Bamberg als Stadt des künftigen Landesamtes für Pflege und Gesundheit?

Bamberg als Stadt des künftigen Landesamtes für Pflege und Gesundheit?
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Stadt Bamberg bewirbt sich als Standort

Die CSU Plant ein neues Landesamt für Pflege und Gesundheit. Die Stadt Bamberg sieht sich dafür als geeigneten Standort.

Warum? Weil Bamberg als verkehrsgünstiger Ort in räumlicher Nähe zum Dienstsitz Nürnberg des zuständigen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege besonders gut angebunden sei. Mit dem Ausbau der ICE-Strecke München-Berlin, als Schnittpunkt der Autobahnen Nürnberg-Erfurt und Würzburg-Bayreuth, liege Bamberg verkehrsgünstig im Freistaat Bayern und ist mit allen Verkehrsmitteln erreichbar. So argumentierten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Dr. Christian Lange in einem Brief an den designierten Ministerpräsidenten Markus Söder. Und wo ist da die Gesundheit?

Rätselraten über die Immobilie

Die oben genannten Aspekte wiegen viel. Zunächst fehlt aber erst einmal die Frage nach dem Gesundheitsbewusstsein, hernach die nach der Immobilie. Also gut, die Unterbringung zuerst: Es geht nichts ohne eine geeignete Immobilie. Die Kommunalpolitiker sind jedoch zuversichtlich: „Die Stadt Bamberg verfügt derzeit über eine freie und attraktive Immobilie mit modern ausgestatteten Büroräumen im Umfang von rund 6.000 Quadratmetern, welche die Stadt dem Freistaat kurzfristig zur Verfügung stellen wird, auch wenn es bereits andere Mietinteressenten gibt. Eine Aufnahme des Betriebes des neuen Landesamtes wäre also sofort möglich. Nicht zuletzt durch die Konversion des ehemaligen US-Standortes und Veränderungen in der Stadtentwicklung stehen für einen Neubau des Landesamtes geeignete Flächen sofort zur Verfügung.“

„Andere Mietinteressenten“

Ist zu hoffen, dass es bei den sogenannten „anderen Mietinteressenten“ nicht um Wohnraum geht. Denn an diesem mangelt es Bamberg nach wie vor. Entmietung, wie sie in Kürze beispielsweise im Gründerzeit-Haus Bamberg Nord entstehen werden (die allerdings angeblich später zu höheren Konditionen wieder angemietet werden können), multiplizieren den Unmut auf dem Wohnungsmarkt.

Im Grunde offeriert die Stadt lediglich ihre Bewerbung hinsichtlich des Amtes. Die Details bleiben im Verborgenen. Ulrike Siebenhaar, Leiterin der Pressestelle der Stadt Bamberg, antwortet auf die Frage, um welche Immobilie es denn gehe: „Das sagen wir natürlich erst, wenn es konkreter wird, um nicht eventuelle Interessenten zu verprellen und die Spekulationen allzu sehr ins Kraut schießen zu lassen.“ Nun gut.

Der Kern der Sache: Pflege und Gesundheit

Im Grunde solle es ja bei dieser Frage primär nicht um eine Immobilie gehen, sondern um die Gesundheit und das Gesundheitsbewusstsein der Stadt und des Freistaates. Allen voran hat in Bamberg die Hospiz- und Palliativbewegung ihren Ursprung. Nicht zu vergessen sind dabei aber auch die „kleinen-mittlerweile großen“ Initiativen. So ist beispielsweise aus der Aktivität einzelner Engagierter das Palliativ-Portal genau hier in Bamberg entstanden, was betroffenen Menschen Trost, Hoffnung, praktische Hilfestellungen und Menschenwürde gibt, neben Einrichtungen wie der Sozialstiftung Bamberg oder dem Bereich der Altenpflege – Letztgenannte weitestgehend gefördert durch die Stadt. Mal sehen, ob das Landesamt für Pflege und Gesundheit auch die Nischen protegiert!

Foto: Pressestelle Stadt Bamberg