Enttäuschender Jahresausklang: Brose verliert das 80. Oberfrankenderby

Enttäuschender Jahresausklang: Brose verliert das 80. Oberfrankenderby
Sport

Bambergs Basketballer verlieren nach starker Anfangsphase völlig den Fanden

Brose Bamberg muss zum Ausklang des Kalenderjahres eine bittere Heimniederlage hinnehmen. Im Oberfrankenderby gegen Medi Bayreuth, das mit vier Niederlagen am Stück und ohne den entlassenen Ryan Woolridge angereist war, zog die Truppe von Headcoach Johan Roijakkers mit 67:73 den Kürzeren und rutscht damit aus den Playoff-Rängen.

easyCredit BBL 20/21 - 10. Spieltag: Brose Bamberg vs. medi bayreuthHauptgrund für die fünfte Bamberger Saisonniederlage war ein klarer Leistungsabfall nach starken sechs Anfangsminuten. Gegen Bayreuths wechselnde Verteidigungsarten verlor Brose völlig seinen Rhythmus und kam am Ende nur auf eine magere Trefferquote von 32,9 Prozent (26 Prozent Dreierquote). Vor dieser Begegnung war Bamberg mit 51,8 Prozent der getroffenen Würfe Ligaspitze. Die Kontrahenten aus der Wagnerstadt wirkten nach der Trennung von US-Boy Ryan Woolridge befreiter und zogen den Bambergern in der Defense den Zahn.

Zum Spiel: Obwohl die ersten Zähler der Partie durch Matthew Tiby (Dreier) auf das Konto der oberfränkischen Gäste gingen, legte Bamberg gut los. Aufbauend auf diesen 0:3-Rückstand starteten die Roijakkers-Jungs mit einem 13:0-Run. Allen voran Dominic Lockhart feuerte dabei gut von „downtown“ und steuerte zwei Distanztreffer zur schnellen zweistelligen Führung (13:3, 4. Min.) seiner Farben bei. Auch danach fand Bayreuth nicht statt, sodass die Bamberger – weiter getragen von Lockhart und Christian Sengfelder – noch bis auf 20:6 (6. Min.) davonziehen konnten.

Bayreuth kontert Bambergs starken Auftakt

easyCredit BBL 20/21 - 10. Spieltag: Brose Bamberg vs. medi bayreuthErst Mitte des ersten Viertels, als Medi-Coach Raoul Korner mit Topscorer Frank Bartley und Osvaldas Olisevicius mehr Offensivpower ins Spiel brachte, fanden die Wagnerstädter langsam aber sicher ihren Rhythmus. Zusätzlich stellte der österreichische Headcoach auf eine Pressverteidigung, die sich danach in eine Zone zurückzog, um und brachte Bambergs Offensivmaschine damit völlig zum Erliegen. Völlig von der Rolle mussten die gastgebenden Oberfranken nun den gegnerischen Lauf (13:0) hinnehmen, der Bayreuth noch im ersten Viertel zurückbrachte.

Broses Korbjäger taten sich auch in den zweiten zehn Minuten schwer, um gegen Bayreuths Verteidigungsvariante zum Erfolg zu kommen. In der eigenen Abwehr agierte man solide, brachte dabei aber insbesondere Andreas Seiferth und Frank Bartley nicht unter Kontrolle. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der mit einer hauchdünnen 39:38-Führung für Brose Bamberg in die Halbzeit ging.

Bamberg findet nicht mehr ins Spiel

Auch zum Start des zweiten Durchgangs hatte sich Bayreuths Cheftrainer Raoul Korner taktische Kniffe (zb. große Aufstellung mit Tiby und Olisevicius auf den Flügelpositionen) überlegt, um Bamberg weiter zu irritieren – was zunächst auch weiter gelang. Die Domstädter schafften es zu selten, den Ball in gute Positionen in Korbnähe zu bringen, wo David Kravish eigentlich wieder eine starke Allroundvorstellung bot. Stattdessen suchte man immer wieder sein Heil aus der Distanz – von wo insbesondere Devon Hall (2/12) die Lampen ausschoss. Bayreuth im Gegenzug agierte cleverer, sodass sich auch über das gesamte dritte Viertel hinweg kein Team nennenswert absetzen konnte – 56:54 für Bayreuth vor der letzten Viertelpause.

easyCredit BBL 20/21 - 10. Spieltag: Brose Bamberg vs. medi bayreuthMit Beginn der finalen zehn Minuten drohte die Begegnung dann zugunsten der aufopferungsvoll kämpfenden Bayreuther zu kippen. Drei Dreier in Serie von Walker, Doreth und Olisevicius bescherten den Gästen plötzlich die erste eigene zweistellige Führung (65:54, 33. Min.). Im Bamberger Angriff fehlte es weiter an Ideen, Kreativität und Fortune im Abschluss, sodass man mit fortschreitender Spielzeit und weiter anwachsendem Rückstand zusehends an Boden verlor.

Kampflos wollten sich die Brose-Jungs aber auch mit einem 13-Punkte-Rückstand nicht geschlagen geben und bließen zur Aufholjagd. Doch näher als auf fünf Punkte (64:69, 40. Min.) konnten Broses-Korbjäger nicht verkürzen und mussten das Kalenderjahr mit einer enttäuschenden 67:73-Derbyniederlage beenden.

Brose Bamberg: Lockhart (14 Punkte), Sengfelder (11), Kravish (10), Fieler (10), Hall (9), Vitali (6), Ogbe (4), Hundt(3), Odiase, Grüttner Bacoul
Medi Bayreuth: Bartley (15), Seiferth (14), Olisevicius (11), Doreth (8), Tiby (8), Pardon (6), Walker (5), Jalalpoor (3), Bruhnke (3)

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Glückwunsch an Bayreuth zu dem verdienten Sieg. Wir müssen zufrieden sein, dass wir nur mit sechs Punkten verloren haben. Seitdem wir aus der Türkei zurückgekommen sind, sind wir kaputt. Zu viele Spiele, zu viele Spieler, die zu viele Minuten gehen müssen. Aber wir bekommen keine Pause, spielen zwei Spiele pro Woche. Daher müssen wir jetzt versuchen, so viel Ruhe zu bekommen, wie möglich.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm