Der FC Eintracht Bamberg 2010 ist am Ziel aller Träume: Mit einem 10:0-Schützenfest gegen den bereits als Absteiger feststehenden SV Bosporus Coburg unterstrichen die „jungen Wilden“ ihre Dominanz in der Bezirksliga Oberfranken West und sicherten sich im letzten Spiel der Saison die Meisterschaft. Der FCE feiert somit nach nur einem Jahr Abstinenz hochverdient den Wiederaufstieg in die Landesliga.
Obwohl der FC Eintracht zwischenzeitlich schon einmal elf Punkte Vorsprung auf seinen hartnäckigen Verfolger FC Coburg hatte, war das Finale spannender denn je. Die Vestekicker kamen bis auf einen Punkt an die Schützlinge von Michael Hutzler heran, so dass diese gegen Bosporus unbedingt gewinnen mussten. Der FC Eintracht wünscht dem FC Coburg viel Erfolg in den anstehenden Relegationsspielen und würde sich freuen, wenn beide Teams im Sommer in der Landesliga wieder aufeinanderträfen.
Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Der FCE tat sich in der ersten Viertelstunde gegen extrem tiefstehende Gäste schwer, die Nervosität war den jungen Spielern anzumerken. Als Marc Reischmann nach einer schönen Finte im Strafraum in der 14. Minute erstmals ins Tor von Bosporus traf, atmeten seine Mitspieler, Trainer und die knapp 350 Zuschauer auf der Tribüne merklich auf. Reischmanns zweiter Treffer – diesmal per Kopf – nach 24 Minuten löste dann auch die letzte Verkrampfung im Team – und der FCE brillierte danach spielerisch wie über die gesamte Saison hinweg. Die Tore fielen in regelmäßigen Abständen bis zum Schlusspfiff: 3:0 Schmittschmitt (34.), 4:0 Großmann (35.), 5:0 Makrigiannis (43.), 6:0 Makrigiannis (52.) 7:0 Großmann (57.), 8:0 Jessen (60.), 9:0 Makrigiannis (62.), 10:0 Schmittschmitt (89.).
FCE-Coach Michael Hutzler wechselte in der zweiten Hälfte kräftig durch und ließ auch Stanimir Bugar und Paul Hegewald, die zusammen mit Co-Trainer Christian Ott den Verein verlassen werden, zu einem letzten Einsatz im FCE-Trikot kommen. Vorsitzender Jörg Schmalfuß bedankte sich auf der Meisterschaftsfeier am Abend im „Sternla“ bei den scheidenden Spielern aufs Herzlichstes für deren Einsatz, zudem alle drei entscheidend am Neuaufbau nach der Insolvenz mitgewirkt hätten.
Trainer Hutzler zog nach der Partie folgendes Fazit: „Das Ergebnis war heute völlig egal. Wichtig war, dass wir uns von dem Druck lösen, der uns – auch gegen Ebensfeld – gehemmt hat, richtig Fußball zu spielen. Wir wussten, wir stehen kurz vor der Meisterschaft, und wir müssen sie über die Ziellinie retten. Deshalb war ich froh, dass nach dem 2:0 der Knoten geplatzt ist und das dritte und vierte Tor gefallen ist. Die Höhe spielte am Ende keine Rolle. Ich habe gewusst, wir sind eine gute Mannschaft – und wir sind die beste Mannschaft in der Bezirksliga. Coburg hat eine klasse Leistung abgeliefert und uns bis zum Schluss gejagt. Aber unter dem Strich sind wir der verdiente Aufsteiger. Ich wünsche den Coburgern jetzt viel Erfolg für die Aufstiegsspiele. Zweifel, dass wir es nicht schaffen könnten, hatte ich nie. Allerdings hatten wir mit der Südamerikareise unserer halben Mannschaft im März eine Extremsituation zu überstehen, während sich Coburg in der Winterpause nochmals verstärkt hatte. Diese Umstände haben uns nach der Winterpause einige Punkte gekostet – aber unter dem Strich ist das jetzt auch egal!“
Noch ein paar Zahlen zur Saison:
Punkte: 72
Tore: 118 – kein anderer Bezirksligist in Bayern hat so viele Tore geschossen!
Gegentreffer: 33 – zusammen mit dem FC Coburg die beste Abwehr der Bezirksliga Oberfranken West.
Torschützenkönig der Bezirksliga Oberfranken West: Maximilian Großmann mit 37 Treffern
Top-Vorlagengeber: Lukas Schmittschmitt (20), gemeinsam mit Marcel Kutzelmann (FC Oberhaid) und Sertan Sener (FC Coburg)
Zuschauerkrösus: 300 Besucher im Schnitt bei Heimspielen; attraktivstes Auswärtsteam (297 Besucher im Schnitt)
Beste Heimkulisse: 512 Zuschauer im Spiel gegen den FC Oberhaid
Fairnesstabelle: Platz 3