Der 42. Südschlager beendet das laufende Kalenderjahr – Harris und Lucic verkabelt
Die Basketball Bundesliga beendet das Kalenderjahr 2019 mit einem echten Kracher. Am Montagabend treffen ab 20:30 Uhr mit Brose Bamberg und dem FC Bayern München Basketball die beiden deutschen Topklubs der 2010er Jahre aufeinander.
Beim 42. Duell dieser beiden Mannschaften treffen nicht nur große Rivalitäten aufeinander, sondern auch der derzeit noch regierende Pokalsieger (Brose) und der noch ungeschlagene Ligaspitzenreiter und Titelverteidiger (München). Mehr sportlicher Anreiz ist zum Jahresausklang kaum möglich.
Abseits des Parketts bietet diese Partie außerdem eine Europapremiere: MagentaSport testet am Montagabend eine Innovation im europäischen Basketball. Brose-Kapitän Elias Harris und Bayerns Vladimir Lucic werden während des Spiels audioverkabelt. Ähnliches kennt man auch schon aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Eine Handkamera bildet zusätzlich die beiden Spieler ab.
Enttäuschung in Pokal und Euroleague
Zum Sportlichen: Die Münchner stehen aktuell im Ligaranking unangefochten auf Platz eins, dennoch mussten sie sich bereits einmal auf nationaler Ebene geschlagenen geben. Im BBL-Pokal verloren die Landeshauptstädter überraschend und unerwartet in eigener Halle gegen die Telekom Baskets Bonn und schieden somit bereits im Achtelfinale aus.
Damit mussten die FCBBB-Verantwortlichen bereits eines ihrer Saisonziele frühzeitig aufgeben – und das zweite könnte demnächst folgen. In der Euroleague wollten die Mannen um Headcoach Dejan Radonjic um die Playoff-Plätze mitspielen und haben ihren Kader dahingehend auch im Sommer ausgerichtet. Die aktuelle Situation dürfte jedoch eher ernüchternd wirken. Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde rangieren die Bayern mit nur sechs Siegen auf Rang 14. Die letzte Niederlage in der Königsklasse holten sich die Isar-Korbjäger am Freitagabend in eigener Halle ab. Gegen das Schlusslicht der Euroleague, Zalgiris Kaunas, setzte es ein bitteres 73:98.
Am besten läuft es also bislang im Ligabetrieb, wo die Mannschaft um die beiden Ex-Bamberger Maodo Lô und Leon Radosevic von Sieg zu Sieg eilt. BBL-Topscorer der Bayern ist Rückkehrer Paul Zipser mit 12,1 Punkten. Damit führt der Nationalspieler ein Quartett an Spielern an, das regelmäßig für zweistellige Punktzahlen gut ist. Bester Rebounder ist mit 4,5 eingesammelten Abprallern Ex-NBA-Star Greg Monroe, dicht gefolgt von Zipser (4,3 RpS) und Danilo Barthel (4,1 RpS). Geleitet wird Bayerns Offensive von Maodo Lô, der 3,3 Mal pro Partie den besser postierten Mitspieler findet.
Frisch aufgetanktes Selbstvertrauen
Auch wenn die Bayern-Basketballer als ungeschlagener Tabellenführer in die Domstadt kommen, muss sich die Truppe von Headcoach Roel Moors nicht verstecken. Zuletzt am Freitagabend zeigten die Jungs um Kapitän Elias Harris, dass man auch die Großen der Liga schlagen kann. Gegen Ludwigsburg zeigten die Oberfranken über zweieinhalb Viertel vor allem defensiv eine bärenstarke Vorstellung und ließen ihren Kontrahenten nicht zur Entfaltung kommen. Eigene Fehler brachten Ludwigsburg zwar dann doch noch einmal in die Partie zurück, doch anders als in den vorangegangenen Begegnungen, behielten die Brose-Boys ihre Nerven dieses Mal im Griff und brachten den Vorsprung über die Zeit.
Am Montagabend gegen München braucht es natürlich mehr als zweieinhalb Viertel. Doch, wenn es die Mannen von Roel Moors schaffen, ihre Leistungen weiter und über einen längeren Zeitraum hinweg konstant abzurufen, könnte das Kalenderjahr mit dem nächsten Paukenschlag beendet werden.
Nach dem Bayern-Spiel kann Brose Bamberg zwar in aller Ruhe das neue Jahr begrüßen, doch zu viel feiern ist nicht drin. Bereits am Samstag (4. Januar) wartet mit den Crailsheim Merlins das aktuelle Überraschungsteam der Saison auf die Domstädter.