Krimi zum Heimspiel-Abschluss: Bamberg unterliegt Mailand

Krimi zum Heimspiel-Abschluss: Bamberg unterliegt Mailand
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Brose Bamberg kassiert knappe Niederlage im letzten Euroleague-Heimspiel

Brose Bamberg hat sich in der Euroleague mit einer Niederlage von seinen Fans verabschiedet. Am vorletzten Spieltag der Hauptrunde musste sich der deutsche Meister in einer von Beginn an knappen und umkämpften Partie dem italienischen Kontrahenten AX Armani Exchange Olimpia Mailand mit 78:83 geschlagen geben.

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 28. Spieltag: Brose Bamberg vs. Unicaja MalagaBeim letzten Euroleague-Heimspiel der Saison bekam das Publikum in Freak City einen offenen Schlagabtausch zweier Teams auf Augenhöhe zu sehen. Die Bamberger selbst brauchten allerdings eine gewisse Anlaufzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Mailand dagegen kam gut aus den Startlöchern und lag Mitte des ersten Viertels bereits 10:4 in Front. Erst eine Auszeit – genommen von Luca Banchi – brachte die Brose-Boys langsam in die Spur.

Nach Stotterstart zurückgekämpft

Gepusht von Daniel Hackett kämpfte sich Brose Punkt um Punkt ins Spiel zurück, verpasste aber zunächst den Führungswechsel, da die Italiener ihrerseits, unter anderem durch Andrea Cinciarini, immer wieder eine Antwort parat hatten. Erst 6:09 Minuten vor dem Seitenwechsel schafften die Hausherren den endgültigen Umschwung und übernahmen erstmals die Führung (32:30). Dejan Musli und Ricky Hickman bauten den Vorsprung dann noch bis auf 41:34 aus, da sich der Meister defensiv im Vergleich zum ersten Abschnitt deutlich steigerte.

Danach verabschiedete sich der Hausherr aber gedanklich zu früh in die Halbzeit. Mailand nutzte durch Andrew Goudelock die oberfränkischen Nachlässigkeiten sofort konsequent aus und gab dieser Partie Sekunden vor dem Seitenwechsel eine erneute Wendung – ein 9:0-Run zum 43:41. Bambergs Bester in Halbzeit eins, Hackett, sorgte von der Linie dann für das 43:43-Unentschieden.

Diese ausgeglichene Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich zunächst auch in Durchgang zwei fort. Die Domstädter waren zwar sichtlich um mehr Stabilität in der Verteidigung bemüht, doch allen voran Cinciarini narrte die Oberfranken mit seinen schnellen Dribblings immer wieder aufs neue. Erst eine starke Phase von Leon Radosevic, der sechs Zähler in Serie auflegte, brachte den Hausherren wieder einen kleinen Vorteil.

Mailand abgeklärter

Ähnlich dem Hinspiel bewiesen die Mailänder aber auch an diesem Abend immer wieder aufs Neue ihre Comeback-Qualitäten und glichen die Partie wieder und wieder aus. Auf Brose-Seite war es an vorderster Front immer wieder Daniel Hackett, der versuchte, diese Begegnung in richtige Bahnen zu lenken. Bambergs Hauptproblem war aber wieder einmal die Defense, wo es zu selten gelang, die Gäste aus der Modemetropole konstant zu stoppen.

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 28. Spieltag: Brose Bamberg vs. Unicaja MalagaObwohl es sportlich für beide Seiten um nichts mehr ging, war keine Mannschaft gewillt, vorzeitig aufzugeben, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Am Ende bewies sich die Mannschaft von Coach Simone Pianigiani abgeklärter und nervenstärker als die Brose-Boys, die diese Partie knapp mit 78:83 verloren geben mussten. Der Tabellenführer der italienischen Liga profitierte dabei vor allem von seiner Dreierquote, die mit 40 Prozent deutlich über der der Bamberger lag (25).

Für die Mannen von Luca Banchi heißt es nun, diese Niederlage schnell abzuhaken, denn schon am Sonntag steht mit den MHP Riesen Ludwigsburg der nächste große BBL-Kontrahent gegenüber.

Brose Bamberg: Hackett (17 Punkte), Radosevic (13), Rubit (12), Hickman (11), Wright (6), Lô (4), Staiger (3), Mitrovic (2), Nikolic
AX Armani Exchange Olimpia Mailand: Micov (14), M´Baye (13), Gudaitis (12), Cinciarini (12), Jerrells (9), Bertans (8), Kuzminskas (4), Tarczewski (2), Theodore (2), Pascolo

Fazit von Brose-Headcoach Luca Banchi:

„Wir sind enttäuscht, da wir unseren Fans gerne im letzten EuroLeague-Heimspiel der Saison einen Sieg geschenkt hätten. Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen ebenbürtigen Gegner, der gezeigt hat, dass er die individuelle Klasse besitzt, ein Spiel bis zum Ende auf hohem Niveau zu spielen. In den letzten Minuten hatten wir Probleme, die Aggressivität Mailands zu kompensieren. Ein Faktor war sicherlich, dass Zisis mit Nackenproblemen gar nicht und Hickman mit einem ausgekugelten Finger am Ende nicht mehr spielen konnten. Ihre Guards haben zu viel gepunktet, zudem haben wir zum Schluss hin offensiv nachgelassen. Aber wir müssen ein breiteres Bild haben, als nur dieses Spiel. Wir müssen mitnehmen, dass wir aus Rückständen wieder nach vorne gekommen sind, dass wir das Spiel über weite Strecken kontrolliert haben. Das gilt es auch am Sonntag gegen Ludwigsburg zu tun!“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm