Ohne Offensivrhythmus: Bamberg mit deutlicher Pleite auf Teneriffa

Ohne Offensivrhythmus: Bamberg mit deutlicher Pleite auf Teneriffa
Sport

Oberfranken kassieren zum Hinrundenende der Gruppenphase ihre dritte Niederlage

Brose Bamberg hat die Hinrunde der Gruppenphase in der Champions League mit seiner dritten Saisonniederlage abgeschlossen. Beim nach wie vor ungeschlagenen Tabellenführer der Gruppe C, Iberostar Teneriffa, unterlag Bamberg am Ende deutlich mit 64:82. Das Team von Roel Moors hatte dabei nur in den ersten zehn Minuten mithalten und eine Führung behaupten, danach musste man – auch aufgrund seiner dünnen Personaldecke – die Überlegenheit der Spanier anerkennen.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodAuf der größten Insel Spaniens entwickelte sich vom Start weg zunächst eine ausgeglichene Partie, die vor allem sehr defensivgeprägt war. Beide Seiten legten dabei eine enorme Physis an den Tag, ohne dabei übermäßig foulintensiv zu agieren. Im Angriff konnten sich im ersten Durchgang insbesondere Bambergs Christian Sengfelder und Teneriffas Giorgi Shermadini in den Vordergrund spielen. Während Sengfelder hart und aggressiv in der Zone für seine Punkte und Rebounds arbeitete, fehlten dem Frontcourt um Assem Marei und Elias Harris auf der Gegenseite in der Zone gegen den georgischen Routinier oftmals die nötigen Zentimeter, um effektiv dagegen zu halten.

Ab dem zweiten Viertel ohne Rhythmus

Nach einer knappen 19:17-Führung nach den ersten zehn Minuten bekam Bamberg im zweiten Abschnitt zusehends mehr Probleme mit der gut rotierenden Abwehrreihe der Insulaner. Diese gestatteten den Oberfranken kaum freie Würfe und drückten Bambergs Trefferquote – vor allem aus dem Zweierbereich – tief in den Keller. Auf der Gegenseite nahm Iberostar-Playmaker Marcelinho Huertas mehr und mehr die Zügel in die Hand und brachte den Ball immer wieder weit unter den Brose-Korb, wo Shermadini wartete. Da kurz vor dem Seitenwechsel Sasu Salin und Daniel Diez dann auch die ersten beiden Dreier für die Spanier trafen, betrug Broses Pausenrückstand sieben Zähler (30:37) – zwei Treffer, deren Nachwirkungen bei Bamberg nach der Pause über die kompletten 20 Minuten zu spüren waren.

Nach dem Seitenwechsel waren die Mannen von Coach Roel Moors darum bemüht, wieder in einen ähnlich guten Rhythmus wie im ersten Viertel zu kommen, bissen sich aber ein ums andere Mal an der Defense von Teneriffa die Zähne aus. Dem BCL-Titelträger von 2017 wiederum genügte eine solide Offensivleistung, um den Konkurrenten aus Deutschland auf Distanz zu halten. Dabei gelang es den Akteuren von Trainer Txus Vidorreta zwischenzeitlich zwar, den Vorsprung zweistellig auszubauen, doch Bamberg hielt kämpferisch mit allen Mitteln dagegen.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodDennoch konnten die Domstädter – auch aufgrund ihrer derzeit verkürzten Rotation – den Spaniern im Schlussviertel nicht mehr allzu viel entgegensetzen und mussten diese weiter davonziehen lassen. Bis auf 15 Zähler (69:54) baute der Tabellenführer der Gruppe C seine Führung aus. In der Schlussphase bäumten sich die Gäste um Sengfelder & Lee zwar nochmals auf, doch die Korbjäger aus Teneriffa bewiesen einmal Mehr, dass sie nicht zu unrecht unangefochten an der Tabellenspitze stehen und sicherten sich einen am Ende ungefährdeten Erfolg. Schlussendlich setzten sich die Hausherren noch deutlich mit 82:64 durch und beendeten Bambergs vier Spiele andauernde Siegesserie auf internationalem Parkett.

Iberostar Teneriffa: Shermadini (19 Punkte), Salin (15), Lundberg (15), Gielo (10), Guerra (7), Huertas (6), Yusta (4), Diez (3), Suarez (2), Atkins (1), Lopez, Konate
Brose Bamberg: Sengfelder (20), Lee (14), Harris (7), Seric (5), McLean (4), Weidemann (4), B. Taylor (3), Obasohan (3), Olinde

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Glückwunsch an Teneriffa für ein sehr gutes Spiel. Ich kann meiner Mannschaft die ersten 19 Minuten nichts vorwerfen. Dann aber haben wir eine Minute nicht aufgepasst, sie gingen mit sieben Punkten zur Pause weg. Danach waren wir immer hintendran. Wir haben offensiv ein paar falsche Entscheidungen getroffen, waren defensiv einige Male zu langsam. Allerdings gab es auch einiges positives: wir haben den Ball gut verteilt, haben uns gute Chancen herausgespielt. Teneriffa ist bereits da, wo wir noch hinwollen. Sie spielen auf beiden Seiten kontrollierten Basketball und stehen zurecht oben.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Headerbild: championsleague.basketball
Fotos: Matthias Schramm