US-Guard-Doppelpack für Brose Bamberg

US-Guard-Doppelpack für Brose Bamberg
Sport

Oberfranken verpflichten Tyler Larson und Gerry Blakes

Brose Bamberg treibt seine Personalplanungen für die Mitte Oktober beginnende Spielzeit 2020/2021 unbeirrt voran. Nachdem sich Coach Johan Roijakkers zunächst auf die deutschen Spots im Kader konzentriert hatte, bemüht sich der Niederländer nun um die Importspieler. Hier können die Oberfranken kurz vor dem Wochenende gleich doppelten Vollzug vermelden.

Tyler Larson und Gerry Blakes heißen die beiden ersten US-Neuverpflichtungen von Brose Bamberg für die kommende Saison. Von November 2019 bis Februar 2020 liefen beide gemeinsam für Bundesligakonkurrent EWE Baskets Oldenburg auf, ehe es Blakes weiter nach Frankreich zu SIG Straßburg zog. In der Domstadt haben beide US-Guards einen Einjahresvertrag unterschrieben.

Bamberg als dritte BBL-Station

Tyler Larson, für den Bamberg bereits die dritte BBL-Station seiner Karriere ist, startete seine Laufbahn an der University of South Dakota. Nach seiner Collegezeit bekam der 28-Jährige in Lettland, genauer gesagt bei BK Jekabpils, seinen ersten Profivertrag. Über Stationen in Litauen, Ungarn, Belgien und Russland kam der 1,91m großen Aufbauspieler im Januar 2019 schließlich erstmals nach Deutschland und schloss sich den Fraport Skyliners an. In 20 Spielen verbuchte er für die Hessen eine Durchschnittsquote von 16 Punkten, fünf Rebounds und fünf Assists. Die vergangene Spielzeit 2019/2020 begann Larson zunächst in Frankreich bei Boulazac Basket Dordogne, ehe er Ende November zu den EWE Baskets Oldenburg wechselte. In Norddeutschland traf er in 21 BBL-Spielen rund 60% seiner Würfe und kam so auf durchschnittlich über elf Punkte, im Eurocup waren es gar 12,8 Zähler im Schnitt.

„Wir freuen uns, dass wir mit Tyler einen Point Guard gewinnen konnten, der europäische Erfahrung mitbringt, aber vor allem auch die BBL bestens kennt“, nennt Broses Coach Johan Roijakkers ein paar Vorzüge seines neuen Guards. Wichtig für Bambergs neuen Cheftrainer ist aber auch das Gesamtpaket, welches der 1,91 m-Mann mitbringt. „Er kann punkten, Bälle verteilen, rebounden und ist stark von der Linie. Uns kam es außerdem darauf an, dass wir einen Aufbauspieler mit Größe verpflichten, der auch gemeinsam mit Bennet Hundt auf dem Parkett stehen kann. Auch das bringt Tyler mit“, so Roijakkers.

Für Larson selbst war es eine einfache Entscheidung nach Bamberg zu wechseln. „Für mich ist Brose ein großer Klub mit Siegermentalität und erstaunlichen Fans“, beschreibt der Neuzugang seine bisherigen Erfahrungen mit Freak City. Geht es nach ihm, kann Bamberg mit ihm in der Rotation an vergangene Erfolge anknüpfen. „Natürlich will ich vorne mitspielen. Das heißt für mich, dass wir zu den Top4-Teams der Liga gehören und mit Heimvorteil durch die Playoffs ins Finale kommen; dazu ist mein Ziel der Pokalsieg und das BCL Final Four“, so die Zielsetzung von Larson, der sich abseits des Parketts als 100%igen Familienmenschen beschreibt.

