Wie soll der S-Bahn-Haltepunkt „Bamberg Süd“ aussehen?

Wie soll der S-Bahn-Haltepunkt „Bamberg Süd“ aussehen?
Veranstaltungen

Die Meinung der Bürger ist gefragt

Der S-Bahn-Haltepunkt Süd im Zuge des viergleisigen Bahnausbaus in Bamberg ist beschlossen und soll nun realisiert werden. Im Vorfeld sind nun die Bürger eingeladen, in einen Dialog zu treten. Am 16. Januar werden um 19.30 Uhr in der BasKIDhall verkehrs- und stadtentwicklungspolitische Chancen sowie mögliche Ausführungsvarianten vorgestellt.

Für den S-Bahn-Haltepunkt Süd hatte sich der Stadtrat bereits im November 2017 mehrheitlich ausgesprochen. Im Frühjahr 2018 unterzeichnete dann Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Planungsvertrag mit der Deutschen Bahn für den Haltepunkt ‚Bamberg Süd‘.

Keine Staus mehr bei Basketballspielen?

„Durch den neuen Haltepunkt machen wir den öffentlichen Nahverkehr im Rahmen des viergleisigen Ausbaus noch attraktiver. Insbesondere die Brose-Arena wird in Zukunft für die Fahrgäste komfortabel erreichbar sein“, sagte Herrmann vor zwei Jahren. Durch den Haltepunkt Süd sollen besonders die langen Staus, die sich an Basketball-Spieltagen rund um die Brose-Arena ergeben, verringert werden. „Wir wollen den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen und möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Ein neuer Haltepunkt im S-Bahn-Netz ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, kommentierte Bayerns Bau- und Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart vor einem Jahr das Vorhaben. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml argumentierte im Januar 2019 ebenfalls positiv: „Auch für den Stadtteil Gereuth-Hochgericht und das noch zu entwickelnde Konversionsgelände Muna ist der neue S-Bahn-Haltepunkt ‚Bamberg-Süd‘ von großem Vorteil.“

Dass dem Haltepunkt einer der wenigen Spielplätze im Stadtteil Gereuth weichen muss, ist allerdings eine der Schattenseiten. Diesen Aspekt kritisierte auch Norbert Tscherner, Vorsitzender des Bürgervereins Bamberg-Süd, Gereuth. Bereits im Herbst letzten Jahres sprach er von einer gigantischen Fehlplanung: „Gebaut wird leider immer da, wo der Widerstand am geringsten ist.“

Der S-Bahn-Haltepunkt ‚Bamberg-Süd‘: Geplant ist…

…der Bau eines Mittelbahnsteiges auf Höhe des Kinderspielplatzes in der Kornstraße mit Untertunnelung der Gleisanlagen und Anbindung an die Kornstraße und die Nürnberger Straße durch die DB Netz AG. Über eine Verlängerung der Ausstiegsmöglichkeit ist ein direkter Zugang zur Brose-Arena vorgesehen.

Allgemeines zum Bahnausbau in Bamberg

Die ‚ICE-Ausbauplanung‘ sieht einen viergleisigen Bahnausbau durch Bamberg vor. „Das größte Infrastrukturprojekt der jüngeren Geschichte“ nennt es die Stadt.

Positive Argumente seitens der Stadt

  • Gesundheitsschutz und mehr Lebensqualität durch bestmöglichen Schallschutz für die lärmgeplagten Anwohner entlang der Gleise
  • nachhaltiger Ausbau der Bahnquerungen
  • Verbesserung der Verbindung zwischen dem Bamberger Osten und der Innenstadt
  • Entwicklungspotenziale für die Stadtentwicklung

Die negativen Folgen

  • drei Meter hohe Lärmschutzwände mitten durch Bamberg
  • Betriebsverlagerungen
  • Eingriffe in die Bausubstanz, in Wasserschutzzonen sowie in gärtnerische Nutzflächen
  • Beeinträchtigungen des Welterbes und der städtebaulichen Qualität
Foto: Maximilian Hetzelein