Leberkäse aus der Dose – „Fast Food“ auf Fränkisch

Leberkäse aus der Dose – „Fast Food“ auf Fränkisch
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Tradition trifft Innovation: Bamberger Metzgereien präsentieren Kult-Leberkäse für den heimischen Ofen

Leberkäse aus der Dose - "Fast Food" auf Fränkisch

Thomas Liebold und Marcus Fischer mit dem im Onlineshop erhältlichen Versandpaket.

Die Bamberger Metzgereien Fischer und Liebold bringen in ihr neues Produkt ihre langjährige Erfahrung ein: Der seit kurzem erhältliche und in zwei Sorten angebotene Ofenleberkäse soll durch seine unkomplizierte Handhabung und eine etwa viermonatige Haltbarkeit begeistern. Die diese Woche offiziell präsentierte Leckerei kann ab sofort im Laden und online gekauft werden.

Wer kennt das nicht? Man kommt spät nach Hause, der Kühlschrank ist so gut wie leer und aufwendig kochen ist das Letzte, worauf man jetzt noch Lust hat? Ein deftiges Leberkäs-Brötchen wäre da jetzt genau das Richtige! Wie gut, dass sich das auch zwei Metzgermeister aus Bamberg gedacht und dafür an einer Lösung getüftelt haben: Die fränkische Antwort auf Fast Food und Fertiggerichte – der Leberkäse aus der Dose und für den heimischen Ofen war geboren.

Zusammenarbeit statt Konkurrenzkampf

Leberkäse aus der Dose - "Fast Food" auf Fränkisch

Marcus Fischer und Thomas Liebold.

Thomas Liebold führt die Metzgerei Max Liebold in der Sandstraße gemeinsam mit seinen Eltern in der mittlerweile dritten beziehungsweise vierten Generation. Seit 1897 werden hier die Kunden mit leckerer Wurst und Fleisch versorgt. Besonders beliebt ist aber Liebolds Leberkäse, nach eigener Aussage qualitativ hochwertiges Fleisch und ein altes Familienrezept sind der Grund, warum so viele Touristen regelmäßig ins Schwärmen geraten und sich den Leberkäse vor der Abreise am liebsten mit in den Koffer packen würden. „Jetzt gibt es endlich die Möglichkeit, sich unsere Hausspezialität in der Dose mit in die Heimat zu nehmen und dort sogar vier Monate aufzubewahren“, ist Thomas Liebold begeistert. „So kann sich jeder seinen kleinen Vorrat zuhause anlegen“. Liebolds Version ist ein gröberer Leberkäse, der vor allem durch seinen niedrigen Fettgehalt von nur 20% überzeugen kann.

Die zweite Variante stammt aus dem Hause der Anton Fischer Fleischwaren AG in der Bamberger Jäckstraße, ein ebenfalls seit über 80 Jahren in Bamberg verwurzelter Handwerksbetrieb. Vorstand Marcus Fischer ist besonders stolz auf die von Zusatzstoffen (bis auf Pökelsalz) und Geschmacksverstärkern freie Verarbeitung seiner Produkte. Ein Versprechen, das er auch bei der Fischerschen, etwas feineren Ofenleberkäse-Version geben kann. Bei diesem Leberkäse liegt der Fettgehalt mit 26% etwas höher, womit er aber im Vergleich zu anderen Wurstsorten (Mettwurst: 40-45%) immer noch zu den mageren Fleischprodukten zählt.

Vor einigen Monaten hat sich Marcus Fischer an seinen langjährigen Freund und Kollegen Thomas Liebold gewandt. „Wir kennen uns seit über 30 Jahren und sehen uns nicht als Konkurrenz“, so Fischer. „Gerade bei diesem Projekt konnten wir nur voneinander profitieren und haben uns super ergänzt“. Beide arbeiten außerdem seit zehn Jahren gemeinsam als Vorstände in der Fleischergenossenschaft.

Win-Win-Situation für beide Seiten

Leberkäse aus der Dose - "Fast Food" auf Fränkisch

Präsentation des Ofenleberkäses.

Die beiden haben sich nun zusammengetan – der eine mit der Idee und der notwendigen technischen Ausrüstung, der andere mit einem Kult-Leberkäse-Rezept und dem dadurch bekannten Namen – „eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, bestätigt Fischer, „mit der Kombination konnten wir nur gewinnen.“ Liebold ergänzt: „Für mich, als kleinen Familienbetrieb, wäre ein solches Projekt alleine wohl eine Nummer zu groß gewesen.“

Von der ersten Idee über die Planung und Probezeit dauerte es ein halbes Jahr, bis der erste Ofenleberkäse an der Sandkerwa 2016 über die Ladentheke gehen konnte. Die Idee ist simpel: Ein Leberkäse, den man samt Dose bei 145°C in den Backofen oder den Grill stellt und 45 Minuten später gemütlich auf dem Sofa genossen werden kann. Momentan muss der Leberkäse noch gekühlt gelagert werden, es wird aber bereits an einer Weiterentwicklung gearbeitet.

Neue Kombination

„Die Dose und der Leberkäse – beides gibt es schon lange, aber eine Kombination aus beidem ist völlig neu“, erklärt Fischer, „wir wollen versuchen, den Kunden in unserer doch sehr traditionellen Branche mit dieser etwas anderen Art von Leberkäse ein bisschen was Neues zu bieten“. Trotzdem sollen natürlich Geschmack und Qualität nicht leiden. Die Metzgerei Fischer hat hierfür ein völlig neues Rezept kreiert, Thomas Liebold setzt auf sein ursprüngliches Familienrezept, bei dem nur die Rezeptur der Gewürzmischung leicht abgewandelt werden musste. Die beiden bislang erhältlichen Varianten sollen aber längst nicht alles gewesen sein. „Mit dem Konzept sind wir immer offen für Neues, für andere Geschmackssorten haben wir auch schon Ideen“, macht es Marcus Fischer spannend.

Ofenleberkäse online

Besonders freuen können sich Leberkäse-Freunde, die nicht mal eben bei den Bamberger Wurstmachern im Laden vorbeischauen können: Über den neuen Online-Shop hat man nun die Möglichkeit, sich die fränkische Leibspeise europaweit bequem nach Hause liefern zu lassen. Die Mindestbestellmenge liegt bei sechs Dosen, man hat die Wahl zwischen sechs Mal der gleichen Sorte oder einer Mischkiste mit jeweils dreien von beiden Versionen. Alle, die jetzt schon Hunger bekommen haben, können direkt auf www.ofenleberkaese.de zuschlagen. Erhältlich sind die Dosen aber natürlich auch direkt bei den jeweiligen Metzgereien vor Ort. „Seit der Sandkerwa haben wir allein bei mir im Laden über 800 Stück verkauft, mit so einer großen Resonanz hätten wir nicht gerechnet“, freut sich Liebold. „Das Kundenfeedback ist bislang durchweg positiv.“

Text: Katja Kiesel