OB Starke zur Corona-Krise: „Die Stadtgesellschaft wird noch enger zusammenhalten“

OB Starke zur Corona-Krise: „Die Stadtgesellschaft wird noch enger zusammenhalten“
Nachrichten

Umfangreiches Maßnahmenpaket für die Stadt – Städtische Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen schließen

Stadt und Landkreis Bamberg sind derzeit mit einer nationalen, ja globalen Krise konfrontiert. Nachdem in der Region sechs Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, gaben Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb auf einer Pressekonferenz im Rathaus am Maxplatz einen Überblick über die bisher ergriffenen Maßnahmen. Darüber hinaus stellte Bambergs Stadtoberhaupt ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Domstadt vor.

Coronavirus: Pressekonferenz im Rathaus Maxplatz

Pressekonferenz im Rathaus Maxplatz

Ziel ist der optimale Schutz der Bevölkerung, die bestmögliche Versorgung der Betroffenen, der Erhalt der regionalen Wirtschaft sowie die Sicherung der vielfältigen und lebendigen Vereins- und Kulturlandschaft. Durch die enge und konstruktive Zusammenarbeit von Institutionen, Organisation, Verbänden und Behörden ist die Stadt bestmöglich auf die bevorstehende Herausforderung vorbereitet.

Der Oberbürgermeister rief dazu auf, besonnen und konzentriert zu handeln. „Die Stadtgesellschaft wird in den nächsten Wochen noch enger zusammenhalten durch gegenseitige Rücksichtnahme, Vorsicht im Umgang und menschliche Solidarität“, so Starke.

Oberbürgermeister Andreas Starke erläuterte das Maßnahmenpaket:

  1. Es soll einen „Bamberger Rettungsschirm“ für das Stadtgebiet geben, ausgestattet mit 1,5 Millionen Euro. Diesen Vorschlag will Starke so schnell wie möglich in den zuständigen politischen Gremien des Stadtrats beschließen lassen.Die Verwaltung will ein unbürokratisches und beschleunigtes Verfahren ins Leben rufen, um insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, Selbständige, Künstler und Freiberufler sowie Vereine zu unterstützen. Diese Überbrückungshilfe soll greifen, wenn das heute von der Bundesregierung beschlossene Kreditprogramm nicht in Anspruch genommen werden kann (Subsidiarität). Für Begünstigte mit Wohnsitz oder Firmensitz in Bamberg wird damit eine Überbrückungshilfe geschaffen, indem die Beträge als zinsloses Darlehen ausbezahlt werden. Im Einzelfall bis zu 20.000,- Euro. Höhere Beträge unterliegen einer Einzelfallprüfung. Zur Umsetzung und für Informationen zum „Bamberger Rettungsschirm“ wird das Wirtschaftsreferat der Stadt eine Hotline anbieten.
  2. Nachdem die Bayerische Staatsregierung die Schließung aller Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen ab kommenden Montag verfügt hat, hat der Oberbürgermeister mit den Kindereinrichtungsträgern der Stadt Bamberg und den Schulen vereinbart, dass es in all diesen Einrichtungen der Stadt Bamberg Notgruppen, einschließlich der dazugehörigen Mittagsbetreuungen, geben wird. Damit soll sichergestellt werden, dass Eltern in akuten Notlagen sowie aus Berufsgruppen, wie Gesundheitsversorgung, öffentliche Sicherheit und Ordnung, lebenswichtiger Infrastruktur und Katastrophenschutz eine Betreuungsmöglichkeit erhalten. Dies gilt, wenn beide Erziehungsberechtigte oder Alleinerziehende in solchen Berufen tätig sind. Die Verwaltung ruft dazu auf, dass unabhängig von diesem Angebot Nachbarschaftshilfen und Elterninitiativen organisiert werden.
  3. Die Stadt hat bereits eine Allgemeinverfügung erlassen, um Veranstaltungen mit einer Teilnehmerzahl von über 500 Personen aus Sicherheitsgründen zu untersagen. Darüber hinaus wird neben dem E.T.A.-Hoffmann-Theater ab Montag der Betrieb in der Musikschule, Stadtbücherei, VHS, den städtischen Museen und im Bambados eingestellt. Weitere Informationen zu den Schließungen finden Sie weiter unten im Artikel.
  4. Vorgesehen ist eine weitere Allgemeinverfügung der Stadt, um Alten- und Pflegeheime, akut-stationäre Einrichtungen sowie Reha-Einrichtungen zu schützen. Damit soll die Maßnahme des Freistaates unterstützt werden. Ausgenommen vom Betretungsverbot sind therapeutisch oder medizinisch notwendige Besuche und Angehörige bei Vorliegen eines dringenden Notfalls. Darunter fallen z. B. Besuche von Kindern bei ihren erkrankten Eltern.
  5. Die Stadt legt Wert auf eine ausgezeichnete Kommunikation. Deswegen werden die Stadt und der Landkreis gemeinsam eine Hotline für die Bürgerschaft zur Verfügung stellen (0951 87-2525). Daneben gibt es bekanntlich die Hotline des Gesundheitsamtes (0951 85-9700) für medizinische Fragen.
  6. Im Stadtgebiet soll eine weitere ärztliche Anlaufstelle für potentiell Corona-Infizierte nach hausärztlicher Anweisung eingerichtet werden. Diese Einrichtung dient als Ergänzung zum bestehenden Angebot in Scheßlitz.
  7. Um die Leistungsfähigkeit des ÖPNV im Stadtgebiet aufrecht zu erhalten, haben die Stadtwerke beschlossen, den Einstieg von Fahrgästen ausschließlich über den hinteren Eingang vorzunehmen, um den Schutz der Busfahrerinnen und Busfahrer zu gewährleisten. Fahrscheine gibt es über Automaten, online oder die VGN-App.
  8. Der städtische Krisenstab hat alle Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Bamberger Infrastruktur sicherzustellen, insbesondere bei der Versorgung mit Strom, Gas, Wasser, sowie bei der Entsorgung von Müll und Abwasser.
  9. Die Sozialstiftung hat zusätzliche Kapazitäten, auch für die intensivmedizinische Betreuung, realisiert. Damit wird die maximal mögliche medizinische Versorgung der Bamberger Bevölkerung sichergestellt.

