Die Regierung von Oberfranken gewährt Einblicke in die Aufnahmeeinrichtung in Bamberg
Am Freitag, 23. März, hat die Regierung von Oberfranken Medienvertreter zu einem Rundgang durch die Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) in Bamberg eingeladen. Die Einrichtung ist auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne beheimatet und bietet aktuell 1368 Personen aus verschiedensten Herkunftsländern Platz.
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- Am 23. März 2018 bot die Regierung von Oberfranken der Presse einmal mehr die Gelegenheit, sich im Rahmen eines Rundgangs ein Bild der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) in Bamberg zu machen.
- Die in der ehemaligen US-Kaserne gelegene Einrichtung bringt aktuell 1368 Personen aus verschiedensten Herkunftsländern unter. Davon etwa 50% Familien.
- Drei Mal am Tag können alle Einwohner in der Mensa eine Mahlzeit einnehmen.
- Der ehemalige Supermarkt der US-Kaserne konnte weitgehend genutzt und zur Speisenausgabe umgebaut werden.
- Verschiedene Bedürfnisse werden dabei berücksichtigt, wie Speisen für Allergiker oder mit rein veganen Zutaten.
- AEO-Leiter Markus Oesterlein führte durch die Anlage – hier mit einem der neuen Porzellan-Teller, die aus Umweltgründen inzwischen allgemein Verwendung finden.
- Der großzügige Speisesaal bietet Platz für 1.000 Personen und wurde neu errichtet.
- Die Essensausgabe erfolgt getrennt für Familien und Alleinreisende – viele der Helfer sind Bewohner der AEO, die sich so, als Putzhilfen oder Dolmetscher, 80 Cent in der Stunde hinzuverdienen können.
- Einfache Getränke können aus großen Behältern gezapft werden.
- Eine Mitnahme von Lebensmitteln ist verboten.
- Ein kleines Bistro im Speisesaal bietet die Gelegenheit zur Zusammenkunft.
- Die Wohnungen in der AEO bieten im Schnitt etwa 100 Quadratmeter Platz und konnten weitgehend aus dem US-Bestand übernommen werden.
- Jeder Bewohner hat Anspruch auf sieben Quadratmeter.
- Das ist alles andere als viel, nur mit Hilfe von Stockbetten kann die Vorgabe erreicht werden.
- Keine der Türen in den Häusern ist absperrbar – so soll bei Bränden oder Gewalt ein schnelles Vorgehen gewährleistet sein. Eine Ausnahme ist das reine Frauenhaus.
- Für die Reinigung sind die Bewohner zuständig.
- Ein Bad für bis zu 14 Bewohner ist nicht viel – eine zusätzliche Toilette steht aber zur Verfügung.
- Die Verwaltung achtet bei der Zimmervergabe stets auf eine homogene Belegung, vor allem eine gemeinsame Sprache ist hier wichtig.
- Etwa 25% der Bewohner kommen derzeit aus der Russischen Föderation – ein komplettes Haus wird von aus Russland geflüchteten Zeugen Jehovas bewohnt.
- Gleich neben der AEO befindet sich die neue Ausbildungsstätte der Bundespolizei.
- Rund um das Gelände der Bundespolizei verläuft ein meterhoher Stacheldrahtzaun.
- An der Ostseite des Geländes entsteht ein neuer Fußgänger-Eingang, wo Bewohner einfach Gäste empfangen können sollen.
- Viele Spielplätze aus Zeiten der US-Kaserne verhelfen den zahlreichen geflüchteten Kindern zu etwas Abwechslung.
- Um die Situation in den engen Wohnungen zu entspannen, wurden einfache Wasch- und Badehäuser zusätzlich eingerichtet.
- Das AEO-Shuttle, eine Idee von Bamberger Bürgern, bietet den Bewohnern die Möglichkeit, wichtige Ziele in Bamberg anzufahren. Der Service kostet die Bewohner 20,- Euro im Monat.
- Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist vor Ort vertreten.
- Neben der Vermittlung von Sprachkursen oder der Information über eine freiwillige Rückkehr ist die Identifizierung der Asylbewerber und Flüchtlinge eine der Hauptaufgaben.
- Dabei steht inzwischen neuste Technik, wie eine automatische Erkennung der Sprache, zur Verfügung. So kann mit immer höherer Wahrscheinlichkeit das Herkunftsland zweifelsfrei zugeordnet werden.
- Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Bamberg beträgt auch deswegen im Schnitt nur noch zwei Monate. Abgelehnte Asylbewerber können direkt in der Bamberger AEO Einspruch bei einer Außenstelle des Bayreuther Verwaltungsgerichts einlegen. Bisher wurde aber nur 34 von etwa 1400 Einsprüchen anerkannt.
- Vorwiegend Bewohner aus dem Senegal nutzten die Gelegenheit, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
- Da sie in Deutschland meist nicht offiziell anerkannt werden, ihr Heimatland eine Rückführung aber erschwert, müssen sie trotz teilweise erfolgter Ausbildungen oder beherrschter deutscher Sprache oft viele Jahre einer ungewissen Zukunft entgegen sehen.
- Der friedliche Protest und eine freie Meinungsäußerung sind in der AEO wie in ganz Deutschland jederzeit erlaubt.