Kloster Michaelsberg, Bamberg

Das Kloster Michaelsberg ist eines der Wahrzeichen von Bamberg.

Die Altstadt hat den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern Deutschlands und ist seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe. Bamberg ist zudem Sitz der Otto-Friedrich-Universität und mit seinen vielen kleinen Läden eine attraktive Einkaufsstadt. Heimische Brauereien und das vielfältige kulinarische Angebot prägen Bamberg. Bekannt ist die Stadt auch als Filmkulisse (u.a. Seelen im Feuer, Das fliegende Klassenzimmer, Serien Pfarrer Braun und Der König, Resturlaub und Die drei Musketiere).

Die erste urkundliche Erwähnung des Castrum Babenberch datiert ins Jahr 902, wenngleich Funde nachweisen, dass das Gebiet um die Regnitzinsel schon wesentlich früher besiedelt worden war. 973 schenkte Kaiser Otto II. die Siedlung und ihre Burg seinem Vetter, Heinrich dem Zänker. Dessen Sohn, der spätere Kaiser Heinrich II., hatte eine besondere Vorliebe für Bamberg und schenkte es seiner Frau Kunigunde von Luxemburg zur Hochzeit.

Bistumsgründung

1007 wurde Bamberg zum Bistum erhoben, und Kaiser Heinrich II. errichtete seine Kaiserpfalz dort, wo heute die Alte Hofhaltung steht. Heinrich baute die Stadt mit zahlreichen Schenkungen zum „caput orbis“, seiner Hauptstadt der Welt, aus. Nach zehn Jahren Bauzeit konnte 1012 der erste Dom vollendet werden, rasch kamen die Stifte und Klöster St. Stephan, St. Michael, St. Gangolf und St. Jakob hinzu.

Bischöfe und Päpste

Kirche St. Getreu BambergMit Clemens II. (1007-1047, ab 1040 Bamberger Bischof) liegt im Dom der einzige nördlich der Alpen begrabene Papst. Als bedeutendster Bamberger Bischof gilt Otto I., der Heilige (1102-1139), der eine wichtige Rolle bei der Beilegung des Investiturstreites spielte. Er ließ den 1081 durch einen Brand zerstörten Bamberger Dom wieder aufbauen und die Stadt maßgeblich erweitern. Sein Grab in der Michaelskirche ist auch heute noch Pilgerstätte für Einwohner und Touristen. Ein Durchschlupf ermöglicht das Durchkriechen, anschließend soll man von Rückenleiden geheilt sein…

Der heutige Dom

Ein weiterer Brand zerstörte 1185 den zweiten Dom, 1237 konnte der dritte Bau, der heute noch steht, geweiht werden. Zu den Sehenswürdigkeiten im Dom gehören der Bamberger Reiter, das Kaisergrab und der Veit-Stoß-Altar. Wenn auch die Person des Bamberger Reiters nicht zweifelsfrei identifiziert werden kann, zieht der steinerne Reiter aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach wie vor Betrachter und Kunsthistoriker in seinen Bann. Die früher bunt bemalte Plastik beinhaltet eine starke Symbolik, die Ihnen bei einer Führung ausführlich erklärt wird. Das Kaisergrab, geschaffen von Tilman Riemenschneider besticht durch die Darstellung von Legenden aus dem Leben von Heinrich und Kunigunde. Feuerprobe, Pfennigwunder, Seelewägung, Heilung vom Steinleiden und die Darstellung von Heinrich II. auf dem Sterbebett erzählen nicht nur Geschichten aus der Welt des Mittelalters, sondern beinhalten ebenfalls eine umfassende Symbolik. Der Veit-Stoß-Altar aus dem 16. Jahrhundert wurde ursprünglich für das Nürnberger Karmelitenkloster hergestellt und kam nach dessen Auflösung schon 1524 in die Bamberger Obere Pfarre. Zur 700jährigen Domweihe wurde er 1937 als Leihgabe in den Dom überführt. Die beiden oberen Flügel, ursprünglich für die Außenseite bestimmt, zeigen die Flucht nach Ägypten und die Geburt Marias, auf den unteren beiden sind die Anbetung der Drei Könige und der zwölfjährige Jesus im Tempel dargestellt. In der Mitte sieht man die Geburt Christi, die umgebenden Engel weisen allerdings bereits auf die spätere Passion hin.

Die Bürgerstadt

GiechburgDurch seine frühe bedeutende Rolle entwickelte sich Bamberg schnell auch zu einem wirtschaftlichen Zentrum. Im 16. Jahrhundert war die Bevölkerung bereits fünfstellig. Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt unter der schwedischen Besatzung, im Siebenjährigen unter den Preußen, und auch Napoleons Truppen bezogen hier Quartier. Am 1. Juni 1815 stürzte ein Marschall des Kaisers aus einem Fenster der Neuen Residenz.

Hopfenhandel und Brauereiwesen waren wichtige Bestandteile des wirtschaftlichen Lebens. Heute ist Bamberg Zentrum des Bierlandes Oberfranken, das die weltweit größte Brauereidichte vorweisen kann. Mit der Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz, der Mälzerei Weyermann und der Bamberger Mälzerei sind zudem drei international renommierte Schwergewichte aus dem Brauereiumfeld in Bamberg angesiedelt. Eine wichtige Rolle für die Stadt spielte die 1647 errichtete Bamberger Universität, deren Standorte über die gesamte Stadt verstreut liegen und etwa 13.000 Studenten die Ausbildung ermöglichen.

Weltkulturerbe

1993 wurde die Altstadt in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. In der Begründung heißt es, Bamberg repräsentiere in einzigartiger Weise die auf einer Grundstruktur des Frühmittelalters entwickelte mitteleuropäische Stadt. Das in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Areal umfasst die drei historischen Stadtzentren Berg-, Insel- und Gärtnerstadt mit einer Gesamtfläche von etwa 140 Hektar. Anlässlich der Landesgartenschau 2012 wurde auf der ehemaligen ERBA-Insel im Nordosten ein neues Naherholungsgebiet geschaffen, ein modernes Gegenstück zum historischen Hain aus dem frühen 19. Jahrhundert im Südwesten, in dem sich auch ein botanischer Garten befindet.

Impressionen aus Bamberg