Bamberg gewinnt zerfahrene Partie in Hagen

Bamberg gewinnt zerfahrene Partie in Hagen
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Brose Baskets setzen mit 87:66 ihren Siegeszug durch die BBL weiter fort

Die Brose Baskets bleiben in der Basketball-Bundesliga weiter das Maß aller Dinge. In einer von Beginn an extrem zerfahrenen Partie, die in erster Linie von Fouls und Freiwürfen geprägt war, setzte sich der deutsche Meister mit 87:66 (41:27) durch und konnte dabei seinen Spielstil bis zum Ende durchsetzen.

Brose Baskets vs. Phoenix HagenDen Grundstein zum 15. Ligaerfolg in Serie legte die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri, der an diesem Sonntagnachmittag auf Darius Miller (Fußverletzung) verzichten musste, in der Verteidigung. Bambergs Defense stand über 40 Minuten sehr kompakt und gestattete den sonst so offensivstarken Hagenern kaum Freiheiten. Aber auch der eigene Angriff kam über weite Strecken kaum zur Entfaltung, was in erster Linie an einer sehr foulintensiven Verteidigung der Hagener lag. Die Feuervögel wurden von den Referess 32-Mal zurückgepfiffen (Bamberg mit 24 Fouls), was zu zahlreichen Freiwurfversuchen der Oberfranken führte (38 Versuche, davon 24 erfolgreich – Hagen 14/21). Topscorer der Partie waren Bambergs Daniel Theis und Nicolò Melli sowie Hagens JJ Mann mit jeweils 15 Punkten. Theis rundete seine sehr gute Vorstellung zudem noch mit 14 Rebounds ab.

Insbesondere die erste Halbzeit dieses doch eher seltsamen Spiels verlief extrem zäh. Zahlreiche Fouls führten immer wieder zu Unterbrechungen und Freiwürfen auf beiden Seiten. In den ersten 20 Minuten trat Hagen zehnmal an die Linie (5 Treffer), Bamberg durfte sich 21 Mal versuchen und traf dabei 14 Versuche. Selbst die beiden Coaches kamen mit den zahlreichen Foulpfiffen und diesem kuriosen Spielverlauf nur schwer klar und handelten sich bereits in den ersten zehn Minuten jeweils ein technisches Foul ein. Überschattet wurde der erste Durchgang von zwei Verletzungen auf Hagener Seite. Während Niklas Geske im ersten Viertel nach einem Zusammenprall mit Janis Strelnieks mit einem Eisbeutel auf dem Knie auf der Bank Platz nahm, erwischte es D.J. Covington deutlich schlimmer. Hagens US-Center renkte sich beim Zurücklaufen im Sturz das Knie aus und musste nach einer medizinischen Erstversorgung direkt vom Parkett ins Krankenhaus transportiert werden.

Den Bambergern merkte man deutlich an, dass ihnen das Freitagsspiel in Kaunas und die Reisestrapazen noch in den Knochen steckten. Dennoch schafften sie es mit ihrer Defense, das Hagener Tempospiel komplett lahm zu legen, wodurch sich die Feuervögel extrem schwer taten zu punkten. In der Brose-Offensive lief allerdings ebenfalls über weite Strecken nicht viel zusammen, sodass Punkte lange Zeit Mangelware blieben. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs konnte in erster Linie Nicoló Melli dafür sorgen, dass so etwas wie Rhythmus aufkam- Der Italiener erzielte die letzten fünf Punkte zur 42:27-Pausenführung seiner Farben.

Brose Baskets vs. Phoenix HagenNach der Pause versuchten die Mannen von Ingo Freyer zwar alles, um sich aus ihrer Schockstarre zu lösen und ins Spiel zurück zu kommen, doch Bambergs Defense stand weiter hervorragend und ließ nur wenig zu. Auf der Gegenseite blieben die Bamberger Quoten jedoch weiterhin unter dem Saisonschnitt (48 Prozent aus dem Feld, 63 Prozent von der Freiwurflinie), dennoch reichte es, um Hagen auf Distanz zu halten. In Hülle und Fülle gab es dagegen weiterhin Fouls und Freiwürfe, sodass auch der zweite Durchgang wenig Spielfluss hatte. Erst im finalen Viertel kam der Meister etwas besser in Fahrt, was aber auch damit zu tun hatte, dass die Hagener ihrer hohen Foulbelastung Tribut zollen und sich etwas zurückhalten mussten. Am Ende stand für die Brose Baskets ein souveräner 87:66-Sieg bei Phoenix Hagen zu Buche.

Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:

„Ich möchte eigentlich nur über D.J. sprechen. Es ist hart, an andere Dinge zu denken. Wir sind zwar Profis, das ist unser Job. Aber es war heute so schwer. Hagen spielt eine tolle Saison. Wir sind aus Litauen gekommen und hatten uns auf eine harte Aufgabe vorbereitet. Mehr kann ich nicht sagen. Alles, alles Gute für D.J.!“

Phoenix Hagen vs. Brose Baskets 66:87 (16:21; 11:21; 24:24; 15:21)

Phoenix Hagen: Mann (15 Punkte), Elliott (9), Bell (9), Hess (9), Klassen (8), Grof (5), Covington (4), Jasinski (3), Jefferson (2), Kessen (2), Zahner-Gothen, Geske
Brose Baskets: Theis (15), Melli (15), Heckmann (11), Staiger (11), Nikolic (7), Zisis (7), Wanamaker (6), Strelnieks (6), Radosevic (6), Harris (3)

Fotos: Matthias Schramm