„Donnervögel“ kreisen über Bamberg

„Donnervögel“ kreisen über Bamberg
Sport

Brose Bamberg will auch im siebten Ligaspiel seine weiße Weste wahren

Die Jubelschreie in der BROSE ARENA sind nach dem 89:86-Erfolg in der Euroleague gegen Unics Kasan noch nicht ganz verstummt, da dürfen sich die Fans in Freak City schon auf das nächste Topspiel – diesmal aus der easyCredit BBL – freuen. Am Sonntagnachmittag (Spielbeginn 15:30 Uhr) trifft Brose Bamberg auf die EWE Baskets Oldenburg.

easyCredit BBL - 11. Spieltag: Brose Bamberg vs. BG GöttingenDas Team von Cheftrainer Mladen Drijencic kommt dabei mit viel Selbstvertrauen in die Domstadt. Zuletzt konnten die EWE Baskets Oldenburg unter der Woche einen knappen 77:76-Sieg gegen BK Ventspils im neugeschaffenen FIBA-Wettbewerb „Championsleague“ einfahren und am Wochenende davor gab es einen 90:81-Erfolg am letzten Bundesliga-Spieltag über Aufsteiger Science City Jena. Dennoch ist bei den Norddeutschen nicht eitel Sonnenschein angesagt: Zum einen haben die Oldenburger im bisherigen Saisonverlauf die Spiele gegen die Topteams aus München, Ulm und Ludwigsburg allesamt verloren, zum anderen plagen die Huntestädter vor dem Duell mit dem Meister Personalsorgen.

Oldenburger Personalsorgen

Zuletzt musste Coach Drijencic auf Vaughn Duggins, Jan-Niklas Wimberg, Dirk Mädrich und Dominic Lockhart verzichten. Darüber hinaus verletzte sich mit Brian Qvale einer der effektivsten Center der Liga bereits in der ersten Spielhälfte gegen Ventspils an der Nase und wurde noch in Lettland im Krankenhaus untersucht. Sollte Qvale am Sonntag nicht spielen können, bricht den EWE Baskets nicht nur ihr Topscorer (17,8 PpS), sondern auch ihr Toprebounder (6,8 RpS) weg, was angesicht der Oldenburger Reboundschwäche fatal wäre. 19,7 Defensivrebounds ist aktuell der schlechteste Wert aller Bundesligisten, wohingegen die Bamberger mit 27,5 eingesammelten Brettern nach Fehlwürfen des Gegners auf der Pole Position rangieren.

easyCredit BBL - 11. Spieltag: Brose Bamberg vs. BG GöttingenDeshalb wird wohl erst kurz vor Spielbeginn am Sonntag genau feststehen, wie Oldenburgs Teamroster aussehen wird. Umso mehr Verantwortung liegt auf dem Rest des Teams mit Rickey Paulding an der Spitze. Dem Oldenburger Urgestein merkt man seine 33 Jahre in keinster Weise an. Der US-Boy erlebt an der Hunte inzwischen seinen X-ten Frühling und ist mit etwas mehr als 15 Punkten pro Partie zweitbester Donnervogel.

Pauldings Gegenspieler am Sonntag wird wohl vorwiegend Darius Miller heißen. Bambergs amtierender Finals-MVP ist ebenfalls gut in die Saison gestartet und auch in den ersten beiden Spielen der „Königsklasse“ seine internationale Klasse unter Beweis gestellt. Zuletzt gehörte Miller mit 15 Punkten zu den Sieggaranten gegen Unics Kasan. Trotz des Erfolges gegen den russischen Vizemeister, den die Oberfranken dank ihrer guten Moral und einem starken Schlussviertel (29:19) unter Dach und Fach brachten, war Headcoach Andrea Trinchieri nicht zufrieden. „Ich kann von meinem Team am Sonntag nicht erwarten, dass es seinen besten Basketball spielen wird. Es ist früh in der Saison und wir haben eine Menge harter Spiele. Wir spielen Donnerstag, Sonntag, Mittwoch, Freitag, Sonntag“, dämpft der Italiener im Vorfeld die Erwartungen.

Trinchieri fordert Liebe und Leidenschaft von den Fans

Zeitgleich richtete Bambergs Übungsleiter einen Apell an die Fans: „Ich hoffe wirklich, dass unsere Fans verstehen, in welcher Art Waschmaschine wir uns befinden. Ich hatte das Gefühl, dass die Fans gegen Kasan etwas zurückhaltend waren. Das ist natürlich ihr gutes Recht. Aber wenn sie, wenn wir Freak City sein wollen, dann müssen sie uns mehr Liebe und Unterstützung entgegenbringen.“

Fotos: Matthias Schramm