Gestaltungsbeirat missfallen Scontos Fassadenpläne

Gestaltungsbeirat missfallen Scontos Fassadenpläne
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Möbeldiscounter kommt nach Bamberg – Neue Fassade ein „Rückschritt“?

Die Möbelpacker kommen in den Bamberger Süden. Sconto wird ein Möbelhaus an der Ortseinfahrt, zwischen Berliner Ring und Forchheimer Straße, aufziehen – unklar ist nur die architektonische Ausgestaltung. Während das vorgezogene Bebauungsplanverfahren ruht, gibt der Gestaltungsbeirat der Stadt eine weitere Stellungnahme ab.

Das Vorhaben für das neue Einrichtungshaus befand sich schon zweimal im Gestaltungsbeirat der Stadt Bamberg. Gleichwohl gibt es neue Pläne für die Bebauung des 10.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Allen voran sehen die Vorhabenträger nunmehr zwei Einzelgebäude vor. Der Gestaltungsbeirat dagegen favorisiert ein Gesamtgebäude: „Wir halten die Trennung im Gesamtgefüge nicht für sinnvoll. Das Erscheinungsbild in der Stadteinfahrt sollte einheitlich sein“, betonte Ulrich Noßwitz im Sitzungsvortrag am Donnerstag, 23. März. In der Kombination aus einer Aluminiumwelle in Grau und vorgesetzten Farbelementen ergab sich bisher eine tief gestaffelte Fassade, die auf Gegenliebe gestoßen war und nun zu entfallen droht. Die ungebrochene Version wirkt maßstäblich größer. Diese bezeichnete Lydia Haack nun als „Rückschritt“ und hofft auf Einsicht bei den Planern.

Ein weiterer diskutabler Punkt ist die Zufahrt von der Nürnberger Straße. Für die Anlieferung des mittlerweile vergrößerten Lagers müssten die Sattelschlepper den Komplex umrunden. Dieser Umstand scheint betrieblich wenig sinnvoll. Ferner sind laut Baureferent Thomas Beese Auswirkungen auf die Spurenbreite einhergehend, die sich negativ auf Parkmöglichkeiten und Grünflächen auswirken. Er plädiert dafür, eine „wirtschaftliche Einfahrtsituation“ zu schaffen.

Als „attraktive“ Lösungsmöglichkeit sieht der Gestaltungsbeirat die Spiegelung des Gebäudekomplexes. So rückt das vergrößerte Lager an die Zufahrt und die vorhandene Baumkulisse im Südosten bliebe erhalten. Netter Nebeneffekt: Mit der Front in Richtung Berliner Ring könnte eine rund 13 Meter hohe Sichtschutzmauer entfallen.

Bisher keine dauerhafte Belebung des Standortes gelungen

„Grosso“, „Drogerie Müller“ oder „Tegut“, die Liste der Unternehmen, welche der Gewerbeimmobilie am südlichen Stadteingang Bambergs wieder den Rücken kehrten, ist prominent besetzt. Entsprechend positiv nahmen Bausenat und Stadtrat vor Jahresfrist das Anliegen der Krieger-Gruppe auf. Ein Möbelmitnahmehaus soll Leerstand und Tristesse vergessen machen. Die Einbeziehung eines Elektronikmarktes ist dagegen vom Tisch. Sconto möchte alleine einziehen und komplettiert vor Ort künftig eine Achse aus drei Möbelhäusern – ganz unabhängig von Fassade und kartografischer Ausrichtung.

Foto: Stadtplanungsamt Bamberg