Stellenabbau nun auch bei Brose in Bamberg und Hallstadt

Stellenabbau nun auch bei Brose in Bamberg und Hallstadt
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Die Region bangt um Zukunft als Autozulieferer-Standort

Erst Michelin, nun Brose. Nachdem im Hallstadter Michelin Werks über 800 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren werden, hat nun Brose „nachgezogen“. Der fränkische Autozulieferer will in den nächsten drei Jahren deutschlandweit 2.000 Arbeitsplätze abbauen. Betroffen sind vor allem die Standorte Bamberg, Coburg, Würzburg und Hallstadt. Als Grund nennt das Familienunternehmen aus Coburg den rückläufigen Markt in China, Preisdruck, aber auch interne Ursachen.

Bis 2022 sollen in der Region rund 400 Stellen wegfallen. „Nach Michelin ist das die zweite Hiobsbotschaft für den Arbeitsmarkt Bamberg innerhalb weniger Tage.“ Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke sind besorgt. Die Geschäftsführung der Brose-Unternehmensgruppe hatte beide Politiker am späten Mittwochabend (16. Oktober) über die geplanten Maßnahmen informiert.

Gibt es gute Lösungen für die Beschäftigten?

Der Prozess steht noch ganz am Anfang. Laut Brose will das Unternehmen ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen und an den geplanten Investitionen in der Region festhalten. Falls diese Aussage Bestand hat, sind zumindest die Standorte Bamberg und Hallstadt garantiert. Das täuscht nicht darüber hinweg, dass Stellen dennoch entfallen. Wie bei Michelin auch, setzen sich Starke, Kalb & Co. für das Wohl und die Zukunft der Mitarbeiter ein. Aussagen, wie: „Wir werden alles dafür tun, den Transformationsprozess so zu gestalten, dass es gute Lösungen für die Beschäftigten gibt“ oder „Uns liegen alle Arbeitsplätze am Herzen“, bieten zwar eine starke Rückendeckung. Dennoch herrschen Unmut und Besorgnis bei den Beschäftigten.

Nach vorne schauen

Derzeit wird weiter an einer gemeinsamen Vorgehensweise gefeilt. Die sogenannte „Task Force“, die sich mit der angekündigten Schließung des Michelin Werks in Hallstadt beschäftigt, wird sich nun auch um die Brose-Standorte kümmern. Eine terminierte Verhandlungsrunde bei Brose steht auch schon auf dem Plan. Sowohl mit der Geschäftsführung als auch mit dem Betriebsrat wollen sich Starke und Kalb regelmäßig austauschen.

Zahlen

  • Brose beschäftigt derzeit deutschlandweit insgesamt 9.000 Menschen.
  • Auf Franken fallen 7.400 Mitarbeiter, die meisten davon arbeiten in Coburg.
  • 2.300 Mitarbeiter arbeiten derzeit insgesamt an den Standorten Bamberg und Hallstadt.
  • In der Stadt Bamberg und dem Landkreis gibt es 20.000 Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt mit der Autozulieferung (Bosch, Brose, Michelin und andere) zu tun haben.
Foto: Jule Dressler