„Die Söhne des Scheiks“: Eine Hommage an Karl May

„Die Söhne des Scheiks“: Eine Hommage an Karl May
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Buchcoverzeichnung einer Bamberger Künstlerin – szenische Lesung

Karl May – der literarische Vater von Winnetou und Erschaffer spannender Welten im Orient oder dem Wilden Westen lebt zwar seit über 100 Jahren nicht mehr – sein Lebenswerk wird aber noch immer fortgesetzt: „Die Söhne des Scheiks“ lassen die Figuren Karl Mays noch einmal zum Leben erwachen und das Buch trägt ein besonderes Cover: Die Illustration stammt von einer Bamberger Künstlerin, die gemeinsam mit Vertretern des Karl May Verlags am Dienstag, 17.10.2017, zu Gast in Bamberg war, um Buch und Coverzeichnung zu präsentieren.

Abenteuer, mutige Helden, magischer Orient, Wilder Westen und Winnetou: Karl May entführte den Leser stets in fremde, aufregende Welten und spann Geschichten rund um spannende Figuren, die zumeist jedem Romanliebhaber ein Begriff sind. Der 1912 verstorbene May ist mit über 100 Millionen verkauften Büchern in deutscher Sprache der auch heute noch meistgelesene deutschsprachige Autor.

Neuer Sonderband

Der zugehörige Karl May Verlag hat seinen Sitz in Bamberg und in diesem Jahr einen neuen Sonderband herausgebracht: „Die Söhne des Scheiks“, eine Pastiche von Franz Kandolf, die in den 1930er Jahren entstanden ist und Mays Werk nahezu originalgetreu fortsetzte. Inhaltlich knüpft er an die Geschehnisse aus den Bänden 2 und 3 an, „Durchs wilde Kurdistan“ und „Von Bagdad nach Stambul“. In der Geschichte schickt die geheimnisvolle Marah Durimeh Brief und Amulett an Kara Ben Nemsi mit der Bitte, sich des Ssali Ben Aquil anzunehmen. Diese Gestalt, die im ursprünglichen Karl May Werk eigentlich nur eine Nebenrolle spielt, rückt in Kandolfs Fortsetzungsgeschichte in den Mittelpunkt des Geschehens. Die zwei Söhne eines kurdischen Scheiks sind vom rachsüchtigen und goldgierigen Sekmet Beg entführt worden. Kara Ben Nemsi macht sich nun zusammen mit seinen Gefährten Hadschi Halef Omar und Sir David Lindsay auf die Suche nach den beiden Kindern.

Buchcover einer Bamberger Künstlerin

Besonderheit des neuen Fortsetzungsbandes ist das Cover. Die Zeichnung auf der Buchfront stammt von der Bamberger Künstlerin Elke Völkl – sie war gemeinsam mit Verleger Bernhard Schmid, dem Lektoren Roderich Haug und Dr. Erhard Schraudolph vom Karl May Verlag zu Gast im Buch- und Medienhaus Hübscher und berichtete am Dienstagabend, 17. Oktober 2017, den zahlreichen Gästen über die Inspiration und Entstehung ihrer Illustration, sowie der Zusammenarbeit mit dem Verlag. Das Original hatte Elke Völkl auf einer Staffelei mitgebracht, die sie zu Beginn noch verhüllt hielt. Sie erzählte von der besonderen Herausforderung, die Coverzeichnung eines Abenteuerromans zu gestalten, das ein kurdisches Dorf sowie eine Person mit einem ausdrucksvollen Gesicht, das zugleich Weisheit, Alter und Mut ausstrahlt, beinhalten sollte. Sie erzählte von ihren eigenen Erfahrungen in der Wüste Tunesiens – Fotografien ihrer Reise sowie von dort kennengelernten Personen flossen mit in das Werk, das nun einen kurdischen Mann mit Dolch am Gürtel vor dem Hintergrund eines Bergdorfes und blauem Himmel zeigt, mit ein. Völkl beschrieb die verschiedenen Phasen ihrer Arbeit, der intensiven Recherche, der ersten Überlegung des Hintergrundes und schließlich der Ausarbeitung der dargestellten Person, ihrer eigentlichen Passion. Für die Zuhörer und -seher wurde deutlich, aus wie vielen verschiedenen Aspekten und Einflüssen das Buchcover besteht. „Es war eine riesige Herausforderung, aber daran bin ich gewachsen“, so die Künstlerin.

Lesung mit verteilten Rollen

Im Anschluss folgte eine szenische Lesung einiger Passagen aus dem Sonderband und verteilt gelesene Rollen erweckten die Figuren aus der Geschichte für diesen Abend zum Leben und nahmen die Gäste mit auf eine Reise in den entfernten Orient und die Welt von Karl May. „Was es nun aber mit den Söhnen des Scheiks wirklich auf sich hat und welche mysteriöse Geschichte hier erzählt wird und welche Abenteuer erlebt werden, dürfen Sie als Leser nun selbst herausfinden“, beendete Roderich Haug die Lesung.

Fotos: Frank Märzke