Buzzerbeater von Downtown: Francisco Cruz schockt Bamberg

Buzzerbeater von Downtown: Francisco Cruz schockt Bamberg
Sport

Brose Bamberg verliert spannendes CL-Auftaktmatch gegen Fuenlabrada

Brose Bamberg ist mit einer denkbar knappen und unglücklichen Heimniederlage in die Basketball Championsleague gestartet. Der neunmalige deutsche Meister unterlag bei seinem ersten Auftritt im höchsten FIBA-Vereinswettbewerb in eigener Halle mit 89:88 gegen Montakit Fuenlabrada.

BCL-Saison 18/19 - 1. Spieltag: Brose Bamberg vs. Montakit FuenlabradaRund 90 Sekunden vor dem Ende sah die Truppe von Chefcoach Ainars Bagatskis eigentlich schon wie der sichere Sieger aus, doch auch einer bärenstarker Tyrese Rice (33 Punkte und acht Assists) konnte die finale Aufholjagd der Spanier nicht stoppen. Am Ende avancierte Fuenlabradas Topscorer Francisco Cruz (22 Punkte) mit seinem Buzzerbeater-Dreier aus gut neun Metern zum Matchwinner.

Dass diese Partie so ein dramatisches Ende nehmen würde, war zu Beginn nicht absehbar. Bei ihrem Premierenspiel in der Championsleague brachten die Jungs von Brose Bamberg zunächst nur schwer ein Bein auf den Boden der eigenen Arena. Im Angriff fehlte Nikos Zisis & Co. das Fortune und in der Verteidigung schaffte man es zu selten, die Gegenspieler zu kontrollieren. Allen voran Talib Zanna und Christian Eyenga drückten der Anfangsphase ihren Stempel auf und sorgten dafür, dass Fuenlabrada bereits nach knapp sieben Minuten zweistellig in Front lag.

Bankspieler bringen die Impulse

Eine Auszeit von Ainars Bagatskis sowie die Einwechslungen von Tyrese Rice, Cliff Alexander und Elias Harris sollten im Anschluss aber die gewünschte Wirkung zeigen. Das Trio kurbelte die Offensive an und mit fortlaufender Spielzeit konnte man sich auch defensiv klar steigern. Noch in den verbleibenden drei Minuten des ersten Viertels kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel und reduzierten den Rückstand bis zur Viertelpause auf fünf Zähler.

BCL-Saison 18/19 - 1. Spieltag: Brose Bamberg vs. Montakit FuenlabradaVon ihrer Aufholjagd zusätzlich motiviert und vom Publikum bedingungslos gepusht setzten die Brose-Boys auch im zweiten Viertel weiter nach. Während Bamberg als Team immer besser agierte, verfiel das Spiel der Spanier zusehends zu einer One-Man-Show von Francisco Cruz. Der Mexikaner markierte allein in den zweiten zehn Minuten elf Zähler und hielt sein Teams stets auf Tuchfühlung oder knapp in Front. So war es auch keine allzu große Überraschung, dass der Mitteldistanzwurf von Cruz den 44:44-Pausenstand herstellte.

Das Szenario aus Halbzeit ein drohte sich dann zu Beginn der zweiten 20 Minuten zu wiederholen. Die Hausherren hatten erneut große Probleme, offensiv in einen guten Rhythmus zu finden und in der Defense lud man seinen Kontrahenten durch Unkonzentriertheiten immer wieder zu leichten Korberfolgen ein. Fuenlabrada nutzte diese Gelegenheiten in erster Linie in Person von Talib Zanna und baute seinen Vorsprung wieder aus.

Tyrese Rice übernimmt das Kommando

Erst Mitte des dritten Viertels konnten sich die Domstädter wieder etwas stabilisieren und fingen langsam wieder an, den inzwischen erneut auf acht Zähler angewachsenen Rückstand abzuarbeiten. Dabei profitierten die Oberfranken zwar davon, dass auch das Spiel Fuenlabradas nicht ganz fehlerfrei ablief, dennoch dauerte es noch bis zur 32. Spielminute, ehe Bamberg nach zwei Rice-Dreiern wieder mit 65:64 in Front gehen konnte. Broses neuer US-Guard ließ in der Folge fünf weitere Zähler folgen, doch auch Fuenlabrada blieb Offensiv – leider vor allem durch Bamberger Reboundschwächen – erfolgreich und gestaltete die Partie weiterhin eng.

Bis gut drei Minuten vor dem Spielende konnte sich keine der beiden Mannschaften einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. In der Crunchtime hatten die Spanier dann aber kaum noch Ideen, um Bambergs Defense auszuhebeln, während auf der Gegenseite Augustine Rubit und Stevan Jelovac die Big Shots im Korb unterbrachten. Die beiden Big Men sorgten zusammen für einen 8:0-Lauf zum 80:72 – die vermeintliche Vorentscheidung?

Wahsninns-Dreier entscheidet Spiel

BCL-Saison 18/19 - 1. Spieltag: Brose Bamberg vs. Montakit FuenlabradaWeit gefehlt: Die Mannen aus der ACB-Liga gaben sich noch längst nicht geschlagen und starteten eine fast schon verzweifelte Aufholjagd. Da Bamberg in Person von Rice, der an diesem Abend mit 33 Punkten und acht Assists glänzte, und Maurice Stuckey seine Freiwürfe weitestgehend traf, stand bis 2,2 Sekunden vor dem Ende eine knappe Führung zu Buche – und dennoch sollte es nicht zum Auftaktsieg reichen. Ausgerechnet Francisco Cruz, den die Brose-Abwehr nach der Pause fast komplett abgekühlt hatte, setzte nach einem Einwurf zum Wahnsins-Buzzerbeater an. Das Ende ist bekannt.

Die Brose-Boys haben nun bis zum Montag Zeit, diesen ersten harten Rückschlag der noch jungen Saison zu verdauen. Dann geht es mit dem BBL-Heimspiel gegen Ludwigsburg weiter.

Brose Bamberg: Rice (33 Punkte), Rubit (16), Zisis (10), Harris (8), Jelovac (7), Heckmann (5), Alexander (5), Stuckey (2), Olinde (2), Schmidt, Kulboka
Montakit Fuenlabrada: Cruz (22), Zanna (19), Eyenga (12), Popovic (8), Bellas (7), O´Leary (7), Llorca (7), Gonzalez (4), Clark (2), Rupnik (1)

Fazit von Brose-Headcoach Ainars Bagatskis:

„Es war ein hartes Spiel. Wir haben unsere Spieler mental auf einen Kampf vorbereitet, denn wir kannten die Spielweise aus den Partien gegen Würzburg. Fuenlabrada spielt ähnlich: schnell, smart, gute Schützen. Aber erfahren. Und das haben sie heute gezeigt. Was gut war: wir sind zwischenzeitlich – auch als wir mit zehn zurücklagen – nicht nervös geworden, sondern haben unser Spiel gespielt. Dann hatten wir die Partie eigentlich unter Kontrolle, haben dann aber zweimal zu überhastet und unnötig schnell abgeschlossen, nicht getroffen und im Gegenzug Punkte kassiert. Am Ende hatten sie natürlich Glück mit dem Wurf, aber das gehört im Basketball mit dazu. Wir hatten in der zweiten Halbzeit dagegen zu viele Fehler, haben zu viele Rebounds zugelassen, zu oft den Ball verloren. Das war der ausschlaggebende Punkt.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm