Bamberg muss sich auf harten Kampf einstellen

Bamberg muss sich auf harten Kampf einstellen
Sport

Brose-Boys erwarten zu Spiel zwei andere Oldenburger Mannschaft

Am Mittwoch findet die Finalserie zwischen Brose Bamberg und den EWE Baskets Oldenburg ihre Fortsetzung. Dabei kann der  oberfränkische Titelverteidiger ab 20:30 Uhr bei seinem Gastspiel in Niedersachsen mit einem Auswärtssieg für eine  Vorentscheidung sorgen.

easyCredit BBL - Playoffs 2017, Finale 1: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

Leon Radosevic & Co. müssen sich in Oldenburg auf deutlich mehr Gegenwehr einstellen.

Doch bevor sich die Mannen um Kapitän Elias Harris über drei Matchbälle zur neunten Meisterschaft freuen dürfen, steht  noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Headcoach Andrea Trinchieri machte gleich nach dem Kantersieg in Spiel eins klar, dass er am Mittwoch eine andere Oldenburger Mannschaft erwartet. „Am Mittwoch werden wir uns einer ganz andere Mannschaft gegenüber sehen. Sie wird mit sehr viel Energie auf dem Platz stehen und Würfe vom Parkplatz treffen. Ich hab ganz großen Respekt vor Coach Drijencic und seiner Mannschaft. Wir haben heute nur das erste Spiel gewonnen und müssen uns auf einen harten Kampf am Mittwoch einstellen“, warnt der Italiener vor verfrühter Vorfreude.

In der Tat merkte man den EWE Baskets Oldenburg am Sonntag nach ihrer kräftezehrenden Halbfinalserie gegen Ulm, die ja bekanntlich über fünf Spiele ging, deutlich die Müdigkeit an. Vor allem im ersten Viertel nutzten die Bamberger, die nach ihrem Sweep gegen Bayern München eine Woche Zeit und auch keinen Reisestress hatten, diese eiskalt aus und erspielten sich innerhalb der ersten zehn Minuten eine 20-Punkte-Führung. Dabei kaufte Bamberg seinem Kontrahenten insbesondere mit der sehr intensiven Verteidigung früh den Schneid ab. Oldenburg brauchte allein zehn Wurfversuche, um den ersten Feldkorb nach über sechs Minuten zu erzielen. Auch von jenseits der Dreierlinie – eigentlich eine Stärke der Oldenburger – lief über das gesamte Spiel mit nur 3/26 nicht viel zusammen.

Bamberg erneut auf Rekordjagd

Am Ende stand demnach ein auch in der Höhe verdienter 96:60-Sieg, mit dem sich Brose Bamberg einmal mehr in die Basketball-Geschichtsbücher eingetragen hat. Die Punktedifferenz von +36 ist die höchste in der Historie der BBL-Finalserien und wurde bisher nur einmal von Alba Berlin (108:72 gegen Bonn im Finale 2001) erreicht. Kann Brose seine Überlegenheit auch in den kommenden beiden Partien so deutlich ausspielen, ist Berlins Rekord-Sweep aus dem Jahr 2001 (+60 gegen Bonn) ernsthaft in Gefahr.

Heimspiel als letzte Chance für Oldenburg

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Rund 200 „Freaks“ werden Brose in Oldenburg unterstützen.

Doch gerade vor heimischer Kulisse werden Rickey Paulding & Co. alles daran setzen, ihr bisheriges Playoff-Gesicht wieder zu zeigen und ihre wohl einzige und letzte Chnace nutzen, um noch einmal in diese Serie zurückzukommen. „Wir wissen, dass Oldenburg am Mittwoch ein ganz anderes Gesicht zeigen wird. Sie sind sehr gefährlich, wenn man sie ins Laufen kommen lässt“, warnt auch Nikos Zisis davor, die angeschlagenen Donnervögel zu unterschätzen. Die Mannschaft um BBL-Urgestein Rickey Paulding hat insbesondere im Halbfinale gegen Ulm seine mentale Stärke bewiesen. Selbst ein 27-Punkte-Rückstand zur Halbzeit des zweiten Halbfinals brachte das Drijencic-Team nicht zu Fall. Angeführt von einem entfesselt aufspielenden Paulding kam Oldenburg zurück und holte sich gegen Ulm in der Verlängerung damals den 1:1-Ausgleich.

Die Bilanz spricht dennoch eindeutig für den Meister und Pokalsieger. In der Gesamtbilanz führt Bamberg mit 39:17 Siegen (17:9 in Oldenburg) und hat auch beim Hauptrundenspiel in der EWE-Arena Stärke bewiesen – diese Partie endete 83:62 zugunsten der Oberfranken. Sollte der Champion, der auf die Unterstützung von ca. 200 Fans aus Freak City bauen kann, die Herausforderung in Oldenburg meistern, dürfte es für den Tabellenfünften der Hauptrunde angesichts der Bamberger Heimstärke keine echte Titelchance mehr geben.

Fotos: Matthias Schramm