Bamberg erkämpft sich Vorteil gegen Athen

Bamberg erkämpft sich Vorteil gegen Athen
Sport

Broses Basketballer ringen den Titelverteidiger mit 71:67 nieder

Brose Bamberg hat das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League für sich entschieden. Vor eigenem Publikum setzte sich der deutsche Vertreter nach großem Kampf knapp mit 71:67 gegen Titelverteidiger AEK Athen durch. Somit gehen die Oberfranken, die an diesem Abend von Cliff Alexander (19 Punkte) angeführt wurden, mit einem knappen Vier-Punkte-Plus ins Rückspiel am kommenden Mittwoch.

Den Zuschauern bot sich in diesem Viertelfinal-Hinspiel eine etwas kurios anmutende erste Halbzeit. Zwar mussten die Hausherren den kurzfristigen Ausfall von Elias Harris (Nackenprobleme) verkraften, doch Bamberg, genauer gesagt Cliff Alexander, legte zunächst los wie die Feuerwehr und führte nach zwei Minuten schon mit 6:0. Athen auf der anderen Seite wirkte völlig neben der Spur und suchte fast schon verzweifelt seinen Offensivrhythmus – und das über acht Minuten hinweg, was natürlich aber auch an Bambergs bärenstarker Defensivleistung lag.

Auf der Gegenseite standen aber auch die Griechen gut in der Verteidigung und verhinderten, dass Bamberg in den ersten acht Minuten noch deutlicher in Führung gehen konnte. Der erste Treffer von Giannoulis Larentzakis und die Einwechslung von Ex-BBL-Profi Jordan Theodore schien dann auch Athens Offensive etwas zu beflügeln – bis zum Viertelende verkürzte der Titelverteidiger auf 10:11.

Verletzung schockt Athen nicht

Der zweite Abschnitt begann dann mit einem griechischen Schockmoment, denn Jonas Maciulis zog sich beim Zug zum Korb eine Verletzung zu und musste von den Sanitätern mit der Trage abtransportiert werden. Auf dem Feld ging es ähnlich weiter ruppig zu. Beide Abwehrreihen waren darauf erpicht, den gegnerischen Korberfolg zu verhindern.

Sehr zum Missfallen von Brose-Coach Federico Perego bekamen seine Jungs aber zusehends Probleme mit Athener Offensivrebounds und Dusan Sakota. Der AEK-Kapitän scorte fast nach Belieben (elf Punkte zur Halbzeit) und hielt seine Farben im Spiel. Sein kongenialer Partner bislang an diesem Abend, Larentzakis, besorgte dann sogar kurz vor der Pause noch die erste und einzige Gäste-Führung (30:28).

Mehr Rhythmus auf beiden Seiten

Nach dem Seitenwechsel traten beide Seiten mit etwas mehr Spielryhthmus auf, wobei es jetzt die Korbjäger aus der griechischen Hauptstadt waren, die ihre Vorteile hatten. Teilweise führten die Mannen von Ex-Brose-Coach Luca Banchi mit sechs Zählern und vermittelten den Eindruck, als könnten sie die Spielkontrolle übernehmen.

Doch auch die Bamberger packten jetzt ihren Kampfgeist aus. Allen voran Cliff Alexander konnte von Athen in der Zone nicht gestoppt werden und bekam auch immer wieder den Ball von seinen Nebenleuten serviert. Aber auch Tyrese Rice fand im dritten Viertel langsam zu seinem Spiel – dennoch nahmen die Griechen ein knappes 50:49 mit in die letzte Viertelpause.

Bamberg abgezockter

Auch im Schlussabschnitt blieb es das im Vorfeld erwartet enge Spiel, wobei es jetzt wieder die Brose-Boys waren, die sich durch einen Heckmann-Dreier die Führung und das Momentum zurückholten. Dadurch holten Nikos Zisis & Co. das ohnehin schon enthusiastische Publikum noch ein Stück mehr in diese Partie hinein und nutzten den zusätzlichen Push von den Rängen.

Bambergs Defense erhöhte zusehends wieder die Intensität und zwang die Athener zu schlechten Würfen oder gar Ballverlusten. Auf der Gegenseite agierten die Hausherren zwar nicht fehlerfrei, versuchten aber die sich bietenden Chancen zu nutzen – mit Erfolg. Rund 3:30 Minuten vor dem Ende konnte Tyrese Rice nach einem Ballgewinn den Vorsprung auf neun Zähler (67:58) ausbauen, was zumindest in diesem Hinspiel einer Vorentscheidung gleichkam. Aber: In der Schlussphase bäumte sich der Champions League-Titelverteidiger noch einmal auf und verringerte Bambergs Vorsprung fürs Hinspiel – am Ende hieß er 71:67 für Brose Bamberg.

Brose Bamberg: Alexander (19 Punkte), Hickman (12), Rubit (12), Heckmann (8), Rice (7), Olinde (6), Zisis (4), Taylor (3), Schmidt, Stuckey
AEK Athen: Sakota (15), Theodore (14), Larentzakis (12), Hunter (12), Sant-Roos (10), James (2), Maciulis (2), Griffin, Tsalmpouris

Fazit von Brose-Headcoach Federico Perego:

„Wir sind mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen und haben über 40 Minuten sehr stark verteidigt. Am Anfang haben wir einige leichte Würfe verfehlt, weil wir es zu eilig hatten. Aber das passiert. Wir wussten, dass es ein harter Kampf werden würde. Es ist Athen, der amtierende Champion, ein sehr talentiertes Team, dazu sehr gut gecoacht. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Es gibt neue 40 Minuten in Athen. Dort werden wir wieder versuchen zu konkurrieren und sehen, was am Ende dabei herauskommt.“

Headerbild: championsleague.basketball
Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg