„Gschichtla“ aus Bamberg beim Mundartabend

„Gschichtla“ aus Bamberg beim Mundartabend
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Rettl Motschenbacher und Wolfgang Wußmann unterhielten Publikum auf Fränkisch

Am Dienstag, dem 17. November, bekamen die Zuschauer im Buch- und Medienhaus Hübscher lustige Geschichten aus der Domstadt auf feinstem Fränkisch zu hören. Die Bamberger Autoren Rettl Motschenbacher und Wolfgang Wußmann stellten ihre neuen Mundartbücher vor.

"Gschichtla" aus Bamberg beim MundartabendEine Lesung dieser Art gibt es nicht oft im Buch- und Medienhaus Hübscher in Bamberg. Zwei echte Bamberger Autoren lasen am Dienstag, dem 17. November, Geschichten aus ihren Büchern vor und zwar in feinstem Fränkisch. Rettl Motschenbacher las „Gschichdla“ aus ihrem neuen Mundartbuch „Wos isn do drinna?!“ und Wolfgang Wußmann aus „Niggs äfunna – alläs wohr“.

Michael Genniges ist Geschäftsführer des Hübscher Buch- und Medienhauses und zugleich der Verleger der Bücher beider Autoren. Für ihn sei dies eine besondere Ehre, da es viel zu wenige Mundartbücher gebe. Musikalisch begleitet der „Dreigesang“, bestehend aus Arntrud Keller, Edeltraud Rosenberger und Maria Ziegler, die Lesung mit fränkischen Liedern.

In einer von Rettl Motschenbachers Bamberg-Geschichten geht es um das Läuten der Domglocken. Sie erzählt wie oft, wann und zu welchen Anlässen die Glocken früher erklangen und steuert auf eine köstliche Pointe zu. Die Zuhörer scheinen den Urbamberger Dialekt bestens zu verstehen und die meisten können sogar etwas mit den Orten anfangen, die Motschenbacher oder Wußmann in ihren Geschichten erwähnen, sondern auch mit Personen.

Wußmann ist im Bamberger Norden aufgewachsen und hat die Mundart mit der Muttermilch aufgesogen. Seine 100 Geschichten in „Niggs äfunna – alläs wohr“ handeln vom Lebensalltag der Gärnter in seinem Stadtteil, von Ministranten, wie er selbst einer war, von allseits bekannten Autoritäten, wie beispielsweise Pfarrern, und sind selbst erlebt oder überliefert.

Er liest am Dienstagabend im Hübscher lustige Anekdoten über die Bamberger Gärtner vor und bringt dabei den fränkischen Humor bestens rüber. „In Bamberg gibt es übrigens 26 Ausdrücke für ‚Rausch‘ und 21 für ‚Schläge‘, informiert er das heitere Publikum. Außerdem appelliert er daran, ihm die eigenen erlebten Geschichten zukommen zu lassen. „Vielleicht passen sie ja in ein neues Buch.“

Fotos: Frank Märzke