„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“

„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“
Freizeittipps Veranstaltungen

Programm zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019

Endlich können Neugierige wieder Blicke in besondere Bamberger Bauwerke werfen:

Am Sonntag, 8. September, öffnen verschiedene Denkmäler in der Stadt ihre Türen und Tore zum Jahresmotto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dazu ein, sich mit revolutionären Ideen oder technischen Fortschritten bei Kunst- und Baustilen zu beschäftigen, die auch in Bamberg zu bestaunen sind. Im Folgenden ein Überblick über die einzelnen geöffneten Stätten. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Ehem. Pavillon der Reichspostdirektion, heute Café Rondo, Schönleinsplatz: Es handelt sich um eine ehemalige Wartehalle mit einem sogenannten „Stummen Postamt“ der ehemaligen Reichspostdirektion, gebaut nach einem Entwurf von Robert Simm. Der Bau beherbergt heute ein Café und einen Kiosk. Geöffnet ist am Tag des Offenen Denkmals von 11Uhr bis 16 Uhr (sonst täglich), Führungen finden um 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr durch Dr. Gabriele Wiesemann, Architekturhistorikerin, statt. Das Thema lautet: „Neues Bauen in Bamberg: das Café Rondo.“

Gärtner- und Häckermuseum, Mittelstraße 34: Das Gärtnerhaus stammt aus dem Jahr 1767 und zeigt die Ausstattung zur Lebens- und Arbeitswelt der Gärtner sowie den bewirtschafteten Hausgarten. Hier lässt sich die Kulturgeschichte des innerstädtischen Gemüsegartenbaus vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachvollziehen. Im Erdgeschoss finden sich außerdem Schablonenmalereien von 1890-1895. Führungen werden angeboten um 13.30 Uhr und um 15.30 Uhr. Georg Eckenweber und Dr. Hubertus Habel erzählen zu „Gemüse unter Glas: Aufbruch in den modernen Gartenbau.“ Die Führung verläuft vom Freigelände des Museums über den Hausgarten einer Erwerbsgärtnerei bis hin zum kuriosen Glashaus und Abschluss in luftiger Höhe. Die regelmäßigen Öffnungszeiten des Museums sind zu finden unter www.ghm-bamberg.de.

Marienbrunnen, am Marienplatz: Zu sehen gibt es hier die Marienstatue mit Brunnenanlage aus Stein, errichtet vom Bildhauer Robert Bauer-Haderlein im Jahr 1954. Prof. Dr. Wilfried Krings vom Historischen Verein Bamberg bietet um 9.30 Uhr und 16 Uhr Führungen an zum Thema „Umbrüche in der Peunt: Städtebau, Architektur, Kunst von 1800 bis heute“.

Obstmarkt und Grüner Markt: Im Mittelpunkt stehen die städtebaulichen Umbrüche vor Ort: „Die Bebauung an Obstmarkt und Grüner Markt als Reaktion auf Handel, Kriegszerstörung und Verkehr“ lautet der Titel der Fühungen, die um 10.30 Uhr, 11.30 Uhr und 13.30 Uhr angeboten werden. Es sprechen Walburga Hepple, von den Freunden des Weltkulturerbes Bamberg und Stephanie Eißing aus der Stadtheimatpflege.

Riegelhof, Concordiastraße 11: Der Name Riegelhof kommt von „Regelhof“ und deutet auf eine klosterähnliche Niederlassung der Frauen der dritten Regel des heiligen Franziskus hin. Das Anwesen Concordiastraße 11 besteht heute aus acht Gebäudeteilen, die sich um einen zentralen Hof gruppieren. Bis 1953 war dieses Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die sogenannte Riegelhofbrauerei. Das Anwesen ist am 8.9.2019 von 11 bis 16 Uhr geöffnet (sonst nicht), Führungen zum „Tag der offenen Baustelle“ finden um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr statt. Das Thema lautet „Denkmalsanierung“. Der Riegelhof ist nur zu Fuß zu erreichen.

