Albatrosse kreisen über die Domstadt

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Sport

Brose vor dem BBL-Klassiker gegen Alba Berlin

Nach zuletzt zwei starken Auftritten in der Euroleague steht für Brose Bamberg nun wieder das Alltagsgeschäft „Bundesliga“ auf dem Plan. Am Sonntag kommt es dabei zu einem echten BBL-Klassiker, wenn der deutsche Meister und Pokalsieger aus Oberfranken den aktuellen Spitzenreiter aus Berlin empfängt. Jump ist um 15 Uhr.

easyCredit BBL 17/18 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. Gießen 46ersAnders als in der jüngeren Vergangenheit stehen die Zeichen im Vorfeld dieses Mal nicht pro Bamberg. Berlin kommt mit sechs Siegen aus sieben Partien als Liga-Primus in die Domstadt und befindet sich aktuell in bestechender Form. Unter der Leitung ihres neuen Headcoaches Aito Garcia Renenses sind die Berliner auf dem Weg zurück zu alter Stärke, zuletzt bekam dies Aufsteiger Oettinger Rockets beim 61:95 zu spüren. Auch international im EuroCup läuft es für die Hauptstädter nach Plan: Nach drei Partien stehen die Spreestädter mit zwei Siegen auf Platz zwei der Gruppe C. Hier gastierten die Albatrosse am Dienstag in Limoges und gewann die Partie 73:65.

In Berlin führt der Extra-Pass zum Erfolg

Ihr Scoring verteilen die Berliner dabei sehr ausgeglichen und sind folgerichtig mit 22,7 Assists pro Spiel das zweitbeste Team der BBL (Bamberg liegt mit durchschnittlich 20,2 direkten Korbvorlagen knapp dahinter). An der Spitze steht US-Center Dennis Clifford mit knapp 14 Punkten pro Partie, gefolgt von Spencer Butterfield (11,6 PpS) und Peyton Siva (10,1 PpS). Siva, der einer der wenigen Berliner ist, die bereits vergangene Saison das Alba-Trikot trugen, ist mit durchschnittlich 6,1 Assists bester Vorlagengeber seiner Mannschaft. Nur knapp unter der Zehn-Punkte-Grenze liegen Marius Grigonis (9,9 PpS) und Luke Sikma (9,7 PpS). Letzterer ist mit 6,3 Rebounds Albas Dominator unter den Brettern (im EuroCup sammelt er sogar sieben Rebounds pro Spiel), gefolgt von Clifford (4,1 RpS).

Aufgrund der derzeitigen Tabellenkonstellation und angesichts ihrer bisher gezeigten Leistungen reisen die Berliner dieses Mal mit breiterer Brust gen Oberfranken. „In Bamberg zu spielen, ist immer eine große Herausforderung, aber ich fahre in dieser Saison schon mit einem besseren Gefühl dahin als in der vergangenen Saison“, wird Niels Giffey auf der Alba-Homepage zitiert. Der Nationalspieler nennt zum einen den Bamberger Umbruch und zum anderen die Tatsache, dass sein eigenes Team breiter aufgestellt und somit schwerer auszurechnen ist, als Gründe für seine positive Grundstimmung.

Bamberg will weiteren Heimsieg über Alba

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 4. Spieltag: Brose Bamberg vs. Baskonia Vitoria GasteizPositiv ist inzwischen aber auch wieder die Stimmung in Bamberg, das die letzten sieben Spiele in Serie gegen Berlin für sich entscheiden konnte. Nach dem ersten Euroleague-Sieg der Saison unter der Woche in Malaga ließen die Mannen von Chefcoach Andrea Trinchieri am Freitagabend gleich den zweiten folgen – gegen Baskonia Vitoria gab es zuhause einen 78:72-Erfolg. Besonders stolz machte den Coach dabei, dass Bamberg erstmals beide Spiele an einem Doppelspieltag gewinnen konnte. „Nun haben wir etwas für uns besonderes erreicht. Es ist ein nächster Schritt“, lobte der Italiener nach Spielschluss.

Mit dem überragenden Einstand von Nachverpflichtung Doreel Wright (13 Punkte, 5 Rebounds, 4 Blocks) hatte Brose zwar den Überraschungsfaktor auf seiner Seite, da sich der erfahrene US-Boy aber homogen ins Mannschaftsgefüge integrierte, war es ein weiterer Teamerfolg – wie auch Coach Trinchieri erkannte und dabei besonders die Leistung seiner Bankspieler hervorhob: „Die Spieler, die von der Bank kamen waren wieder bereit: Maodo, Lucca, Dorell. Wir haben heute einmal mehr als Team gewonnen.“

Um die in den letzten Jahren makellose Heimbilanz gegen Alba Berlin (seit März 2013 keine Heimniederlage mehr) weiter aufrecht zu halten, bedarf es am Sonntag einer ähnlichen Teamleistung.

Fotos: Matthias Schramm