ARGE Fahrradfreundliche Kommunen: Bamberg auf dem Weg zur Mitgliedschaft

ARGE Fahrradfreundliche Kommunen: Bamberg auf dem Weg zur Mitgliedschaft
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AGFK-Delegation macht sich ein Bild vor Ort – Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft wird empfohlen

Die Aufnahme der Stadt Bamberg als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) wird empfohlen – so das Fazit einer vierköpfigen Delegation des Landesverbandes, angeführt von dessen Geschäftsführerin Sarah Guttenberger. Oberbürgermeister Andreas Starke zeigte sich von den Bamberger Stärken überzeugt und kündigte gleichzeitig an: „Es ist unser Anspruch, besser werden zu wollen und uns nicht auf Lorbeeren auszuruhen.“ Die für die Mitgliedschaft erforderliche „Hauptbereisung“ soll nach Möglichkeit 2019 erfolgen.

Fahrradthemen im Fokus: Unterwegs im Auftrag der Radverkehrsförderung.

Fahrradthemen im Fokus: Unterwegs im Auftrag der Radverkehrsförderung.

Johannes Ziegler aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr betonte zum Abschluss der ganztägigen „Vorbereisung“ das Potenzial der Welterbestadt Bamberg, die anspruchsvollen Aufnahmekriterien zu erfüllen. Zielsetzung des Besuches war die Bewertung des Stands der Fahrradfreundlichkeit und die Feststellung von Empfehlungen für die Kommune in Verbindung mit dem Aufnahmeverfahren. Die Delegation ergänzt durch die örtliche Verkehrswacht sowie Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) konnte sich ein gutes Bild von den Bamberger Verhältnissen machen. Dabei gliederte sich das Tagesprogramm in einen theoretischen Teil mit Präsentationen des Baureferenten Thomas Beese und der städtischen Verkehrsplanung zum Stand der Radverkehrsförderung sowie eine Befahrung des Stadtgebietes.

Positives Fazit und Empfehlungen der AGFK-Experten

Am Ende zogen die AGFK-Radverkehrsexperten ein positives Fazit: eine engagierte und aufgeschlossene Verwaltung, vielfältige Arbeitsgruppen und ein Austausch der verschiedenen Interessen und Akteure wurde ebenso lobend anerkannt wie die vorgefundene Infrastruktur mit geöffneten Einbahnstraßen und Sackgassen, Fahrradstraßen oder dem vorbildlichen Fahrradparkhaus an der Brennerstraße. Bei Letzterem bestand allerdings auch der Wunsch nach Aktionen zur Steigerung der Auslastung. Zu gefallen wusste auch die derzeitige Aktualisierung des Verkehrsentwicklungsplanes mit seinen Ausführungen zum Thema Radverkehr sowie der eigens herausgegebene Fahrrad-Stadtplan. Positiv auch das Bemühen – bei nicht immer einfachen Rahmenbedingungen – intensiv Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Radinfrastruktur zu prüfen und zu untersuchen. Eine wirksame Stellplatzsatzung, Bürgerdialog zum Melden von Lob und Kritik und Mängelmelder sowie E-Pedelecs für die Verwaltung wurden ebenso lobend genannt, wie die Beteiligung am bundesweiten „STADTRADELN“ mit eigenem Sonderwettbewerb für Schulen.

Gruppenbild zum Ortstermin: die AGFK-Delegation und städtische Vertreter vor dem Rathaus.

Gruppenbild zum Ortstermin: die AGFK-Delegation und städtische Vertreter vor dem Rathaus.

Aber auch Empfehlungen wurden ausgesprochen. So zur Einrichtung einer zusätzlichen eigenen Stelle „Radverkehrsbeauftragter“ in Vollzeit oder mehr Personal für die Umsetzung. Bei aktuell 30 Prozent wäre eine weitere Erhöhung des Radverkehrsanteils ambitioniert, aber möglich. Hierzu sei der Beschluss einer konkreten Zielvorgabe – vorgeschlagen wurden fünf Prozent in den nächsten sieben Jahren – allerdings zwingend erforderlich. Gleichermaßen sollte die Kooperation mit dem Landkreis und insbesondere den Umland-Kommunen, auch mit Blick auf die Pendler-Thematik, gestärkt werden. Dazu gelte es Strukturen zu schaffen und projektorientiert zusammenzuarbeiten.

INFO:

Mit Beschluss des Stadtrates vom 31. Januar 2018 hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) zu beantragen. Daraufhin hat sich die Stadt Bamberg um die Aufnahme beworben. Eine Aufnahme in den Verein kann nach erfolgreicher Vorbereisung stattfinden. Dazu musste im Vorfeld der AGFK-Geschäftsstelle eine umfangreiche Zusammenstellung über den Nachweis der Erfüllung der Aufnahmekriterien des Vereins vorgelegt werden. Die Vorbereisung dient dazu, der Kommune eine Rückmeldung zum Stand der Radverkehrsförderung zu geben, damit die Hauptbereisung dann mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich absolviert werden kann. Nach der Aufnahmeempfehlung im Zuge der Vorbereisung erfolgt – voraussichtlich im September/Oktober 2018 – der formale Beschluss des AGFK Bayern-Vorstandes zur Aufnahme in den Verein als zahlendes Mitglied. Innerhalb von vier Jahren erfolgt dann die Durchführung der Hauptbereisung mit abschließender Prüfung der Bewertungskommission, ob die Kommune den Aufnahmekriterien gerecht wird. Die Stadt Bamberg strebt eine rasche Hauptbereisung an. Ist diese erfolgreich, wird die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ verliehen. Der Titel hat zunächst sieben Jahre Bestand.

Text & Fotos: Medieninformation Pressestelle Stadt Bamberg