Trinchieri: „Sie haben alles, was ein Spitzenteam ausmacht“

Trinchieri: „Sie haben alles, was ein Spitzenteam ausmacht“
Sport

Brose Bamberg startet gegen Maccabi FOX Tel Aviv in die neue Euroleague-Saison

Am Donnerstag ist es endlich wieder soweit: Brose Bamberg startet in die neue Euroleague-Spielzeit 2017/2018. Ab 20 Uhr trifft der rund erneuerte deutsche Double-Champion in eigener Halle auf die einstigen Titelhamster von Maccabi FOX Tel Aviv.

Turkish Airlines Euroleague - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. Maccabi FOX Tel Aviv

Maodo Lô empfangen Tel Aviv zum Saisonstart der „Königsklasse“.

Zwar kommt Tel Aviv als amtierender israelischer Pokalsieger nach Bamberg, doch der letzte große Titel liegt schon etwas länger zurück – zuletzt holte Tel Aviv 2014 das Triple aus Euroleague, israelischer Meisterschaft und Pokalsieg. Damals aktiv für die Israelis war Ricky Hickman, der seit diesem Sommer das Trikot der Oberfranken überstreift und mit 124 Euroleague-Einsätzen Bambergs erfahrenster Mann hinter Nikos Zisis ist.

Maccabi ebenfalls mit zahlreichen Neuzugängen

Aufgrund der langen Durststrecke in Sachen Titelgewinnen und der schlechtesten Euroleague-Saison der Vereingeschichte – Tel Aviv gewann nur zehn der 30 Spiele und hat dabei fünf Trainer verschlissen – hat sich das Team aus dem größten Ballungszentrum Israels in diesem Sommer ebenfalls neu aufgestellt. Neu-Headcoach Neven Spahija hat insgesamt sieben neue Spieler in die israelische Großstadt geholt und will damit an bessere Zeiten anknüpfen. Scheinbar befindet sich Tel Aviv dabei auch auf einem guten Weg: In einem Preseason-Turnier mit den besten acht Mannschaften der letzten Saison sicherten sich die Maccabi-Korbjäger bereits den ersten Titel, setzten sich dabei im Finale mit 93:76 gegen Ironi Nahariya Holon durch. Angeführt wurde das Team von den beiden Neuverpflichtungen DeShaun Thomas (20 Punkte), der auch am Montag bei Tel Avivs Saison-Auftaktsieg (82:68 bei Hapoel Fattal Eilat) mit 16 Zählern zum Topscorer avancierte, und Higflyer Alex Tyus, der auf 18 Punkte und zwölf Rebounds kam.

Der 29jährige Tyus ist dabei ein Part des neuen Maccabi-Big Men-Duos, das unter den Brettern ordentlich aufräumen soll. Der andere Teil ist der klassische Big Man Artsiom Parakhouski, der letztes Jahr für Unics Kasan auflief und in Bamberg ein ordentliches Spiel ablieferte (elf Punkte, sieben Rebounds). Auf den kleinen Positionen im Backcourt soll in erster Linie Guard Pierre Jackson für Furore sorgen. Der 1,80 Meter „kleine“ US-Boy zeigte im vergangen Jahr in zwei EuroCup-Spielen für Zagreb, was er zu leisten im Stande ist – er legte unglaubliche 33,5 Punkte im Schnitt auf. Ein weiterer spektakulärer Neuzugang ist Norris Cole, der ausreichend NBA-Erfahrung einbringt. Für den zweifachen NBA-Champion ist es die erste Saison, die er nicht in der NBA verbringt.

Respekt ja, Angst nein

Preseason-Game 2017: Brose Bamberg vs. Basket Swans GmundenTrotz all der Feuerkraft und Big Men-Power, die Maccabi am Donnerstag mit nach Bamberg bringt, muss sich der Meister nicht verstecken. Die Israelis befinden sich ebenso noch in der Teamfindungsphase wie Brose Bamberg. Dennoch zollt Headcoach Andrea Trinchieri dem kommenden Gegner natürlich Respekt: „Sie sind Maccabi Tel Aviv. Mehr muss man nicht wissen. Sie haben alles, was ein Spitzenteam ausmacht. Schnelle Guards, starke Big Men, Feuerkraft von Außen.“ Seine eigenen Spieler, die zuletzt ohne den Italiener zwei Auswärtssiege in Erfurt und Tübingen einfahren konnten, müssen in erster Linie dagegenhalten. „In den letzten Spielen hatten wir ein paar gute Momente, haben aber auch ab und an den Fokus verloren. Aber wir sind wieder zurück gekommen. Wir befinden uns momentan mitten auf dem Ozean. Wir sind ein Schiff. Ich weiß nur gerade eben noch nicht, was für eins. Die Frage daher ist: wie schnell kommen wir ans Ufer. Das werden die nächsten Wochen zeigen“, so Trinchieri über die Ausgangslage für seine Mannschaft.

Als Topscorer Broses, bester Rebounder und effektivster Spieler tut sich aktuell besonders Luka Mitrovic mit 13,3 Zählern und 8,7 gesicherten Abprallern im Schnitt hervor. Der Serbe – im Sommer von Roter Stern Belgrad in die Domstadt gewechselt – gehört außerdem zu den fünf der sechs Neuen, die die geballte Erfahrung von über 350 EuroLeague-Spielen auf das Bamberger Parkett bringen. Einzig für Augustine Rubit wird es der erste Auftritt in der „Königsklasse“ des Basketballs sein. Der Neu-Bamberger hat in den letzten beiden Saisons für Ulm im Eurocup aber gezeigt, dass er auch international eine verlässliche Größe für sein Team ist.

Die Bilanz dieser beiden Kontrahenten spricht eine eindeutige Sprache zugunsten des deutschen Vertreters, der in den letzten zwei Jahren drei von vier Duellen für sich entscheiden konnte und diese Serie nur zu gerne weiter ausbauen möchte.

Fotos: Matthias Schramm