„Der ganze Fokus liegt jetzt auf Vechta“

„Der ganze Fokus liegt jetzt auf Vechta“
Sport

Brose Bamberg empfängt den Aufsteiger zum Auftakt einer Mini-Heimspielserie

Nach einer viertägigen Spielpause kehren die Korbjäger von Brose Bamberg am Dienstag auf das Parkett zurück. Ab 20:30 Uhr steht dieses Mal jedoch kein Euroleague-Spiel, sondern Bundesliga-Alltag auf dem Programm. Der Meister trifft in einer vorgezogenen Partie des 15. Spieltags auf Rasta Vechta.

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„Freak City“ freut sich auf drei Heimspiele binnen sechs Tagen.

Der selbsternannte „Geilste Club der Welt“ gastiert als Aufsteiger erst das zweite Mal überhaupt in seiner Geschichte in der Bamberger BROSE ARENA. In ihrem ersten Erstliga-Jahr 2013/2014 zogen die Niedersachsen gegen die Oberfranken zwar zweimal den Kürzeren (62:79 in Vechta, 78:88 in Bamberg), zogen sich dennoch achtbar aus der Affäre. Trotzdem ging es postwendend wieder zurück in die ProA, wo nach zwei Spielzeiten im Sommer der erneute Aufstieg gefeiert wurde.

Unter der Federführung von Chefcoach Andreas Wagner soll es in diesem Jahr anders laufen, dafür haben die „Rastaner“ in ihrem Kader eine gute Mischung aus Rookies und erfahrenen Akteuren, die teilweise schon als Legenden in den BBL-Geschichtsbüchern stehen. An erster Stelle muss hier natürlich Derrick Allen erwähnt werden. Der Dauerbrenner der Liga und frühere BBL-Topscorer (2006/2007) spielt inzwischen sein elftes Jahr in Deutschlands Beletage und wird am Dienstag in Bamberg sein 390. Bundesligaspiel absolvieren. Dass der erfahrene US-Forward immer noch genau weiß, wo der Korb hängt, hat er jüngst im Duell mit Tübingen bewiesen, als er 25 Punkte markierte. Der mittlerweile 36-Jährige gehört damit immer noch zum erweiterten Kreis der besten Punktesammler der „Reggae-Boys“ aus Vechta.

Vechtas Offensive ist breit aufgestellt

Angeführt wird die Truppe von Frank Gaines, der aktuell für 13,2 Zähler pro Partie gut ist. Dicht dahinter folgen die in der Liga ebenfalls bereits bestens bekannten Scott Machado (11,3 PpS.) und Christian Standhardinger (11,2 PpS.). Der Ex-Oldenburger Machado bringt es dazu noch auf knapp neun Assists pro Spiel, was ihn derzeit zum ligaweit besten Vorlagengeber macht. Standhardinger – früher in Weißenfels aktiv – ist mit 5,5 eingesammelten Abprallern Vechtas Toprebounder. Hinter diesem Trio folgen mit dem bereits erwähnten Allen sowie Devin Searcy und Moses Ehambe weitere Akteure, die knapp unter der Zehn-Punkte-Marke liegen. Um die Offensivlast noch besser aufteilen zu können, haben sich die Norddeutschen zuletzt spektakulär mit dem 24jährigen Trevor Cooney (Ex-Vitoria Gasteiz) verstärkt, zudem sorgt der ehemalige Bamberger Philipp Neumann für mehr Man-Power an den Brettern.

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Daniel Theis hat in den freien Tagen den Kopf frei bekommen und genug Kraft getankt, um es auch gegen Vechta wieder krachen zu lassen.

Dennoch: Aktuell steht Rasta wieder am Tabellenende. Bislang konnten nur zwei Siege (gegen Frankfurt und Hagen) eingefahren werden und das obwohl die „Rastaner“ mit knapp 38 Prozent im bisherigen Saisonverlauf eine sehr ordentliche Dreierquote vorzuweisen haben. Allerdings nehmen die Mannen von Coach Wagner nur knapp 19 Würfe von „downtown“ pro Partie, was aktuell einen der geringsten Werte der Liga darstellt (nur Frankfurt und München nehmen weniger Würfe aus 6,75 Metern Entfernung).

Theis: „Spielfreie Tage haben gut getan!“

Wie eine Tabelle von unten aussieht, erfahren die Spieler aus Bamberg gerade am eigenen Leib. Nach der letzten Euroleague-Niederlage in Kaunas (72:86) findet sich der Meister aktuell auf dem vorletzten Rang wieder. Da kamen ein paar freie Tage gerade recht, wie Daniel Theis bestätigt: „Für mich persönlich waren die letzten anderthalb Tage extrem wichtig. Nach der Partie in Kaunas, dem wahrscheinlich schlechtesten Spiel der bisherigen Saison, haben ein paar freie Tage gut getan, um den Kopf freizubekommen.“

Zwar stehen für Brose jetzt innerhalb von sechs Tagen erneut drei Heimspiele auf dem Spielplan, doch Theis weiß, dass der Fokus zunächst voll auf Vechta liegen muss und nennt ein warnendes Beispiel. „Bei unserem Spiel in Gießen hat man gesehen, dass wir hochfokussiert an die Sache ran gehen müssen. Jeder, der gegen uns spielt, will das beste Spiel machen, kommt nicht nach Bamberg, um zu verlieren“, mahnt der Nationalspieler zu höchster Konzentration und gibt die passende Marchrichtung vor: „Wir müssen unseren Basketball spielen, dann sollte das am Ende auch kein Problem für uns werden.“

Fotos: Matthias Schramm