Bambergs Überlebenskampf im Belgrader Pionir

Bambergs Überlebenskampf im Belgrader Pionir
Sport

Brose Bamberg ist „in einer der lautesten Hallen Europas“ zum Siegen verdammt

Brose Bamberg steht vor dem 24. Spieltag der Euroleague am Scheideweg. Im Duell am Donnerstagabend (ab 19 Uhr) bei Roter Stern Belgrad heißt es für die Oberfranken: Siegen oder Fliegen. Nur ein Erfolg hält die Playoff-Träume des deutschen Meisters und Pokalsiegers am Leben.

Turkish Airlines Euroleague - 7. Spieltag: Brose Bamberg vs. Roter Stern Belgrad

Nikos Zisis und Brose Bamberg wollen ihre letzte Playoff-Chance nutzen.

Bei seiner letzten Chance auf das Erreichen der Top8-Zwischenrunde steht das Team von Headcoach Andrea Trinchieri jedoch vor einer gewaltigen Aufgabe. Während man selbst ohne Janis Strelnieks und Elias Harris nur mit einem dezimierten Kader im Hexenkessel der serbischen Hauptstadt antreten kann, befindet sich der Gegner aktuell stark im Aufwind.

Belgrad ist im Aufwind

Aus ihren letzten zehn Partien in der Königsklasse holte die Belgrader Mannschaft um die beiden Topscorer Marko Simonovic (13 PpG) und Ognjen Kuzmic (10,1 PgG, 7,7 RpG) acht Siege und kletterte auf Rang sechs. Die sichere Playoff-Qualifikation hat das Ensemble von Cheftrainer Dejan Radonjic allerdings noch nicht in der Tasche und wird daher im heimischen Pionir voll auf Sieg spielen. Belgrad ist jedoch nicht nur aufgrund des Heimvorteils ein ernst zu nehmender Gegner. „Es ist extrem schwer in Belgrad zu spielen. Das ist eine der lautesten Hallen Europas. Die Mannschaft verteidigt sehr gut. Das bringt dich selbst in schwierige Situationen“, weiß Bambergs Routinier Nikos Zisis um die Schwere der Aufgabe.

Bereits im Hinspiel, bei der bitteren 78:79-Niederlage, musste Brose Bamberg die Stärke der Serben anerkennen. Neben Belgrads Anführern (Simonovic und Kuzmic) bekam Bamberg auch Veteran Milko Bjelica (18 Punkte) nicht unter Kontrolle. Dennoch war Brose stets im Spiel – allein in den letzten vier Minuten wechselte die Führung fünfmal hin und her, bevor Charles Jenkins für Belgrad den Deckel drauf machen konnte. Bamberg hatte zwar noch die Siegchance in eigener Hand, erlaubte sich beim Einwurf an der eigenen Grundlinie aber einen Sekundenschlaf.

Ohne Schwächephase das eigene Glück erzwingen

Turkish Airlines Euroleague - 7. Spieltag: Brose Bamberg vs. Roter Stern BelgradEine erneute Schwächephase darf sich Deutschlands Titelverteidiger nun nicht mehr erlauben. „Wir wissen, um dort bestehen zu können, müssen wir über 40 Minuten ein solides Spiel ablegen“, so Zisis, der die letzte Playoff-Chance nutzen möchte. „Wir haben noch eine minimale Chance auf die Zwischenrunde. Dafür müssen wir aber unbedingt gewinnen. Mit dieser Einstellung fliegen wir hin. Am Ende schauen wir, was rauskommt.“

Schaffen es die Akteure von Andrea Trinchieri im Belgrader Hexenkessel einen kühlen Kopf zu bewahren und das Spiel bis in die Schlussphase offen zu halten, könnte ein Überraschungserfolg im Bereich des Möglichen liegen. Dass die Brose-Boys mit den Top-Teams Europas mithalten können, haben nicht nur die bislang acht errungenen Siege gezeigt. Bis auf wenige Ausnahmen bestand bislang fast immer eine realistische Siegchance, es fehlte meist nur das Quäntchen Glück.

Fotos: Matthias Schramm