Schließlich appellierten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Dr. Christian Lange sowie Landrat Johann Kalb an alle Bürgerinnen und Bürger, solidarisch zu sein und besonders den Mitmenschen zu helfen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. Konkret erwähnten sie die Versorgung mit Lebensmitteln oder die Besorgung von Medikamenten.

Weitere Schließungen, Einschränkungen und Absagen städtischer Termine wegen der Coronakrise

Coronavirus: Pressekonferenz im Rathaus Maxplatz

Oberbürgermeister Andreas Starke (Bildmitte) erläutert das Maßnahmenpaket.

Die Ausbreitung des Corona-Virus zieht ab sofort weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens mit sich. So stellt nach dem Beschluss des Freistaats Bayern über die Schließung aller Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen auch die Volkshochschule Bamberg Stadt ab sofort (11. März, 14.00 Uhr) bis 19. April ihren laufenden Kurs-, Führungs- und Veranstaltungsbetrieb ein. Das Sekretariat ist ab Montag, 16. März, nur noch telefonisch oder per E-Mail unter info@vhs-bamberg.de zu erreichen.

Auch die Städtische Musikschule Bamberg legt ihre Arbeit bis zum 19. April nieder. Am Freitag (13. März) bleibt die Musikschule noch geöffnet, dennoch wurden Unterricht bzw. Ensembleproben mit fünf und mehr Personen vorsorglich abgesagt.

Ebenfalls bis zum 19. April komplett eingestellt werden die eigenen Stadtführungen und alle anderen turnusmäßigen und für Gruppen gebuchten Stadtführungen sowie weitere Angebote des BAMBERG Tourismus & Kongress Service. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit auf die nächsten drei Jahre und werden jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt in tagesaktuell gültige Tickets umgetauscht. Weitere Infos dazu auch im Weblog des TKS unter https://blog.bamberg.info/2020/03/corona-in-bamberg-neue-situation.

Die Touristinfo dagegen bleibt geöffnet.

Bis einschließlich 19. April geschlossen bleibt auch das Welterbe-Besucherzentrum samt Shop. Auch Führungen durch die Ausstellung finden in diesem Zeitraum nicht statt.

Die Stadtbücherei Bamberg mit allen Stadtteilbüchereien schließt vom 16. März bis einschließlich 19. April, womit auch alle Veranstaltungen in diesem Zeitraum abgesagt sind. Die Rückgabe der bereits ausgeliehenen Medien ist über die Außenrückgabe der Stadtbücherei im Deutschen Haus, Obere Königstr. 4a, möglich. Es werden jedoch bis Montag 27. April keine Säumnisgebühren entstehen. Ein telefonischer Jour-Dienst (0951/98119-13) ist von Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr eingerichtet. Entliehene Medien können auch online über den OPAC verlängert werden.

Das Stadtarchiv Bamberg ist vom 16. März bis einschließlich 19. April geschlossen.

Die Sammlung Ludwig im Alten Rathaus schließt ab Dienstag 17. März bis einschließlich 19. April. Führungen, Seminare und Kindergeburtstagsfeiern entfallen. Das Historische Museum ist derzeit noch in der Winterpause, die Wiedereröffnung zum Saisonbeginn mit der Sonderausstellung „Tüte um Tüte“ findet nicht statt. Die Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer ist derzeit ohnehin geschlossen.

Das Hallenbad „Bambados“ der Stadtwerke Bamberg schließt ebenfalls bis 19. April.

Ab Montag, 16. März, fahren die Busse der Stadtwerke Bamberg nach dem Ferienfahrplan. Alle Fahrten, die im Fahrplan und auf den Aushängen mit „verkehrt nur an Schultagen“ gekennzeichnet sind, finden bis auf weiteres nicht statt.

Abgesagt wurden weiterhin folgende Veranstaltungen:

  • Präsentation der Wahlergebnisse im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Maxplatz am 15. und 16. März.
  • Die Veranstaltung zum Equal Pay Day am 17. März (14.30 Uhr) am Gabelmann.
  • Die öffentliche Sitzung des Stadtgestaltungsbeirats am 19. März im Stadtarchiv.
  • Der Projekttag für Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 20. März im CineStar Kino.
  • Die Filmpremiere „Make Bamberg Skate Again“ am 24. März.
  • Die Präsentation des Kinderbuches „KRACH! BUMM!BUTTER!“ des Kunststipendiaten Martin Beyer in der Stadtbücherei Bamberg am 28. März.
Text & Fotos: Medieninformation Stadt Bamberg