Geballte Stimmpower für die Gundelsheimer Kinder

Geballte Stimmpower für die Gundelsheimer Kinder
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Die 20. A Cappella Nacht begeisterte ihr Publikum

Vor ausverkauftem Haus konnte Organisator Stephen Goldfarb mit einem kurzen Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre Vokalgesang in Gundelsheim zurückblicken. In diesen zwei Jahrzehnten wurde die A Cappella Nacht nicht nur für die Gäste zu einem Fixpunkt im Jahreskalender, auch in der „Szene! gilt die Veranstaltung als begehrtes Highlight. Und so herrscht kein Mangel an Künstlern, wodurch auch die Zukunft gesichert ist. Der Erlös des Abends floss wie immer den Gundelsheimer Kindergärten zu, für die die Unterstützung nach wie vor sehr wichtig ist. Einige der Gäste hatten sogar selbst in ihren jungen Jahren mit Spielgeräten gespielt, die dank des Engagements des Kindergartenfördervereines und der A Cappella Nacht angeschafft werden konnten.

A Cappella Nacht 2019 in der Gundelsheimer Schulturnhalle

Delta Q kehrten in neuer Formation nach Gundelsheim zurück und begeisterten wieder das Publikum.

Den Anfang machten die Lokalmatadoren von „Quintessenz“, deren fünf Sänger einst gemeinsam am Bamberger Franz-Ludwig-Gymnasium ihre erste Formation gegründet hatten. Mit viel Witz und guten Ideen hatten sie das Publikum von der ersten Sekunde auf ihrer Seite. Ein musikalisches Potpourri entfaltete sich zwischen den Ohren, das von der Volksmusik bis zum modernen Pop reichte. Besonders beeindruckt hat die Zuhörer die Interpretation von „Hänschen klein“ in allen Genres. Im Reggae hießt es „No Hans, Mama cries“, in der Techno-Version dagegen „I like to go home, go home“. Der lange Applaus wurde mit einer ausführlichen Zugabe belohnt. So war die Bühne bestens für die zweite Formation bereitet.

Mit Delta Q folgte eine neu formierte A Cappella Gruppe, die vor sechs Jahren bereits einmal bei der Gundelsheimer Veranstaltung zu Gast gewesen war. Von Anfang an zeigten sie professionelle Gesangskunst mit klaren Höhen und beeindruckenden Tiefen. Insbesondere das Band-Urgestein, Countertenor Sebastian Hengst, glänzte mit seinem riesigen Tonumfang. Das neueste Mitglied, der Belgier Tom Dewulf, bewies neben seinen gesanglichen auch echte Entertainer-Qualitäten und strapazierte die Lachmuskulatur des Publikums aufs Äußerste. So nimmt es nicht Wunder, dass auch die vier Wahlberliner mehrere Zugaben geben durften und vom Publikum in der Pause mit Autogrammwünschen belagert wurden.

Einen weiteren Höhepunkt bildete die letzte Gruppe des Abends, „Muttis Kinder“, ebenfalls aus der Bundeshauptstadt. Mit Claudia Graue betrat die erste Frau die Bühne, begleitet von Tenor Christopher Nell und Bariton Marcus Melzwig, wobei die Zuordnung zu bestimmten Stimmbereichen hier schwer fällt. Muttis Kunder sind ein Gesamtkunstwerk. Auf zwei Quadratmetern entführen sie die Zuhörer auf phantastische Reisen mit den unterschiedlichsten Geschichten, spannenden Wendungen und steter Selbstironie. Die drei zeigten eindrucksvoll, wie groß die Bandbreite des Genres ist und was eine gehörige Portion Verrücktheit und Schauspielkunst aus A Cappella machen kann.

Auch hier erhielt das Publikum seine verdiente Zulage, und so war der neue Tag fast angebrochen, als die Gundelsheimer A Cappella Gemeinde nach ihrem 20. Kulturabend die Schulturnhalle wieder verließ, natürlich gespannt auf die Höhepunkte des nächsten Jahres, die sie dank Stephen Goldfarb erleben können wird.