Wenn die Gäste ausbleiben

Wenn die Gäste ausbleiben
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Auswirkungen der Corona-Krise auf Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Stadt Bamberg und im Landkreis

In der Stadt Bamberg und im Landkreis treffen die Auswirkungen der Corona-Pandemie den touristischen Sektor hart. Das Bayerische Landesamt für Statistik hat kürzlich die aktuellen Zahlen für Gästeankünfte und -übernachtungen in Bayern veröffentlicht. Auch die Restaurants klagen über zu hohe Auflagen und massive Ausfälle seit März. Manch Verantwortlicher hat aber Verständnis und hofft auf einen Aufschwung.

Hotel Tandem in Bamberg

Das Tandem-Hotel & Café in der Untere Sandstraße in Bamberg freut sich, dass die Gäste wiederkommen.

Ganz Bayern, Oberfranken und die regionalen Tourismusgebiete leiden unter den Auswirkungen, die Covid19 auf die Tourismus- und Gästebranche hat.

Zahlen aus dem Landkreis

Die Gästeankünfte im Landkreis Bamberg werden im Landkreis im April mit einem Minus von knapp 89 Prozent angegeben. Das erste Jahresdrittel (Januar bis April) verzeichnet einen Rückgang um 45 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen sank im April um 81 Prozent, im ersten Jahresdrittel um 39 Prozent. Rund ein Viertel der Übernachtungsbetriebe blieben komplett geschlossen.

Stimmen aus der Stadt Bamberg

Jutta Weiss, Inhaberin von Tandem-Hotel & Café in der Untere Sandstraße 20 in Bamberg: „Von einem Rückgang der Touristenzahlen kann ich nicht sprechen, denn seit Mitte März war alles komplett weg. Ich fand diese Situation sehr schwierig, insbesondere deshalb, weil ich Mitarbeiter habe, die ich finanziell auffangen muss. Das Belastende bestand außerdem darin, dass niemand wusste, wie lange der ‚Stillstand‘ dauern würde. Seit dem 30. Mai haben wir wieder offen. Aber Teile der Einnahmen fallen dennoch weg, weil die Gäste ihre Buchungen auch jetzt noch bis in den Herbst hinein stornieren. Ich bin trotzdem froh, denn unser Haus ist seit den Lockerungen zum Teil wieder recht belebt. Ein Glücksfall ist, dass ich selbst Inhaberin, Geschäftsführerin und Mitarbeiterin in einem bin. Uns besuchen vorwiegend Radfahrer, Eltern von Studenten und Individualtouristen. Vorwiegend am Wochenende ist die Gästezahl hoch, unter der Woche gibt es noch Platz. Was die Zukunft betrifft, so bin ich optimistisch. Wir haben die vergangenen drei Monate überstanden, da geht es auch in Zukunft weiter. Die Gäste werden wiederkommen!“

Matz Reichardt, Verantwortlicher für Marketing beim Restaurant Eckerts und Hotel Nepomuk: „Grundsätzlich gilt erst einmal, dass der Rückgang der Besucher für alle Gastronomen und Hoteliers ein großes Drama bedeutet. Natürlich ist Verständnis da, denn die Sicherheit aller während der Corona-Pandemie ist allen wichtig. Dennoch sind die Folgen eklatant. Beispielsweise konnten wir in unserem Hotelbereich während der Ausgangsbeschränkungen gar keine Zimmer anbieten. Die drei Monate Ausfall haben auch das Restaurant Eckerts hart getroffen. Mittels Kurzarbeit und solidem Wirtschaften konnten wir aber durchhalten. Mir selbst tun die vielen Bars und Kneipen leid, die räumlich eher klein sind und oft nur abends geöffnet haben. Von ihnen werden einige ums Überleben kämpfen müssen. Da in Bamberg die Covid19-Fallzahlen nicht so hoch sind, treibt die Angst vor Ansteckung viele Menschen mittlerweile nicht mehr so um wie in den Anfangszeiten. Restaurantgänger und Übernachtungsgäste fassen Mut und besuchen Gaststätten wie uns wieder. Wir im Eckerts können seit Anfang Juni sehr gute Besuche verzeichnen.“

Foto: Deas Rœnsch