Belgische Riesen kommen: „Es wird ein großer Kampf werden“

Belgische Riesen kommen: „Es wird ein großer Kampf werden“
Sport

Brose Bamberg will mit dem Heimsieg über die Giants Antwerpen alle Rechenspiele beenden

Was den Basketballern von Brose Bamberg vergangene Woche noch vergönnt war, soll nun am Mittwochabend gelingen. Ab 20 Uhr trifft der neunfache deutsche Meister auf die Telenet Giants Antwerpen und will mit seinem achten Saisonsieg den Platz unter den besten 16 Teams festzurren.

MagentaSport BBL Pokal 18/19 - Halbfinale: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnDass die Oberfranken durchaus in der Lage sind, die Belgier zu bezwingen, hat man bereits im Hinspiel unter Beweis gestellt. Dank eines Blitzstarts und eines glänzend aufgelegten Stefan Jelovac holte sich Brose in der belgischen Hafenstadt einen 86:76-Erfolg. Der serbische Nationalspieler erzielte im November sein Season-High von 30 Punkten.

Frischer Wind in Bamberg?!

Seitdem hat sich in Bamberg aber einiges verändert. Seit kurzem hat nun Federico Perego das Sagen an der Seitenlinie und spätestens seit vergangenen Sonntag, als Brose Bamberg durch ein 90:87 über Bonn ins Pokalfinale einzog, spürt man auch, dass ein frischer Wind durch die Domstadt weht. Der italienische Übungsleiter schien bei seinen Spielern wieder Einsatzwillen und Kampfgeist geweckt zu haben.

Auch scheint es innerhalb der Mannschaft eine neue Rollenverteilung zu geben, denn zum Beispiel Jelovac stand gegen Bonn keine drei Minuten auf dem Parkett. Stattdessen lief der junge Big Man Cliff Alexander zur Höchstform auf und steuerte – genau wie Tyrese Rice, der zudem sechs Assists servierte – satte 21 Zähler zum Finaleinzug bei. Zusätzlich griff sich Bambergs 22 starke acht Rebounds.

Antwerpen: Reboundstark und unberechenbar

Auf die Rebounds wird es auch am Mittwoch ankommen. „Wichtig wird sein, dass wir gut ausboxen, denn die meisten von ihnen sind sehr groß und reboundstark“, fordert Nationalspieler Patrick Heckmann seine Mitstreiter zu einer guten Reboundarbeit auf. Die Antwerpener zählen zu den reboundstärksten Teams des Wettbewerbs. Angeführt von Ismael Bako (7,5 RpG), der Bambergs Defense im Hinspiel mit 25 Zählern vor große Schwierigkeiten stellte, holen die belgischen „Riesen“ starke 38,7 Rebounds – nur sieben Teams in der gesamten Champions League holen mehr. Brose selbst gehört zwar nicht dazu, dennoch befinden sich unter diesen sieben Mannschaften gleich drei aus der Bamberger Gruppe (Jerusalem, Athen und Lietkabelis).

Das Einsammeln von Fehlwürfen ist aber nicht die einzige Stärke der Antwerpener. Eine weitere ist die Unberechenbarkeit in der Offensive: Topscorer der Truppe von Roel Moors ist Paris Lee (13,1), dahinter folgen mit Jae-Sean Tate (12,5), Tyler Kalinowski (11,0), Ismael Bako (10,8), Dave Dudzinski (10,5) und Victor Sanders (10,3) noch fünf weitere Akteure, die regelmäßig zweistellig scoren. „Antwerpen ist ein sehr athletisches Team, das sehr schnell spielt und sehr viele gute Eins-gegen-Eins-Spieler hat, die zum einen den Korb attackieren, zum anderen aber auch gut von außen werfen können“, kennt Patrick Heckmann die Offensivqualitäten des kommenden Gegners, der als Qualifikant in die Bamberger Gruppe rutschte.

MagentaSport BBL Pokal 18/19 - Halbfinale: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnAufgrund der genannten Stärken der Belgier, die einerseits zwar schon starke Mannschaften wie Jerusalem schlagen konnten, dafür aber auch Niederlagen gegen die Gruppen-Schlusslichter Fuenlabrada und Nymburk hinnehmen mussten, sei es laut Heckmann für die Oberfranken wichtig, sich keine Fehler im Spielaufbau zu leisten. „Es wird für uns darauf ankommen, dass wir gut auf den Ball aufpassen. Es wird ein großer Kampf werden, denn am Ende geht es nun auch um gute Platzierungen für die KO-Runde“, so Heckmann im Vorfeld des Spiels.

Rechenspiele…

Im Falle eines eigenen Sieges oder einer Niederlage von Lietkabelis hätte Brose Bamberg sein Playoff-Ticket sicher in der Tasche. Bei einem Sieg hätten die Domstädter bei dann noch zwei ausstehenden Partien 20 Punkte auf der Habenseite und könnten am Ende der Hauptrunde auf mindestens 22 Punkte kommen (in der BCL werden auch Niederlagen mit einem Punkt „belohnt“). Bamberg-Verfolger Lietkabelis kann selbst mit drei Siegen zum Hauptrundenabschluss maximal 21 erreichen. Sollte den Bambergern ab jetzt allerdings kein Sieg mehr gelingen, ergäbe dies ebenfalls 21 Punkte. Im direkten Vergleich hätte Lietkabelis gegenüber den Deutschen dann den Vorteil und würde auf Platz vier landen.

Weiter oben in der Tabelle streiten sich die bereits qualifizierten Teams aus Athen und Jerusalem um die bestmögliche Platzierung, wohingegen die Mannschaften am Ende des Tableaus, Dijon, Fuenlabrada und Nymburk, keine Chance mehr auf ein Weiterkommen haben.

Die Hinspiele des Achtelfinals finden am 5. und 6. März, die Rückspiele am 12. und 13. März 2019 statt. Bevor das Perego-Team aber soweit denken kann, steht nach dem Spiel am Mittwoch zunächst wieder BBL-Alltag auf dem Plan. Bereits am Freitagabend (25.1.) müssen die Brose-Boys bei Science City Jena antreten.

Headerbild: championsleague.basketball
Fotos: Matthias Schramm