Von Oldenburg über Straßburg nach Bamberg

Bambergs zweiter US-Neuzugang, Gerry Blakes, erlernte das Basketball-ABC an der Leuzinger High School, wo er unter anderem an der Seite des heutigen NBA-Spielers Delon Wright – dem Bruder des ehemaligen Brose-Akteurs Dorell Wright – spielte. Seine Universitätszeit verbrachte der heute 26-Jährige zunächst am San Bernadino Valley College und wechselte anschließend die Arizona State University. Seinem ersten Profivertrag bekam Blakes bei Enosis Neon Paralimni auf Zypern. Zur Saison 2017/2018 zog der 1,93 m große Athlet weiter nach Schweden, wo er mit den Norrköping Dolphins den Meistertitel erringen konnte. Dank seiner guten Leistungen ging es von Schweden weiter nach Italien zum Spitzenklub aus Cantù. In der norditalienischen Provinz Como zeigte Blakes´ Leistungskurve, vor allem die jenseits der Dreierlinie, weiter nach oben, weshalb er das Interesse der EWE Baskets Oldenburg auf sich zog. Dort wollte es für den gebürtigen Kalifornier allerdings nicht so ganz rund laufen. In neun BBL- und zehn EuroCup-Spielen konnte er lediglich rund elf Punkte auflegen. Im Februar kam es zur Trennung und Blakes zog weiter nach Frankreich, wo er sich dem Topteam SIG Straßburg anschloss. Zwar kam er dort – bedingt durch die Corona-Pandemie –nur zu einem Einsatz, bei diesem zeigte er aber mit 16 Punkten und sechs Rebounds gleich, was in ihm steckt.

Vor allem dieser Umstand zeigt, dass Blakes eine echte Verstärkung für den neunfachen deutschen Meister sein kann. „Wir planen mit ihm als zweitem Ballhandler auf der zwei. Ich denke, das ist die für ihn beste Position, auf der er für uns punkten, aber auch kreieren kann“, nennt Coach Johan Roijakkers prompt seine Erwartungen an den Shooting Guard

Ähnlich wie für Broses Basketballer ist die anstehende Saison auch für Blakes selbst, der ebenfalls die Historie und das Ansehen Bambergs in Europa hervorhebt, eine Art Re-Start. „Es ist eine großartige Gelegenheit für mich, an der Neuausrichtung, die Bamberg gerade absolviert, teilzuhaben“, so die US-Neuerwerbung. Um erfolgreich zu sein, ist es für den Guard wichtig, „dass wir von Beginn an eine gute Teamchemie aufbauen, dass wir uns alle verstehen und vertrauen. Dafür werde ich alles geben.“ Abseits des Courts liebt es Gerry Blakes, seine Umgebung kennenzulernen und einfach viel Spaß am Leben zu haben.

Heimspiel zum BCL-Auftakt

Bereits am gestrigen Donnerstag hat die Basketball Champions League den Spielplan für die neue Saison veröffentlicht. Wie ja bereits bekannt, startet Brose Bamberg in Gruppe D und trifft dort auf AEK Athen, Hapoel Holon, Pinar Karsiyaka, RETAbet Bilbao, Cholet Basket, Fortitudo Bologna und einem Qualifikanten. Genau gegen den fällt für Brose am 14. Oktober auch der Startschuss im internationalen Wettbewerb – und das auch noch in eigener Halle.

Die Spiele im Überblick:

14. Oktober, 20.00 Uhr vs. Qualifikant
21. Oktober, 20.30 Uhr @ Cholet
28. Oktober, 20.00 Uhr vs. Karsiyaka
3. November, 20.30 Uhr @ Bologna
10. November, 20.00 Uhr vs. Athen
18. November, 20.30 Uhr @ Bilbao
8. Dezember, 20.00 Uhr vs. Holon
15. Dezember, tba @ Qualifikant
22. Dezember, 20.00 Uhr vs. Cholet
5. Januar, 18.00 Uhr @ Karsiyaka
12. Januar, 20.00 Uhr vs. Bologna
20. Januar, 18.30 Uhr @ Athen
27. Januar, 20.00 Uhr vs. Bilbao
2./3. Februar, tba @ Holon