Titelverteidigung endet im Halbfinale: Brose ohne Chance gegen Berliner

Titelverteidigung endet im Halbfinale: Brose ohne Chance gegen Berliner
Sport

Bamberger halten gegen ALBA nur 16 Minuten mit – Totaleinbruch im dritten Viertel

Brose Bamberg muss den Traum von der Verteidigung des MagentaSport BBL-Pokals begraben. Im Halbfinale gegen ALBA BERLIN waren die Oberfranken lediglich in den ersten 16 Minuten ebenbürtig und mussten am Ende in eine bittere 66:82-Niederlage gegen einen Euroleague-Teilnehmer einwilligen. Zu Groß waren am Ende die Unterschiede in Sachen Trefferquote (41% : 50%) – vor allem aus dem Zweierbereich (48% : 63%) – und Rebounding (29:38 – 11:15 offensiv).

MagentaSport BBL Pokal 19/20 - Halbfinale: Brose Bamberg vs. ALBA BERLINDie Zuschauer im weiten Rund der BROSE ARENA erlebten eine von Beginn an hart umkämpfte Partie, in der man beiden Seiten deutlich anmerkte, dass mit dem Pokal-Finalticket einiges auf dem Spiel stand. Vor allem über eine aggressive Defense wurde versucht, der Begegnung seinen Stempel aufzudrücken, was den Berlinern in entscheidenden Momenten etwas besser gelang.

Die Bamberger versuchten dem zwar mit unbändigem Einsatz entgegen zu wirken, haderten jedoch auch an diesem Abend wieder mit ihrer – im Vergleich zu Berlin – schwächeren Trefferquote und dem klaren Reboundnachteil (10:18 – 4:7 offensiv). Da sich aber auch die Hauptstädter in Form von Ballverlusten einige Fehler erlaubten, blieb es bis zur vor dem Seitenwechsel eine enge und nahezu ausgeglichene Partie.

Berlin zieht an beiden Seiten des Feldes an

Erst ein 11:2-Zwischenspurt der Albatrosse, der diese zwischen der 16. und 18. Spielminute von 31:31 mit 42:33 in Front brachte, führte zu einem nennenswerten Vorsprung zwischen die Kontrahenten. Mit seinen beiden Auszeiten arbeitete Roel Moors gegen den Berliner Run. Bryce Taylor, der seine Farben im zweiten Viertel mit neun Punkten (3/3 Dreier) im Spiel hielt, sorgte dann im letzten Angriff vor der Pause mit seinem Treffer zum 36:42 für ein versöhnliches Ende.

Bambergs positiver Halbzeitabschluss schien Berlin aber weniger zu stören, als viel mehr zu motivieren. Die Spreestädter kamen deutlich entschlossener aus der Kabine zurück und zogen den Brose-Boys bereits in den ersten 5:13 Minuten des dritten Viertels den Zahn. Während bei Brose absolut nichts mehr klappte, lief es auf der Gegenseite wie aus einem Guss. Fand der Ball dabei beim ersten Versuch nicht direkt den Weg in den Korb, waren Berlins Rebounder zur Stelle und korrigierten den vorangegangenen Fehlwurf. So zog Berlin blitzschnell auf 60:41 davon, was im Endeffekt einer Vorentscheidung gleich kam.

Chancenlose Bamberger

MagentaSport BBL Pokal 19/20 - Halbfinale: Brose Bamberg vs. ALBA BERLINEgal, was Coach Roel Moors in Auszeiten oder durch Spielerwechsel auch versuchte, die Oberfranken hatten dem Euroleague-Team aus der Hauptstadt nun nichts mehr entgegenzusetzen und mussten fast hilflos mit ansehen, wie der Abstand stetig größer wurde. Bis auf 33 Zähler (79:46) zogen die Berliner davon, ehe sie es in den letzten fünf Minuten etwas ruhiger angehen ließen. Bamberg konnte diesen Umstand allerdings nur noch zu etwas Ergebniskosmetik nutzen. Auf die deutliche 66:82-Pleite hatten die letzten fünf Minuten keinen Einfluss mehr. Nach einer enttäuschenden zweiten Halbzeit mussten sich die Brose-Boys auch vereinzelte Pfiffe von den Rängen gefallen lassen.

Im Finale treffen die Berliner somit am 16. Februar auf die EWE Baskets Oldenburg, die ihr Halbfinale bereits am Nachmittag in Ulm mit 84:76 gewinnen konnten. Die Auslosung ergab, dass dieses Finalduell in der Berliner Mercedes Benz Arena steigt.

Brose Bamberg: B. Taylor (15 Punkte), Sengfelder (9), Olinde (9), Lee (8), Harris (8), K. Taylor (5), Marei (4), Obasohan (4), McLean (2), Atkins (2)
ALBA BERLIN: Giedraitis (16), Giffey (13), Nnoko (10), Siva (10), Eriksson (9), Sikma (8), Hermannsson (8), Thiemann (4), Mattisseck (4), Schneider, Mason, Ogbe

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Glückwunsch an ALBA BERLIN. Nur ein Team hat heute den Sieg verdient. Wir haben vor dem Spiel über drei Dinge gesprochen, die wir ihnen wegnehmen wollten: Transition, Offball-Movement/Curling und die Offensivrebounds. Wir haben nichts davon geschafft. Eventuell habe ich auch auf die verkehrten Dinge gesetzt. Sie waren trotz ihres straffen Spielplans aggressiver, das ist nicht akzeptabel. Sie sind eine Mannschaft, die jeden kleinen Fehler bestraft und im dritten Viertel haben sie nahezu jeden Wurf getroffen und wenn nicht, dann den Rebound geholt. In der ersten Hälfte konnten wir uns gute Situationen im Angriff erspielen, das war im dritten Viertel nicht mehr der Fall.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm