Coronavirus in Bamberg: Zahl der Infizierten steigt auf 100

Coronavirus in Bamberg: Zahl der Infizierten steigt auf 100
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Maßnahmen: Rettungsschirme, Hilfspaket der Sparkasse und Nachbarschaftshilfe

Das Coronavirus bringt vielfältige Herausforderungen mit sich – auch Stadt und Landkreis Bamberg sowie die Bamberger Sparkasse versuchen, Betroffene mit umfangreichen Maßnahmen zu unterstützen. Die Zahl der Infizierten ist in Bamberg derzeit auf 100 angestiegen.

Die Anzahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in Bamberg steigt – trotz dessen, dass die Bamberger das seit Freitagnacht geltende Kontaktverbot ernst zunehmen scheinen. Picknickende Gruppen aus dem Hainpark und größere Menschenansammlungen an sonst gut besuchten Treffpunkten in der Innenstadt sind verschwunden, diesbezügliche Hinweisschilder, wie sie zum Beispiel an der Wiese im Luisenhain aufgehängt wurden, erinnern an die neuen Regeln zur Eindämmung von COVID-19.

Zahl der Infizierten angestiegen

In Bamberg ist die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen von am Montagabend 83 mittlerweile auf 100 (Stand: Dienstag, 24.03.2020, 13 Uhr) angestiegen – davon 32 Fälle im Stadtgebiet und 68 im Landkreis.

Drei davon befinden sich aktuell in stationärer Behandlung im Klinikum, einer von ihnen auf der Intensivstation. Diese drei stationär aufgenommenen Personen stammen aus dem Stadtgebiet. Im Laufe der Woche können rund ein Dutzend Personen die häusliche Quarantäne verlassen.

Bislang 67 Anträge für die Rettungsschirme

Vor allem für kleine Unternehmen, Selbstständige, Freiberufler, Künstler oder Vereine ist die aktuelle Situation schwierig, sie treffen die wirtschaftlichen Folgen besonders stark. Stadt und Landkreis Bamberg möchten mit dem Bamberger Rettungsschirm insgesamt 3 Millionen Euro zur Verfügung stellen und damit Überbrückungshilfen leisten. Für diese Rettungsschirme sind bislang insgesamt 67 Anträge eingegangen. 43 in der Stadt, davon sind bereits fünf genehmigt. Die Summe der bisher beantragten Hilfen beträgt in der Stadt Bamberg 635.500 Euro.

24 der Anträge gingen im Landkreis ein, bereits bewilligt wurden hier sechs. Die 1,5 Millionen Euro, die der Landkreis zur Verfügung stellt, werden zunächst als Darlehen ausgereicht. Die Laufzeit dieser Darlehen ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Bei Bedarf und in einzelnen Fällen, in welchen eine Rückzahlung innerhalb dieser Frist nicht möglich ist, kann jederzeit und rechtzeitig vor Ablauf der Jahresfrist ein Antrag auf Verlängerung bzw. Ratenzahlung an die Stadt gerichtet werden kann. Im Rahmen einer Einzelfallprüfung soll dann für jeden und jede Betroffene eine individuelle Lösung gesucht werden mit dem Ziel, die wirtschaftliche Existenz möglichst nachhaltig zu sichern.

Umfangreiches Hilfspaket der Sparkasse

Sofortige und konkrete Maßnahmen der Unterstützung sind, worauf viele von der Corona-Krise schwer getroffenen Selbstständigen, Unternehmen und Arbeitnehmer nun dringend angewiesen sind. Auch die Sparkasse Bamberg hat aus diesem Grund am Wochenende ein umfassendes Hilfspaket für die Region beschlossen: Für alle betroffenen gewerblichen Kunden, Selbstständige, Freiberufler, Solounternehmer, Kulturschaffende etc. sowie auch Privatkunden der Sparkasse gilt ab sofort eine Tilgungsaussetzung bei den Kreditverbindlichkeiten.

Dabei genügt ein formloser Antrag des Kunden, um unverzüglich diese Tilgungsaussetzung in Anspruch nehmen zu können. Diese Aussetzung kann aus rechtlichen Gründen zunächst nur für zwei Monate zugesichert werden, die Verantwortlichen der Sparkasse haben aber bereits vereinbart, sich für veränderte rechtliche Rahmenbedingungen intensiv einzusetzen, damit der Zeitraum der Tilgungsaussetzung auf sechs Monate ausgedehnt werden kann. „Die Sparkasse Bamberg steht in der Krise zu ihren Kunden“, versicherten die Verwaltungsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Hans Kalb. Besonders für Privatkunden, die durch die Coronakrise von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder vergleichbare Ereignisse betroffen sind, prüft die Sparkasse großzügig und unbürokratisch den Einzelfall, damit soziale Härten vermieden werden. Insbesondere soll sichergestellt werden, dass die Kunden der Sparkasse auch weiterhin ihre Miete bezahlen können.

Daneben erhalten auch Vereine und Kulturschaffende Unterstützung von Seiten der Sparkasse: Den Vereinen in Stadt und Land sollen jeweils Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen, zur Verfügung gestellt werden: mit einem Gesamtvolumen von einer Millionen Euro soll das Ehrenamt in den Vereinen gestärkt werden. Die Sparkasse wird dazu noch bedarfsgerechte Auszahlungskriterien erarbeiten und zeitnah veröffentlichen.

Große Hilfsbereitschaft innerhalb Nachbarschaftshilfe

Auch innerhalb der vergangene Woche von der Stadt Bamberg organisierten Nachbarschaftshilfe lässt sich große Solidarität erkennen: „Bislang haben sich bereits 120 Freiwillige bei uns gemeldet, die ihre Hilfe im Landkreis oder der Stadt angeboten haben“, so Bertrand Eitel, Leiter des Amtes für Inklusion. Die Initiative bietet eine zentrale Vermittlungsstelle zwischen Helfenden und Hilfsbedürftigen. Menschen, die die Möglichkeit haben, Mitbürgern, welche durch die Corona-Pandemie einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind, beispielsweise beim Lebensmittel-Einkauf, der Gassi-Runde mit dem Hund oder bei Apothekengängen zu unterstützen, können sich online registrieren. Die Vermittlungsstelle ist für Helfende und Hilfsbedürftige außerdem von Montag bis Freitag zwischen 9:00 Uhr und 12:00 Uhr telefonisch unter 0951 / 87 1447 sowie über die Mailadresse nachbarschaft@stadt.bamberg.de zu erreichen. Eitel zeigt sich begeistert von der Solidarität und der großen Hilfsbereitschaft der Bamberger Bevölkerung: „Sie äußert sich auch über die vielen Initiativen von unterschiedlichen Organisationen, die angesichts der Corona-Pandemie schnell auf die Beide gestellt wurden.“ Welche Institutionen welche Hilfe anbieten, darüber wird in Kürze eine Übersicht informieren, welche in den nächsten Tagen online zu finden sein soll.