75:76 in Novgorod: Bambergs herber Rückschlag im Playoff-Kampf

75:76 in Novgorod: Bambergs herber Rückschlag im Playoff-Kampf
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Brose Bamberg verspielt in Russland wieder im Schlussviertel den zweistelligen Vorsprung

Im Kampf um einen Playoff-Platz in der Basketball Champions League (BCL) musste Brose Bamberg einen harten Tiefschlag einstecken. Bei Nizhny Novgorod unterlagen die Oberfranken am Ende zwar knapp und unglücklich mit 75:76, verspielten dabei allerdings erneut im letzten Viertel eine deutliche Führung. Daran konnte auch eine respektable Dreierquote von 43 Prozent am Ende nichts mehr ändern.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 8. Spieltag: Brose Bamberg vs. ERA NymburkIn ihrem letzten Auswärtsspiel des noch laufenden Kalenderjahres zeigten die Mannen von Coach Roel Moors, dass sie gewillt waren, an die gezeigte Defensivleistung aus dem Braunschweig-Spiel anzuknüpfen. Da auch die Hausherren zu den eher defensiv orientierten Teams der Champions League gehören, drohte sich in der Anfangsphase ein Low-Scoring-Game zu entwickeln. Nach vier Punkten in Serie von Kameron Taylor zum 7:4 für die Gäste fand Mitte des ersten Viertels auch Novgorod zu seinem Offensivrhthmus und scorte die Oberfranken binnen weniger Minuten 10:0 aus.

Bamberg steigert sich im zweiten und dritten Viertel

Die Probleme, die die Brose-Boys in diesen gut zwei Minuten an beiden Enden des Courts hatten, konnten anschließend zwar wieder abgestellt werden, doch so richtig konnte man sich erst im zweiten Viertel zurückkämpfen. Dies lag in erster Linie an Bryce Taylor, der in diesem Abschnitt von der Bank kommend zwölf Punkte beisteuerte. Da man im Gegenzug allerdings den Russen entweder einfache Würfe am Korb oder vollkommen offene an der Dreierlinie gestattete und auch enorme Defizite beim Rebound hatte, gelang kein erneuter Führungswechsel. Mehr als ein Unentschieden zur Pause (39:39), welches auf das Konto von Paris Lee ging, brachten die Gäste in Durchgang eins nicht mehr zu Stande.

Dieses Versäumnis holten die Deutschen nach dem Seitenwechsel durch Louis Olinde, der zum 43:41 (23. Min.) traf, nach. In der Folge blieben die Oberfranken weiter am Drücker und kamen über Assem Marei, der immer wieder sehr gut von Paris Lee aus dem „Pick and Roll“ heraus bedient wurde, zu Punkten. Auch defensiv machten die Mannen von Roel Moors in dieser Phase vieles richtig, konnten sich allerdings gefühlt nicht deutlich genug absetzen. Novgorod schaffte es, jeden noch so kleinen Bamberger Fehler zu seinen Gunsten zu nutzen und blieb zunächst auf Tuchfühlung. Gegen Ende des dritten Quarters schien Brose dann ernst zu machen und zog erstmals zweistellig davon – Retin Obasohan traf von der Freiwurflinie zum 61:51 (29. Min.).

Wieder der Einbruch im Schlussviertel

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 8. Spieltag: Brose Bamberg vs. ERA NymburkNaturgemäß hat sich Bambergs Schwäche, die Spiele im Schlussabschnitt nicht zuzumachen, auch bis nach Russland herumgesprochen, weshalb Novgorods Coach Zoran Lukic sein Personal zu einem finalen Aufbäumen antrieb. Allen voran Pavel Antipov sorgte auf russischer Seite immer wieder für Zählbares, doch die Bamberger, angeführt von Retin Obasohan, hielten als Team dagegen und wehrten die Aufholjagd vorerst erfolgreich ab. Als dann auch noch Novgorods Aufbauspieler und eigentlicher Topscorer Brandon Brown, den Bamberg an diesem Abend sehr gut im Griff hatte, mit fünf Fouls vom Feld musste, deutete vieles auf einen Auswärtssieg des BBL-Vertreters hin.

Doch weit gefehlt: Im Zuge der Ergebnisverwaltung geriet Brose vollkommen aus dem Rhythmus und machte den Gegner durch eigene Fehler wieder stark. 26,6 Sekunden vor dem Ende brachte Alexander Gankevich die Hausherren bis auf einen Zähler (74:75) heran und nur Sekunden später sah sich Brose Bamberg nach einem Ballverlust von Bryce Taylor gegen die Pressverteidigung sogar mit einem 75:76-Rückstand konfrontiert. Von diesem konnte sich das Moors-Team nicht mehr erholen, Kameron Taylor vergab die letzte Aktion.

BC Nizhny Novgorod: Willis (12 Punkte), Antipov (12), Baburin (11), Astapkovich (11), Gankevich (7), Komolov (7), Strebkov (5), Jenkins (5), Vinnik (4), Brown (2)
Brose Bamberg: B. Taylor (14), Obasohan (11), Lee (9), K. Taylor (9), Marei (9), Sengfelder (7), Olinde (6), Harris (5), McLean (5), Weidemann

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Glückwunsch an Nizhny, sie haben bis zuletzt für den Sieg gekämpft. Allerdings müssen wir bei dieser Niederlage nur auf uns schauen. Wir haben vor allem die zweite Halbzeit überwiegend kontrolliert, dann aber haben wir ihnen das Gefühl gegeben, dass sie noch gewinnen können. Wir konnten mit dem Druck nicht umgehen. Dazu haben wir einfachste Korbleger verfehlt, auch, als wir unbedrängt waren. Das macht am Ende den Unterschied aus.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Headerbild: championsleague.basketball
Fotos: Matthias Schramm