 3700 Zuschauern im Fuchs-Park-Stadion gegen den FC Bayern München II am 23. August 2013. „Wir haben völlig überraschend 2:1 gewonnen, ein absolutes Highlight“, erinnert sich der 32-Jährige. Kein Wunder: Der gebürtige Hofer steuerte damals den Siegtreffer in der 59. Minute per Foulelfmeter bei. Mit seiner unnachahmlichen Art traf der offensive Mittelfeldakteur für den FC Eintracht aber nicht nur bei Standards. 22 Tore standen nach drei Spielzeiten in Bamberg von 2013 bis 2016 auf dem Konto. Gewechselt war Daniel Schäffler einst von der SpVgg Bayern Hof zum FCE. Dorthin kehrte er auch kurzzeitig wieder zurück, ehe er sich wieder den Domreitern anschloss.
Nach seiner Zeit im Volkspark wechselte Schäffler zum Stadtrivalen DJK Don Bosco. Seit Herbst 2018 ist Schäffler Spielertrainer im Herrenbereich beim TSV Hirschaid. Dort trainiert er zudem noch die B-Jugend. „Nach einem Schnuppertraining beim FCE hat es Rafael sofort so gut gefallen, dass er von Hirschaid hierher wechseln wollte“, erklärt Daniel Schäffler. Gesagt – getan. Und auch beim Papa kamen plötzlich Heimatgefühle auf. „Klar, ich habe jetzt drei Fußballjobs, wenn man so will. Aber die Familie macht mit und mir macht es unheimlich Spaß“, sagt Daniel. Für die Möglichkeit, den F1-Förderkarder trainieren zu dürfen, sei er den FCE-Verantwortlichen sehr dankbar. „Zusammen mit den Trainerkollegen Christoph Kleilein und Adrian Grodel werde ich sicher ein super Zeit haben.“
Froh ist man auch in der Führungsriege des Vereins, dass Daniel Schäffler zum FCE zurückgekehrt ist. „Das ist ein absoluter Glücksfall für uns. Daniel ist B-Schein-Inhaber, hat unglaublich viel Erfahrung im Fußballbereich, so dass die Kinder davon nur profitieren können. Genau solche Leute bringen uns weiter“, betont James White, sportlicher Leiter der U9 bis U12. Und Fußballabteilungsleiter Sascha Dorsch ergänzt: „Die Rückkehr von ehemaligen Spielern, die das FCE-Gen im Blut haben – das ist genau unser Weg. Peter Heyer ist wieder da, Hutch Esen ist wieder da, Christoph Starke ist wieder da – und jetzt auch Daniel Schäffler.“
Daniel und Rafael Schäffler wollen jetzt mit der F1 durchstarten. Dabei geht es bei den Schäfflers nicht immer harmonisch zu. Klappt einmal etwas nicht so, wie sich Rafael das vorstellt oder wird er vom Papa ausgewechselt, geht er schon einmal wütend vom Feld oder es gibt Tränen. Daniel empfindet das aber nicht unbedingt als negativ. „Ich wünsche mir für Rafael, dass er immer diesen Ehrgeiz besitzt, sich in jedem Training und jedem Spiel verbessern zu wollen. Fehler gehören im Fußball dazu. Wichtig ist, dass Rafael die Kritik immer annimmt“, sagt Daniel. Und was will Rafa von seinem Vater fußballerisch lernen? „Dass mein linker Fuß genauso gut wird wie der von meinem Papa“, antwortet er mit einem breiten Grinsen. Daran will er auch kräftig arbeiten – im Trikot des FC Eintracht, in dem er sich so wohl fühlt wie sein Vater. Endstation in Sachen Fußball soll Bamberg aber nicht unbedingt bleiben: „Natürlich will ich eines Tages Profi werden“, sagt Rafael. Und dann am besten bei der besten Adresse im deutschen Fußball: „Bayern München, das wär’s!“
Für die erste Mannschaft des FC Eintracht Bamberg heißt der nächste Gegner nicht FC Bayern München, sondern DJK Vilzing. Gespielt wird das Spitzenspiel der Bayernliga Nord am kommenden Samstag, 25. September, in Vilzing. Zu Hause spielt der FC Eintracht wieder am Samstag, 2. Oktober,. Gegner ist der TSV Karlburg. Das für den 23. Oktober vorgesehene Heimspiel gegen die DJK Don Bosco Bamberg wurde um einen Tag vorverlegt. Darauf macht der FCE noch einmal aufmerksam. Ausgetragen wird die letzte Vorrundenpartie jetzt am Freitag, 22. Oktober, um 19:00 Uhr. Karten für das Derby gibt es seit Montag (20. September) im Vorverkauf über den Onlineshop des FC Eintracht Bamberg unter www.fce2010.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen – unter anderem beim bvd Kartenservice Bamberg (Lange Straße 39/41), am Kartenkiosk Bamberg an der Brose Arena (Forchheimer Straße), bei Lotto Hümmer Hallstadt (Emil-Kemmer-Straße 19), im Reisebüro Ebern (Ritter-von-Schmitt-Straße 8) oder in Annett´s Reisebüro Hirschaid (Kirchplatz 5).