Ein Trio verlässt Bamberg – Brose trifft erste Spielerentscheidungen

Ein Trio verlässt Bamberg – Brose trifft erste Spielerentscheidungen
Sport

Louis Olinde, Retin Obasohan und Jordan Crawford werden nicht mehr zurückkehren

Wenige Tage nach der Freistellung von Headcoach Roel Moors und dessen Assistenten Thomas Crab gibt es auch beim spielenden Personal von Brose Bamberg erste Entscheidungen zu vermelden. Wie der Verein am Montagmittag mitteilte, werden Louis Olinde, Retin Obasohan und Jordan Crawford zukünftig nicht mehr das Bamberger Trikot tragen.

Während bei Obasohan und Crawford seitens des Klubs entschieden wurde, dass die zum 30. Juni auslaufenden Verträge nicht verlängert werden, hat sich Louis Olinde von sich aus gegen einen Verbleib in der Domstadt entschieden.

„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da mich sehr viel mit dem Verein, der Stadt und den Menschen hier verbindet. Ich denke aber, dass es für mich an der Zeit ist, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen und mich einer neuen Herausforderung zu stellen“, sagt Olinde zu seiner Entscheidung gegen die Oberfranken. Zum Abschied richtet der 2,05 Meter große Forward, der 2016 aus Hamburg in die Domstadt wechselte, auch noch einige Dankesworte an seine Coaches, die Organisation und natürlich die Fans: „Ich möchte mich bei den Verantwortlichen von Brose Bamberg bedanken, dass sie mir damals als 18-Jährigem die Chance gegeben haben, in einer europäischen Top-Organisation spielen zu dürfen. Ein besonderer Dank gilt Stefan Weissenböck, von dem ich in den vier Jahren unglaublich viel gelernt habe. Zu guter Letzt ein großes Dankeschön an die Fans und an ganz Freak City. Ihr habt jedes Spiel besonders gemacht.“

Stetige Entwicklung

Louis Olinde, der – obwohl zunächst für das Farmteam vorgesehen – bereits in seiner ersten Saison zu zwölf BBL-Einsätzen kam und auf Anhieb deutscher Meister (2019 folgte dann noch der Pokalsieg) wurde, streifte sich auf nationalem Parkett insgesamt 100 Mal das Brose-Trikot über, international vertrat er 45 Mal die Bamberger Farben. In der jüngst zu Ende gegangenen BBL-Saison kam der heute 22-Jährige in 21 Partien (in 18 davon als Starting Five-Spieler) zum Einsatz. In durchschnittlich etwas Mehr als 23 Minuten steuerte er knapp sieben Punkte, 5,3 Rebounds und einen Block pro Partie bei. In den drei Pokalrunden stand Olinde jeweils von Beginn an auf dem Parkett und kam in 19,5 Minuten im Schnitt auf drei Punkte und 2,3 eingesammelte Abpraller. International stand der deutsche Nationalspieler für knapp 23 Minuten pro Partie seinen Mann und sammelte 5,5 Punkte und 4,8 Rebounds. Beim BBL-Finalturnier konnte Louis Olinde aufgrund einer Schulterverletzung nicht mehr mitwirken.

Seine Entwicklung und seine in der Spielzeit gezeigten Leistungen weckten nun auch offensichtlich Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Wohin es Olinde zieht, ist aktuell zwar noch offen, doch Fakt ist, Brose Bamberg hätte ihn gerne selbst weiter an sich gebunden. „Es ist sehr schade, dass Louis uns verlassen wird. Wir hätten ihn gerne weiter bei uns gesehen. Er hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und hätte das Gesicht Brose Bambergs werden können. Wir wünschen ihm bei den kommenden Aufgaben alles Gute!“, kommentierte Sportdirektor Leo De Rycke den Abgang.

Keine neuen Verträge für Obasohan und Crawford

Auch bei Retin Obasohan und Jordan Crawford bedankt sich Brose Bamberg für deren Einsatz in den zurückliegenden Wochen und Monaten. Obasohan kam bereits kurz nach dem Saisonstart (Mitte Oktober) als Backup für Paris Lee nach Bamberg. In der normalen BBL-Hauptrunde kam das belgische Kraftpaket bis zur Corona-Pause 18 Mal für durchschnittlich 16 Minuten zum Einsatz. In dieser Zeit war der Guard für 7,1 Punkte und 2,6 direkte Korbvorlagen gut. Beim BBL-Finalturnier konnte sich Bambergs Nummer 32 in Sachen Einsatzzeit (knapp 17 Minuten pro Partie) und Punktausbeute (9,5 PpS) steigern, dafür ging seine Assistzahl (2,0 ApS) leicht zurück. Im Pokalwettbewerb und der Championsleague legte Obasohan ähnliche Werte wie beim Finalturnier auf.

Bambergs dritter Abgang, Jordan Crawford, hatte es vor allem in Sachen Teambindung deutlich schwerer. Nach seiner Verpflichtung Ende Februar konnte der US-Scharfschütze gerade einmal zwei Partien vor der Corona-Pause absolvieren. Mit im Schnitt 17 Zählern, bei einer knapp 54%igen Dreierquote, deutete Crawford seine Qualitäten an. In der Gruppenphase des Finalturniers konnte er daran auch nahtlos anknüpfen. Erst im Viertelfinale gegen Oldenburg merkte man dem 31-Jährigen die immense Belastung des streng getakteten Turniers an, denn fast alle seine Zahlen gingen deutlich nach unten.