Bamberg kämpft Bonn mit viel Mühe nieder

Bamberg kämpft Bonn mit viel Mühe nieder
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Der deutsche Meister gewinnt das dritte Viertelfinale und hat nun zwei Matchbälle

Brose Bamberg hat sich mit viel Mühe zwei Matchbälle für das Playoff-Halbfinale erspielt. Im dritten Viertelfinalduell gegen die Telekom Baskets Bonn tat sich der amtierende Titelverteidiger über 35 Minuten extrem schwer, gewann diese Partie am Ende dennoch verdient mit 76:63. Damit liegt das Team von Andrea Trinchieri in der „best of five“-Serie nun mit 2:1 in Front.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Viertelfinals sahen die Zuschauer in der Bamberger Arena eine eher defensivgeprägte Partie. Beide Seiten verteidigten mit hoher Intensität und machten der angreifenden Mannschaft das Leben schwer. Die Hausherren, bei denen Lucca Staiger nach seinem guten Auftritt in Spiel zwei an diesem Sonntagnachmittag in der Startformation stand und mehr Verantwortung übernahm, lagen zwar von Beginn an in Front, konnten sich aber über weite Strecken der Partie nie richtig absetzen.

Immer wieder Ryan Thompson

Nachdem Bonn, das ohne seinen Leader Josh Mayo auskommen musste, in den ersten gut fünf Minuten noch seinen Offensivrhythmus suchte, kamen die Krunic-Jungs nach einem 2:9-Start besser ins Spiel. Allen voran der Ex-Bamberger Ryan Thompson, Julian Gamble und Kenneth Horton führten ihre Farben an. Im zweiten Viertel, vor allem als Thompson nach seinem frühen dritten Foul auf der Bonner Bank Platz nahm, konnten die Brose-Boys etwas mehr Kapital aus ihrer optischen Überlegenheit schlagen. Zwar hatte Bamberg mit der galligen Bonner Defense weiterhin Probleme, konnte sich jedoch durch seine wiederholte Reboundüberlegenheit deutlicher absetzen. Freiwürfe von Staiger und Leon Radosevic bescherten dem Meister zwei Minuten vor dem Seitenwechsel beim 32:23 die bis dato höchste Führung. Über Yorman Polas Bartolo, Julian Gamble und Kenneth Horton versuchte Bonn zwar noch vor der Pause zurückzukommen, doch Nikos Zisis beendete die erste Halbzeit von „downtown“ zum 36:29.

Darius Miller knüpfte nach dem Wiederanpfiff nahtlos da an, wo Zisis aufgehört hatte und brachte die Oberfranken per Dreier erstmals zweistellig in Front (39:29). Anstatt im Anschluss aber weiter konsequent nachzusetzen, verloren die Gastgeber vollkommen den Faden. Auf der Gegenseite blieb Bonn defensiv weiter hartnäckig und im Angriff nahm Ryan Thomposon die „Magenta-Riesen“ nun vollends auf seine Schultern. Der ehemalige Brose-Meisterspieler in Diensten den Telekom Baskets markierte allein im dritten Spielabschnitt elf seiner am Ende 15 Zähler, war dabei von keinem Bamberger Verteidiger unter Kontrolle zu bekommen und brachte den Tabellensiebten der Hauptrunde nach einem 11:0-Zwischenspurt mit 51:43 (29. Min.) in Front.

Lucca Staiger als Bamberger Lebensversicherung

bb-bonn Play offsBevor der Underdog aus dem Rheinland jedoch die Vorentscheidung erzwingen konnte, bäumte sich der Meister noch einmal auf. Zwei Dreier von Lucca Staiger läuteten Bambergs Aufholjagd ein. Bonn stemmte sich mit seinen letzten Kraftreserven noch etwas dagegen, doch spätestens ab Mitte des Schlussviertels spielte nur noch der deutsche Meister. Nachdem Miller, der im Schlussviertel etwas aufdrehen konnte, die Hausherren auf einen Zähler (58:59) heranbrachte, war es Bambergs Bester neben Lucca Staiger, Nikos Zisis, der nach einem unsportlichen Foul von Jamarr Sanders die Bamberger mit vier Punkten in Front und schlussendlich auf die Siegerstraße brachte. Der Führungswechsel schien bei Bonns Akteuren anch dieser intensiven Begegnung nun auch den letzten Willen gebrochen zu haben und Bamberg konnte sich noch etwas freispielen. Am Ende steht – nach einem spielentscheidenden 28:11 im finalen Viertel – ein hart erkämpftes 76:63 zu Buche, das den Titelverteidiger in der „best of five“-Serie mit 2:1 in Führung brachte.

Die mit dieser Führung verbundenen Matchbälle musste sich das Team von Headcoach Andrea Trinchieri hart erarbeiten. Es war am Ende nicht die spielerische Klasse – beide Teams hatten Trefferquoten um die 40 Prozent -, sondern der Einsatz und die Kampfbereitschaft der Bamberger Mannschaft, die den Unterschied ausmachten. Bonn, das bekanntlich ohne Playmaker Mayo auskommen musste, verlangte Brose Bamberg in eigener Halle alles ab, steigerte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit sogar in der Reboundarbeit (37:43 aus Bonner Sicht). So oder so hat der Meister nun am Dienstagabend im Bonner Telekom Dome die Chance, den ersten Matchball für den Halbfinaleinzug zu verwandeln. Ob bei der Krunic-Truppe der verletzte Josh Mayo zurückkehren kann, bleibt aktuell abzuwarten.

Brose Bamberg: Zisis (15 Punkte), Miller (13), Staiger (13), Strelnieks (11), Causeur (8), Theis (8), Melli (5), Radosevic (3), Lô, Heckmann, Kratzer, Olinde
Telekom Baskets Bonn: Thompson (15), Gamble (15), Horton (11), Barovic (9), DiLeo (8), Silins (3), Polas Bartolo (2), Sanders, Koch

Fotos: Matthias Schramm.