74:78 in Barcelona! Bamberg mit zu hoher Fehlerquote

74:78 in Barcelona! Bamberg mit zu hoher Fehlerquote
Sport

Brose Bamberg kassiert im vierten Euroleague-Spiel seine dritte knappe Niederlage

Brose Bamberg scheint auf internationalem Parkett ein wenig vom Pech verfolgt zu sein. Nach den bereits knappen Niederlagen zum Auftakt in Istanbul und zuletzt gegen Athen zog die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri auch in Barcelona nach einer sehr guten Vorstellung knapp mit 74:78 (38:40) den Kürzeren.

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Fabien Causeur (hier im Spiel gegen Panathinaikos Athen) spielt in Barcelona seine beste Halbzeit im Bamberger Trikot.

Von Beginn an präsentierten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Dabei versuchte Brose Bamberg bestmöglich Kapital aus der angespannten Personalsituation der Spanier – gleich fünf Spieler fehlten verletzungsbedingt – zu schlagen und attackierten von der ersten Sekunde an konsequent den Korb. Insbesondere Fabien Causeur fand dabei immer wieder den Weg. Barcelona hatte in seinem Roster keinen adäquaten Gegenspieler, der Franzose nutzte seine Freiheiten und spielte mit 17 Punkten seine mit Abstand beste Halbzeit im Bamberger Trikot. Die Katalanen kompensierten ihre Ausfälle als Team und nutzten dabei fast jeden der acht oberfränkischen Ballverluste zu ihrem Vorteil. Aber: Bamberg hatte an diesem Abend einen bärenstarken Fabien Causeur. Dank seines Neuzugangs lag Brose Mitte des zweiten Viertels 32:27 in Front, ehe eine Auszeit von Barca-Coach Georgios Bartzokas einen Bruch ins Spiel brachte. Angetrieben von Tyrese Rice, der mit fortlaufender Spielzeit immer besser in seinen Rhythmus fand, kam der Gastgeber noch vor der Pause zurück und nahm ein knappes 40:38 mit in die Kabine.

Bamberg kommt an Barca nicht vorbei

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Trotz Schwerstarbeit in der Defense übernimmt Daniel Theis nach der Pause auch Bambergs Offensive.

Die Partie blieb zwar auch über den gesamten zweiten Durchgang hinweg eng, doch optisch wirkte Barcelona nun überlegen, was in erster Linie an Ante Tomic lag. Der 2,17m-Hühne, der im ersten Viertel früh zwei Fouls auf dem Konto hatte und auf die Bank musste, spielte nun groß auf und brachte dabei den kompletten Bamberger Frontcourt in Foultrouble. Zum Ende eines starken Viertels verletzte sich Tomic jedoch am Knie und kam im Schlussabschnitt nicht mehr zum Einsatz. Für den Center nahm Ex-BBL-Profi Tyrese Rice das Heft für die Spanier in die Hand, aber Bamberg hielt weiter hart dagegen. In den zweiten 20 Minuten muss hier an erster Stelle Daniel Theis genannt werden, der nicht nur defensiv einen schweren Job hatte, sondern seine Farben auch offensiv im Spiel hielt. Doch immer, wenn Bamberg die Möglichkeit hatte, das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen, unterliefen den Akteuren individuelle Fehler, die das Team am Ende um den Sieg bringen sollten. Das spanische Starensemble von Headcoach Georgios Bartzokas behielt in der spannenden Schlussphase die Nerven und sicherte sich am Ende mit 78:74 den Sieg.

Die Mannschaft aus der Domstadt, die in den finalen zehn Minuten dann doch etwas müde und ausgelaugt wirkte, stand somit erneut nach einer knappen Partie mit leeren Händen da. Bambergs Hauptmanko an diesem Abend waren einmal Mehr die Ballverluste. In der Statistik stehen am Ende 14 Bamberger gegenüber acht Barca-Turover. Auch ließen die Brose-Jungs aus dem Dreierland zu viele ihrer 22 Versuche (acht Treffer) ungenutzt, wohingegen die Katalanen 6/14 Würfen von „downtown“ verwandeln konnten.

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Andrea Trinchieri (Bildmitte) und sein Team haben in Barcelona alles versucht, um den Sieg zu holen. Trotz der erneut knappen Niederlage ist der Coach nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung.

Bambergs beste Punktesammler an diesem Abend waren Fabien Causeur und Daniel Theis mit jeweils 19 Punkten. Während Causeur vor allem in der ersten Halbzeit mit seinem starken Zug zum Korb bestach und 17 Zähler sammelte, übernahm Theis nach der Pause. Der deutsche Nationalspieler, der auch defensiv gegen die FCB-Center Ante Tomic und Joey Dorsey Schwerstarbeit leisten musste, sammelte zudem noch fünf Rebounds und blockte einen Wurf.

FC Barcelona Lassa: Rice (18 Punkte), Clavier (13), Perperoglou (11), Tomic (11), Vezenkov (9), Dorsey (8), Oleson (6), Koponen (2), Peno, Eriksson
Brose Bamberg: Causeur (19), Theis (19), Miller (7), Strelnieks (7), Melli (6), Lô (5), Zisis (4), Staiger (3), Veremeenko (2), Heckmann

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Es ist nicht einfach, diese Euroleague zu beschreiben. Wir hatten zwei Niederlagen mit einem Punkt und heute wieder eine, bei der ein Ballbesitz den Ausschlag gegeben hat. Ich bin überzeugt, dass wir gute Arbeit geleistet haben. Es gab einen Moment, da haben wir unseren besten Basketball gespielt, aber vier offene Dreier verworfen. Es ist offensichtlich, dass noch etwas fehlt. Wir müssen weiter arbeiten und diese Lücke schließen. Wir sind nicht weit weg, die großen Teams zu schlagen, machen es aber noch nicht.“

Fazit von Brose-Forward Darius Miller:

„Barcelona ist eine gute Mannschaft, die über 40 Minuten hohes Tempo gehen kann. Ich denke aber trotzdem, dass wir einen guten Job gemacht haben. Wir haben bislang gegen richtig starke, sehr erfahrene Mannschaften verloren, die über die gesamte Zeit stark kämpfen mussten. Wir müssen lernen, unsere Führung in solchen Spielen über die Zeit zu bringen.“

Stimmen: Medienmitteilung Brose Bamberg, Fotos: Matthias Schramm