Bayern schlägt Gärtnertradition vor

Bayern schlägt Gärtnertradition vor
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Gartenbau soll in Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes

Der Freistaat Bayern schlägt insgesamt 21 Traditionen und Bräuche für die Aufnahme in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vor, darunter auch den innerstädtischen Erwerbsgartenbau in Bamberg.

Gärtnertradition als immaterielles KulturerbeWie die bayerische Staatsregierung mitteilte, konnte Bayern neben den regulären vier Nominierungen nun weitere 17 nachmelden, da andere Bundesländer ihre Kontingente nicht ausschöpften. Bürgermeister Dr. Christian Lange zeigte sich erfreut über diese Nachricht: „Die Pflege und Erhalt der Bamberger Gärtnertraditionen haben überregionale Bedeutung. Ich freue mich, dass der Freistaat die Bemühungen der Gärtner um Aufnahme in das Verzeichnis so aktiv unterstützt.“ Patricia Alberth, Leiterin des Zentrum Welterbe Bambergs, wies darauf hin, dass die Aufnahme in des Bundesverzeichnis ein wichtiger Schritt sei, um von der Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen, der UNESCO, als kulturelles Erbe der Menschheit anerkannt zu werden. „Angesichts der Bedeutung der Gärtnerstadt und der Gärtnertradition für das Bamberger Welterbe wäre eine solche Anerkennung als immaterielles Kulturerbe der Menschheit nur konsequent.“

Der innerstädtische Erwerbsgartenbau in Bamberg umfasst den Gemüseanbau und die vielfältigen Bräuche der Gärtner. Seit dem 14. Jahrhundert belegbar, waren die Bamberger Gärtner neben dem Gemüseanbau vom 15. bis zum 19. Jahrhundert auf die Produktion von Gemüsesaatgut und Süßholz spezialisiert und exportierten ihre Waren nach ganz Europa. Auch heute noch werden im Stadtgebiet Gemüse, darunter viele seltene Lokalsorten, und seit einigen Jahren auch wieder Süßholz angebaut. 2013 hatte das Gärtner- und Häckermuseum stellvertretend für alle Vereine, Bruderschaften und die Stadt, welche die vielfältige Kultur der Bamberger Gärtner tragen, die Bewerbung erarbeitet und eingereicht.

Ein Expertengremium unter Vorsitz des Regensburger Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Daniel Drascek hat sich mit Blick auf die Vorgaben und Zielsetzungen des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes intensiv mit allen Anträgen befasst. Auf dieser Grundlage werden aus Bayern 21 Bewerbungen für die Aufnahme in das Bundesverzeichnis vorgeschlagen. Bayern hat zudem 2014 ein eigenes Landesverzeichnis für das immaterielle Kulturerbe eingerichtet. Dort wurde das Bamberger Gärtnererbe bereits aufgenommen.

Text & Fotos: Medieninformation STADT BAMBERG, Zentrum Welterbe Bamberg