Playoff- gegen Abstiegskampf: Brose zu Gast bei den Eisbären

Playoff- gegen Abstiegskampf: Brose zu Gast bei den Eisbären
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Der Deutsche Meister legt seinen Fokus ohne Euroleague jetzt vollends auf die Liga

Nachdem Brose Bamberg am Freitagabend seine Euroleague-Saison abgeschlossen hat, liegt der Fokus des Deutschen Meisters nun voll und ganz auf dem heimischen Ligabetrieb. Dort benötigen die Oberfranken in den verbleibenden acht Partien jeden Punkt, um in die Postseason einzuziehen. Den Anfang wollen die Nikos Zisis & Co. am Sonntag ab 17:30 Uhr bei den Eisbären Bremerhaven machen.

easyCredit BBL 17/18 - 4. Spieltag: Brose Bamberg vs. Eisbären BremerhavenDoch auch für die Eisbären, die für das Duell mit dem Titelverteidiger nach Bremen in die 8000 Zuschauer fassende ÖVB-Arena umziehen, steht im Saisonendspurt noch einiges auf dem Spiel. Die Nordseestädter unterlagen am vergangenen Wochenende im direkten Duell bei den Rockets in Erfurt und mussten dem Aufsteiger zudem noch den direkten Vergleich überlassen. Aktuell hat Bremerhaven als Drittletzter des BBL-Rankings zwar noch zwei Siege Vorsprung, darf sich aber nicht mehr viele Ausrutscher erlauben.

Jordan Hulls – Bremerhavens Dreh- und Angelpunkt

Helfen, den drohenden Abstieg noch zu verhindern, soll in erster Linie Jordan Hulls. Der US-Point Guard ist auch in dieser Saison wieder Bremerhavens Lebensversicherung in allen Lagen. Der nur 1,80 Meter große Spielmacher ist in Personalunion Topscorer (14,9 PpS), gefährlichster Dreierschütze (2,4 Dreier mit 51prozentiger Quote) und bester Passgeber (4,3 ApS) seines Teams. Unterstützung erhält Hulls von Johnny Berhanemeskel (14,0 PpS) und Geoffrey Groselle, der neben seinen zehn Punkten pro Partie auch noch durchschnittlich 5,3 Rebounds (Höchstwert im Team) einsammelt.

Dass das Team von Bambergs früherem Associated Head Coach Arne Woltmann, der im Dezember den Posten von Sebastian Machowski übernommen hat, weiß, wie man sich gegen die Oberfranken zur Wehr setzt, hat bereits das Hinspiel gezeigt. Mit einer herausragenden Dreierquote von 61 Prozent (11/18) hatten die Mannen aus dem Elbe-Weser-Dreieck die Oberfranken bereits am Rande der Niederlage. Bamberg verdankte es schlussendlich in erster Linie dem Double-Double (14 Punkte/11 Rebounds) von Dejan Musli, der damals sein zweites Spiel im Brose-Trikot bestritt, dass am Ende ein knapper 79:74-Heimsieg stand.

Mit starker Defense Auswärtsschwäche ablegen

Geht es nach den Wünschen und Vorstellungen von Brose Bamberg, könnte man auf einen ähnlichen Nervenkitzel vor großer Kulisse in Bremen gut und gerne verzichten. Dazu muss der Meister allerdings seine fast schon chronische Auswärtsschwäche in dieser Saison endlich ablegen. Bislang konnte Bamberg nur fünf von 14 Duellen auf fremden Parkett für sich entscheiden.

easyCredit BBL 17/18 - 4. Spieltag: Brose Bamberg vs. Eisbären Bremerhaven„Wir müssen in Bremerhaven zeigen, dass der Sieg gegen Ludwigsburg keine Eintagsfliege war, sondern dass wir auch auswärts bestehen können. Wir müssen gut rebounden, dann kommen die Offensivaktionen von alleine“, kennt Augustine Rubit die Schlüssel zum Sieg und legt den Fokus dabei ganz klar auf die Verteidigung. Dort hat Brose in der Tat Nachholbedarf. Sowohl in Göttingen als auch am Freitag in Madrid kassierte das Banchi-Team mehr als 100 Punkte – da wird es gegen jeden Gegner schwer zu gewinnen.

Auch gegen die Eisbären muss Luca Banchi auf das Quartett Taylor, Hickman, Harris und Heckman verzichten. Vor allem das Fehlen von Hickman, der trotz seiner anhaltenden Leistungsschwankungen in dieser Spielzeit Bambergs zweitbester Punktesammler (11,7) ist, erschwert es den Domstädtern im Angriff Zählbares zu produzieren. Neben Dorell Wright, der das Team mit 12,3 Zählern pro Begegnung als Topscorer anführt, muss auch der Rest der Mannscahft einen großen Schritt nach vorne machen – die guten Ansätze waren zuletzt im Heimspiel gegen Ludwigsbvrg phasenweise erkennbar.

Auch ohne Euroleague-Stress bleibt Bambergs Spielplan weiter eng getaktet. Bereits am Mittwoch steht der Meister wieder auf dem Parkett. Im Nachholspiel des 18. Spieltages kommt es in heimischer Halle zum Oberfrankenderby gegen Medi Bayreuth, am Sonntag gastiert dann Ligaschlusslicht Tübingen an der Regnitz.

Fotos: Matthias Schramm