Rachegelüste Teil zwei: Brose geht mit viel Willen ins Frankenderby

Rachegelüste Teil zwei: Brose geht mit viel Willen ins Frankenderby
Sport

s.Oliver Würzburg kommt mit Dirk Bauermann zum Playoff-Fight nach Bamberg

Keine 48 Stunden nach seiner erfolgreichen Heimpremiere als Headcoach von Brose Bamberg in der Euroleague, steht Luca Banchi auch in der BBL vor seinem Heimdebüt. Dabei kommt es am Samstagabend ab 20:30 Uhr gleich zu einem besonderen Duell: It´s Derbytime in der Domstadt, s.Oliver Würzburg gastiert in der BROSE ARENA.

easyCredit BBL 17/18 - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballWie schon in den letzten Wochen bei den Auswärtsaufgaben in Gießen und Ulm hat Brose Bamberg auch dieses Mal wieder einen Gegner vor der Brust, der im Kampf um die Playoff-Plätze noch ein Wörtchen mitreden will und – zumindest nach Siegen – gleichauf mit den Brose-Boys liegt. Beide Teams dürften zudem mit ausreichend Selbstvertrauen in die Partie des 25. Spieltages gehen. Bamberg feierte in der Liga zuletzt zwei wichtige Siege und verließ auch am Donnerstagabend in der Euroleague gegen Anadolu Efes Istanbul als Sieger das heimische Parkett. Doch trotz der – vor allem in der zweiten Halbzeit – starken Leistung seiner Truppe ließ Luca Banchi erst gar keine allzu großen Jubelstürme aufkommen und richtete den Fokus schon in der Nachbesprechung auf die bevorstehende Aufgabe gegen die Unterfranken.

„Es wird ein sehr schweres Spiel werden. Ich habe jetzt einige Partien von ihnen auf Video gesehen. Sie spielen sehr variabel, sind auf allen Positionen stark besetzt“, zeigt sich Bambergs neuer Mann an der Seitenlinie gut über den nächsten Gegner informiert. Banchi erwartet einmal Mehr ein Spiel, das bis zum Schluss auf des Messers Schneide stehen könnte. „Wir müssen von Beginn an bereit sein, müssen vor allem im Kopf wollen. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gehen werden“, so der 52-Jährige Übungsleiter vor seiner BBL-Heimpremiere.

Benzing stoppen und Hinspielniederlage wettmachen

Doch auch Würzburg kann und wird mit breiter Brust anreisen. Zum einen konnten auch die Unterfranken zuletzt einen klaren 96:79-Erfolg über Playoff-Konkurrent Gießen 46ers einfahren und zum anderen haben die Gäste mit Sicherheit noch das Hinspiel in bester Erinnerung. Am ersten Spieltag trafen beide Mannschaften im Oktober in Würzburg aufeinander und den vom ehemaligen Bamberger Meistercoach trainierten Würzburgern gelang tatsächlich die große Überraschung. Angeführt vom überragenden Duo Robin Benzing (23 Punkte) und Kresimir Loncar (20) landeten die s.Oliver-Korbjäger einen 76:73-Überraschungserfolg und verpassten dem Meister gleich zum Saisonstart einen von zahlreich folgenden Dämpfern in dieser Spielzeit.

easyCredit BBL 17/18 - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballTopscorer der Bauermann-Truppe ist Nationalmannschaftskapitän Robin Benzing. Der Small Forward, der seine gute und konstante Form der bisherigen Saison zuletzt erneut mit 24 Zählern gegen Gießen bestätigte, legt im Schnitt 18,9 Zähler pro Partie auf. Damit ist Benzing mit Abstand nicht nur Würzburgs erfolgreichster Korbjäger sondern liegt ligaweit an der Spitze des Rankings. Mannschaftsintern folgen Center Kresimir Loncar mit 11,9 und Maurice Stuckey mit 11,0 Punkten.

Würzburg mit viel Bamberger Vergangenheit

Für Stuckey sowie für Coach Bauermann und Felix Hoffmann ist die Partie auch ein Aufbruch in die Vergangenheit. Stuckey stand von 2009 bis 2013 bei Bamberg unter Vertrag, war aber auf Leihbasis in der Saison 2012/13 bereits für Würzburg aktiv. Hoffmann spielte von 2008 bis 2011 für Bambergs Kooperationspartner TSV Breitengüßbach in der ProB. Auch Würzburgs Assistant Coach Stephen Arigbabu hat indirekt eine Verbindung zu Bamberg. Sein jüngerer Bruder, David Arigbabu, spielte im Bamberger Dress, als Coach Bauermann in die Domstadt kam.

Dirk Bauermann selbst gab am 13. Januar 2002 sein Debüt als Bamberger Headcoach. Sein Premierenspiel gegen Bonn musste er zwar mit 74:81 verloren geben, dennoch führte er das Team noch in die Playoffs und in den Folgejahren zu zwei Meisterschaften (2005, 2007). 2006 zog Bauermann mit dem damaligen GHP Bamberg als erstes deutsches Team ins Euroleague TOP16 ein. Playoffs und Meisterschaften dürften zukünftig vielleicht auch das Ziel von Luca Banchi als Brose-Headcoach sein. Anders als zur Anfangszeit von Dirk Bauermann würde dem heutigen Team aber ein Sieg am Samstag gut zu Gesicht stehen.

Fotos: Matthias Schramm