Bamberg hat gegen Oldenburg den längeren Atem

Bamberg hat gegen Oldenburg den längeren Atem
Sport

Brose Bamberg macht es gegen Oldenburg erneut spannend, behält aber die Oberhand

Brose Bamberg bleibt in der easyCredit BBL weiterhin unangefochten an der Tabellenspitze. Auch die EWE Baskets Oldenburg konnten den Meister trotz großem Kampf am Ende nicht zu Fall bringen. Dank einer homogenen Mannschaftsleistung stand am Ende ein 83:77-Erfolg zu Buche.

easyCredit BBL - 6. Spieltag: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

Fabien Causeur nutzt den Weg zum Korb, den Nicoló Melli frei blockt.

Obwohl man beiden Mannschaften die Doppelbelastung durch die internationalen Wettbewerbe zu Beginn anmerkte, entwickelte sich ein ansehnliches Spiel auf Augenhöhe. Profitierte Brose Bamberg im ersten Viertel noch von seiner deutlich besseren Trefferquote (53:36 Prozent), die nach zehn Minuten in einer Zehn-Punkte-Führung (23:13) endete, zeigten die Oldenburger in Viertel Nummer zwei ihre Klasse. Angeführt von Philipp Schwethelm, der im ersten Durchgang bei einer 100prozentigen Trefferquote auf elf Punkte kam, und Chris Kramer, der immer wieder unwiderstehlich den Bamberger Korb attackierte, kämpften sich die EWE Baskets ins Spiel zurück. Für Bamberg hielt in dieser Phase in erster Linie Kapitän Elias Harris dagegen. Der Nationalspieler erzielte allein in den zweiten zehn Minuten sieben seiner zwölf Punkte zur Pause und sorgte vor allem in der Schlussphase im Alleingang dafür, dass seine Farben die Nase vorne hatten (42:36).

Der Spielverlauf der zweiten Halbzeit war identisch dem der ersten. Brose Bamberg versuchte alles, um seinen Vorsprung weiter auszubauen und fand offensiv dazu auch immer wieder Mittel und Wege. Auf der anderen Seite hielten die Oldenburger dem Druck jedoch weiterhin Stand. Dabei kam den Norddeutschen weiterhin ihre ordentliche Dreierquote von 36 Prozent entgegen. Angesichts eines gehandicapten Brian Qvale – der US-Center spielte nach seiner Nasenverletzung mit einer Maske – mussten die Gäste ihr Spiel etwas weiter vom Korb weg verlagern. Hinzu kam auch, dass Rickey Paulding nach der Pause in seinen Rhythmus fand. Einmal, zum Ende des dritten Viertels, konnten die Gastgeber durch einen Staiger-Dreier auf zwölf Zähler (68:56) davon ziehen, doch die Huntestädter kamen abermals zurück. Getragen von ihrem Urgestein Rickey Paulding, der all seine 17 Punkte im zweiten Durchgang erzielte, bliesen die „Donnervögel“ zur Aufholjagd.

Technisches Foul von Andrea Trinchieri sorgt für unnötige Spannung

easyCredit BBL - 6. Spieltag: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

Oldenburg hat über 40 Minuten hart für den Sieg gekämpft. Am Ende haben Frantz Massenat (am Boden) und seine „Donnervögel“ dennoch das Nachsehen gegen den Meister.

Auch begünstigt durch ein technisches Foul gegen Brose-Coach Andrea Trinchieri kam Oldenburg Anfang des Schlussviertels bis auf drei Zähler (72:69) heran und sorgte so nicht nur auf den Rängen für puren Nervenkitzel. Bis in die finalen Sekunden blieb es jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen und Oldenburg hätte am Ende sogar per Dreier die Verlängerung erzwingen können. Den entscheidenden Einwurf brachten die Gäste dann aber nicht rechtzeitig ins Spiel, was beim anschließendem Brose-Ballbesitz zu einem Foul und obendrauf einem technischen Foul gegen Rickey Paulding führte. Darius Miller verwandelte die fälligen Freiwürfe und besiegelte Bambergs 83:77-Sieg.

Den siebten Sieg im siebten Spiel sicherten sich die Bamberger zum einen durch eine ausgeglichene Mannschaftsleistung. Abgesehen von Maodo Lô konnten sich alle eingesetzten Akteure auf Bambergs Seite in die Scoringliste eintragen, am erfolgreichsten agierten dabei Elias Harris (15) und Nicoló Melli (12). Der Italiener sicherte sich auch starke sechs Rebounds und war damit hauptverantwortlich für ein deutliches Reboundübergewicht (37:17) von Brose Bamberg, was letztendlich den siegbringenden Unterschied ausmachte.

Brose Bamberg: Harris (15 Punkte), Melli (12), Theis (9), Zisis (9), Causeur (9), Miller (8), Strelnieks (7), Veremeenko (6), Heckmann (5), Staiger (3), Lô
EWE Baskets Oldenburg: C. Kramer (17), Paulding (17), Qvale (11), Schwethelm (11), D. Kramer (9), Massenat (6), De Zeeuw (4), Lockhart (2), Wimberg, Mädrich

Fazit von Bamberg-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Wir müssen uns an solche Spiele gewöhnen, denn es ist extrem hart für meine Mannschaft, jedes Spiel am Limit zu performen. Wenn man sich die ersten 16 Spiele in der Euroleague ansieht, dann haben 13 davon mit weniger als vier Punkten Unterschied geendet. Wir haben heute mit einer langen Rotation gespielt. Es war nicht schlecht, aber wir haben das Spiel nicht dann zugemacht, als wir es gemusst hätten. Am Ende hatten wir drei schöne Spielzüge in Folge, haben davon zweimal den offenen Dreier aus der Ecke getroffen und damit das letzte Aufbäumen Oldenburgs beendet.“

Fotos: Matthias Schramm