Vereinshaus der Schutzgemeinschaft Alt Bamberg, Schillerplatz 9: Das Bürgerhaus wird im Kern bis ins 16. Jahrhundert zurückdatiert und steht noch in der mittelalterlichen Bauflucht des ehemaligen Stadtteils Zinkenwörth. 1859 wurde ein nach Osten gerichtetes Zwerchhaus aufgesetzt. Es folgte 1868 eine weitere Umbaumaßnahme und die Erneuerung der Fassade durch Georg II. Hofbauer. 1984 erwarb die Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e.V. das Anwesen und ließ es nach Plänen der Architekten Peter Keidel und Hans Knoblach erneuern. Das Gebäude wird in der Liste der Bamberger Baudenkmale geführt. Öffnungszeiten am 8.9.2019: 17 Uhr bis 21 Uhr (sonst auf Anfrage). Der Denkmalschutzverein Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg lädt zum „Abend der offenen Denkmals“ ein: Geplant ist ein gemeinschaftlicher Ausklang mit Austausch über die gesehenen und vielleicht verpassten Denkmäler sowie „Public Viewing“ von Fotos zum Wandel im Stadtbild.

Zentrum Welterbe Bamberg, Untere Mühlbrücke 5: Der jüngst eröffnete Neubau des Zentrums Welterbe Bamberg stellt einen Umbruch im historischen Mühlenviertel des Stadtdenkmals von Bamberg dar und ist gleichzeitig ein Beispiel integrativer und zeitgemäßer Architektur im historischen Umfeld. Das Zentrum ist am 8.9.2019 von 10 bis 18 Uhr geöffnet (sonst täglich). Von 11 bis 14 Uhr gibt es Informationsangebote und Vorträge zu integrativem Städtebau und zur Architektur des Neubaus. Außerdem zu Geschichte und Entwicklung des historischen Quartiers der Unteren Mühlen sowie zur Archäologie. Um 12 Uhr und um 13 Uhr werden Kurzvorträge zur Stadtarchäologie angeboten. Führungen durch das Welterbe-Besucherzentrum sind um 11 Uhr und 12 Uhr möglich.

Freimaurerloge – Zur Verbrüderung an der Regnitz, Franz-Ludwig-Straße 16: Die Bamberger Freimaurerloge wurde am 20. Mai 1874 gegründet. 1890 wurde der Grundstein für ein eigenes Logenhaus gelegt. Unter dem Druck der NSDAP wurde die Freimaurerei 1933 verboten und das Logenhaus beschlagnahmt. 1948 ging das Haus dank der Unterstützung von Dr. Thomas Dehler, dem damaligen Bundesjustizminister und Freimaurer, an die Loge zurück. Es wurde in den vergangenen zwei Jahren umfassend saniert. Öffnungszeiten am 8.9.2019 (sonst nicht) von 11 Uhr bis 17 Uhr. Es finden regelmäßig Vorträge statt zum Thema „Die Freimaurerei in Bamberg“ und „Die Geschichte des Logenhauses“. Führungen bietet Vorsitzender Klaus Stieringer halbstündlich an.

Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien, am Zwinger 4-6: Es handelt sich um die ehemaligen Räumlichkeiten der Firma Rupp & Hubrach. Die Villa stammt aus dem 19. Jahrhundert, der Fertigungsbau wurde in den 1950er Jahren errichtet. Heute befindet sich dort das 2017 eingeweihte Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) der Universität Bamberg. Folgende Führungen werden angeboten:
• Führungen zum Gebäude: 10 Uhr und 15 Uhr
• Dendrolabor, 10 Uhr bis 12 Uhr (ZW6 00.16): Holzaltersdatierung; Auswertung von Bohrkernen unterm Mikroskop und am Messtisch
• Bauforschung, 11 Uhr bis 13.00 Uhr (ZW6 00.12): (Auf) Humboldts Spuren; Nichts als Vorschriften? – Fragestunde für Altbau- und Denkmaleigentümer; Großkirchen und Burgen – Digitale Portale in der Bauforschung
• Denkmalwissenschaften, 12 Uhr bis 14 Uhr (ZW6 01.14): Städtisches Erbe – Denkmalkartierung; Neue Denkmäler – Big Beautiful Buildings; Emotion und Erbe
• Digitale Denkmaltechnologien, 13 Uhr bis 15 Uhr (ZW6 01.11b): Einsatz digitaler Denkmaltechnologien; Digitale Erfassungsmethoden; Virtuelle Darstellung und 3D-Druck
• Restaurierungswissenschaften, 14 bis 16 Uhr: Moderne Analytik an alten Proben (ZW6 00.04) – Die Kaisermäntel; 3D-Methoden in den Restaurierungswissenschaften (ZW6 00.02);
Farbiges Franken – Neue Funde zur historischen Architekturfarbigkeit (ZW6 01.04, 14.00 Uhr)

Text: Pressestelle der Stadt Bamberg.
Fotos: Prof. Wilfried Krings, Stadt Bamberg