Bald 800 Wohnungen auf Lagarde-Kasernengelände?

Bald 800 Wohnungen auf Lagarde-Kasernengelände?
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Berlin genehmigt Kaufvertrag – OB Starke: „Ein guter Tag für die Stadt“

Die Domstadt macht 19,4 Hektar Boden in Sachen Konversion gut: Das Bundesfinanzministerium hat dem Erwerb der Lagarde-Kaserne die noch ausstehende Genehmigung erteilt. Ab 2019/20 sollen 800 neue Wohnungen entstehen. Inzwischen geraten 33 Offiziersquartiere in den Fokus.

„Damit ist der Vertrag wirksam und die ganze Stadt freut sich über das positive Ergebnis und die daraus resultierenden Chancen“, bestätigt Andreas Starke (SPD). Jetzt ist der Weg gebahnt, um den „Bamberger Osten zukunftsorientiert zu entwickeln und wichtige Einrichtungen zum Wohnen, für die Kultur, zum Justizstandort sowie das Digitale Gründerzentrum und das Anwenderzentrum für das Gesundheitswesen zu realisieren“, betonte der Oberbürgermeister.

Begehrte Offizierssiedlung

Die Stadt Bamberg hatte im Dezember 2016 mit der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BImA) einen Kaufvertrag geschlossen, um die Lagarde-Kaserne für neun Millionen Euro zu erwerben. Weil die Zustimmung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Bundesfinanzministeriums erforderlich war, hatte die Stadtspitze nach dem Notartermin Kontakt mit beteiligten Abgeordneten aufgenommen und das Verfahren erfolgreich umgesetzt. Als nächster Schritt ist die Vergabe von Abrissarbeiten angedacht.

Bamberg bekommt ein digitales Gründerzentrum

Zwischen Bundespolizei und neuen Wohnungen wird auch ein modernes „Digitales Gründerzentrum“ seinen Platz auf dem Konversionsgelände erhalten.

Ferner zeigt die Stadtbau GmbH reges Interesse an 33 gehobenen Immobilien in der Buchenstraße des Konversionsgeländes. Die seit mehreren Jahren verlassene Offizierssiedlung wäre ein gefragter Standort in der an Wohnraum knappen Domstadt. Das Problem: Nicht zuletzt aufgrund der nötigen Sanierung und Schadstoffbeseitigung bestehen nach städtischen Angaben noch „erhebliche Differenzen“ über den Kaufpreis mit der BImA. Die Aussicht auf günstige Mietpreise erscheint damit kaum wahrscheinlicher. Derzeit wird an einer Lösung gearbeitet. Der mögliche Erwerb des Golfplatz-Areals steht ebenso noch aus. Zwischenzeitlich wurde der Nutzungsvertrag für den lokalen Golfclub Hauptsmoorwald ausgedehnt. Bis Jahresende dürfen passionierte Golfer ihre Bälle weiter über das Grün jagen.

Bundespolizei benötigt Schießplatz weiterhin

Der nördliche Teil des ehemaligen Schießplatzes ist derzeit von der Bundespolizei im Rahmen der Ausbildung belegt. Bis die im Bau befindliche Raumschießanlage im Bereich der früheren Wartungshallen realisiert wird, ist der Kompletterwerb aufgrund des Bundesbedarfs nicht möglich.

Zur weiteren Planung hat der Stadtrat einen „Lagarde-Workshop“ abgehalten. Ergebnisse sollen in der Sitzung des Konversionssenates am 23. Mai vorgestellt werden. Schon jetzt darf sich die Domstadt auf ein enormes Plus an Wohneinheiten im neuen Jahrzehnt freuen.

Fotos: Pressestelle Stadt Bamberg