Entscheidung um Standort des S-Bahn-Haltepunkts Süd vertagt

Entscheidung um Standort des S-Bahn-Haltepunkts Süd vertagt
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Fallen dem Bahnausbau in Bamberg Häuser und ein Spielplatz zum Opfer?

Eine kleine Verschiebung des S-Bahn-Haltepunkts Süd würde den Anwohnern helfen, ihr Lebensumfeld weitestgehend zu bewahren. Die Diskussionen darüber sind aber vertagt. 40 Menschen waren am Donnerstag, 16. Januar, in die BasKIDhall gekommen, um sich zum Thema S-Bahn-Halt Süd zu informieren. Mehrere angehende oder amtierende Stadträte waren ebenfalls gekommen, um Stellung zu beziehen.

„Der S-Bahn-Halt ist ein grundsätzlicher Gewinn für die Stadt“, so Andreas Starke. Die zukünftige Haltestelle leiste einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Der Zugang, der in die Gereuth führen soll, ist aber umstritten.

Stimmen

Baureferent Thomas Beese und Kollege Claus Reinhardt stellten fünf Varianten für den Haltepunkt (siehe unten unter ‚Informationen‘) vor. Ein Teil der Anwohner stellte diese jedoch generell infrage. Gegen den Standort sind nicht nur einzelne Bürger, sondern auch Norbert Tscherner, Stadtrat des Bamberger Bürgerblocks. Hinsichtlich des Wegfalls des Spielplatzes äußerte er sich wie folgt: „Wenn dieser Spielplatz zerstört wird, dann macht das das friedliche Zusammenleben von 30 Nationalitäten kaputt.“

„Der S-Bahnhalt ist verkehrspolitisch sinnvoll, aber sollte jenseits der Forchheimer Straße realisiert werden“, so Christian Hader, der für Grünes Bamberg antritt. Die verlagerten Verkehrsströme in der Stadt machen diese Variante sinnvoll. Hinsichtlich einer solchen Verschiebung gab es von Reinhardts Seite allerdings wenig Hoffnung.

Ob der heißen Debatten am Diskussionsabend bot Oberbürgermeister Starke schließlich an, die Standortdiskussion in Absprache mit der Bahn nochmals aufzunehmen.

Fazit

Dass der Haltepunkt sinnvoll ist, fand ein Großteil der Anwesenden. Allerdings müsse über den Standort noch einmal verhandelt werden.

Ob sich die Wünsche der Anwohner realisieren lassen, hängt vom Platz vor Ort, aber auch von der Politik in München ab. Damit darf sich dann ein neugewählter Stadtrat auseinandersetzen.

Informationen

  • Mit dem S-Bahn-Haltepunkts Süd wird der öffentliche Nahverkehr und die geplanten Park-and-Ride-Flächen nördlich der Bahnlinie an der Nürnberger Straße verknüpft.
  • Knackpunkte aber sind die drei Zugänge: einer nach Norden Richtung Nürnberger Straße, einer nach Osten zur Brose-Arena und einer, welcher in die Gereuth führen soll.

Vorstellung von fünf Varianten des Standortes des Haltepunktes (durch Baureferent Thomas Beese und Claus Reinhardt, zuständig für den ICE-Ausbau):

  • Variante 1: Führung mittels Rampe auf die Plattform vom Distelweg direkt am Spielplatz vorbei
  • Variante 2: Führung per Treppe und Aufzug vom Distelweg ebenfalls direkt am Spielplatz vorbei
  • Variante 3: Erschließung über einen nahe gelegenen Garagenhof
  • Variante 4: Erschließung über die andere Seite des Spielplatzes
  • Variante 5: Erschließung an der Rückseite des Kindergartens entlang

Zwei Alternativen für die Park-and-Ride-Flächen:

  • Variante 1: Der Park-and-Ride-Platz auf dem Gelände nördlich der Zuwegung zum S-Bahn-Halt wird dort realisiert, wo sich ein Wohnhaus in der Nürnberger Straße 160, der Spezialitätenhandel Culinaria mit 20 Mitarbeitern und auch das Wasserbettenstudio Neptun befindet. Hierbei müssten sämtliche 17 Bewohner des Wohnhauses sich eine neue Bleibe suchen (= die aus Sicht der Verwaltung unerwünschte Variante).
  • Variante 2: Diese würde sich spiegelbildlich von der Zuwegung nach Süden erstrecken. Hierbei wäre der Parkplatz und ein Teil des ehemaligen Grosso-Marktes betroffen (= die aus Sicht der Verwaltung erwünschte Variante).
Foto: Maximilian Hetzelein