Mit Bologna wartet ein „unberechenbarer Gegner“

Mit Bologna wartet ein „unberechenbarer Gegner“
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Brose Bamberg trifft im Champions League-Halbfinale auf die Italiener

Endlich ist es soweit: Nach wochenlangem Hinfiebern auf das Final Four der Basketball Champions League erfolgt nun am Freitag der Sprungball zum Final-Wochenende des höchsten FIBA-Wettbewerbs. Im ersten Halbfinale treffen ab 18:30 Uhr Brose Bamberg und Segafredo Virtus Bologna aufeinander, im zweiten Halbfinale stehen sich ab 21:15 Uhr Gastgeber Antwerpen und Teneriffa gegenüber.

BCL-Saison 18/19 - Achtelfinale: Brose Bamberg vs. Banvit BKFür die Brose-Boys ist es gleich im ersten Jahr der CL-Zugehörigkeit die erste Final Four-Teilnahme. Zum Duell mit einem italienischen Vertreter kam es für die Oberfranken bislang jedoch nicht – und doch haben die Korbjäger aus Bologna Erfahrungen mit BBL-Teams. Der aktuell Elftplatzierte der italienischen Liga war zu Wettbewerbsbeginn in einer Gruppe mit Medi Bayreuth und konnte beide Partien für sich entscheiden. Insgesamt steht es in deutsch-italienischen Duellen bisher 10:8 für die Vertreter aus der Bundesrepublik.

Ausgeglichen und unberechenbar

Auf ihrem Weg zum Final Four mussten sich die Italiener gewaltig strecken. Erst ein 15-Punkte-Heimsieg (73:58) über Nanterre katapultierte das Team des früheren Bayern-Coaches Aleksandar Djordjevic in die Endrunde, nachdem das Hinspiel in Frankreich noch mit acht Zählern verloren ging (75:83). Amath M’Baye war damals mit 16 Punkten der Topscorer seiner Farben. Im bisherigen Saisonverlauf gehört M´Baye mit durchschnittlich 11,3 Punkten zu einem Trio, welches regelmäßig zweistellig scort. Die beiden anderen Akteure sind Kevin Punter (Bolognas Topscirer mit 151, PpG) und Tony Taylor (11,2 PpG). Dahinter stellt sich die Virtus-Offensive breit auf, was den Bamberger Kontrahenten nach Ansicht von Coach Federico Perego zu einem „unberechenbaren Gegner“ macht.

„Bologna hat unglaubliches Talent. Dabei ist es egal, ob Guard oder Center, alle können punkten. Unberechenbar macht sie auch, dass jeder Spieler einen Angriff nicht nur kreieren, sondern auch abschließen kann“, so das Urteil des Bamberger Chefcoachs über seine Landsleute. Perego weiß aber auch, dass Bologna – ähnlich wie seine eigene Mannschaft – zuletzt ins Straucheln geraten ist. „Sie straucheln zwar ein bisschen in der italienischen Liga. Das macht sie aber noch gefährlicher, denn die Champions League ist der einzige Titel, den sie diese Saison erreichen können“, warnt Perego.

Weitere Fakten über Virtus Bologna:

  • Bologna hat zehn der elf Spiele gewonnen, in denen sie in dieser Saison mehr als 80 Punkte erzielt haben, aber nur zwei der sieben Begegnungen, in denen sie 80 oder weniger gescort haben.
  • Bologna hat in der zweiten Halbzeit mehr Punkte pro Spiel erzielt als jedes andere Team der BCL (43,4).
  • Bologna hat im Durchschnitt lediglich 8,7 Ballverluste pro Spiel und daraus resultierend nur 8,2 Punkte kassiert. Beides sind BCL-Bestwerte.
  • Kevin Punter hat bislang 659 Punkte erzielt, die meisten aller Spieler in der BCL-Geschichte.

Positives aus München mitgenommen

BCL-Saison 18/19 - Gruppe C, 12. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telenet Giants AntwerpenBrose Bamberg selbst reiste am Mittwochvormittag von München aus über Brüssel nach Antwerpen und wird sich in den kommenden Tagen noch intensiv auf die anstehenden Aufgaben vorbereiten. Dabei gilt es zu allererst die jüngste Niederlage vom Dienstagabend bei den Bayern aufzuarbeiten. Vor allem der Auftakt in die zweite Halbzeit wurde aus Brose-Sicht dabei in den Sand gesetzt. Ansonsten zeigte man im Audi Dome über drei Viertel eine gute bis sehr gute Leistung, auf die man aufbauen kann. „Wir haben gut angefangen, im dritten Viertel aber etwas nachgelassen. Insgesamt war es eine solide Leistung, auf der wir aufbauen können“, fasste Youngster Louis Olinde das Spielgeschehen zusammen.

Freudig dürfte Coach Perego dabei stimmen, dass das Teamplay gut funktionierte. Selbst die Nachwuchskräfte, wie Henri Drell, fügten sich am Dienstag nahtlos ins Team ein und ließen auch im Schlussviertel nicht abreißen. So konnte Perego, der mit seinem kompletten Kader nach Antwerpen gereist ist, seinen Leistungsträgern Rice, Zisis, Rubit & Co. ein paar Extra-Verschnaufpausen auf der Bank gewähren. Vor allem auf Tyrese Rice und Augustine Rubit wird an diesem Wochenende viel Arbeit zukommen, denn beide sind mit Abstand Broses beste Akteure in der bisherigen CL-Saison.

Doch natürlich ist auch der Rest des Teams, das auch auf den zuletzt angeschlagenen Ricky Hickman (Leistenprobleme) setzen kann, voll gefordert, soll es mit dem ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte klappen. „Wir müssen von Beginn an gut ins Spiel finden, voll da sein und dürfen uns keine Schwächephase erlauben“, so Cheftrainer Federico Perego abschließend.

Weitere Fakten über Brose Bamberg:

  • Brose hat in dieser Saison zehn von elf Spielen gewonnen, in denen sie weniger als 80 Punkte zugelassen haben, aber nur zwei von sieben, in denen der Gegner 80+ Punkte erzielen konnte.
  • Brose bekam pro Spiel durchschnittlich 19,4 Freiwürfe zugesprochen, Höchstwert in der BCL. Davon haben sie 82,2% getroffen, ebenfalls Spitzenwert des bisherigen Wettbewerbs.
  • Nur Ventspils (23,5) hat im Schlussviertel mehr Punkte pro Spiel erzielt als Brose Bamberg (21,7).
  • Tyrese Rice hat in acht BCL-Spielen mehr als 20 Punkte erzielt, mehr als jeder andere bislang. Brose hat sechs dieser acht Partien gewonnen.
Fakten: Medienmitteilung Brose Bamberg
Headerbild: championsleague.basketball
Fotos:Matthias Schramm