Berufspendler bis Witterungsverhältnisse in Zahlen

Berufspendler bis Witterungsverhältnisse in Zahlen
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63. Auflage des Statistischen Jahrbuchs der Stadt Bamberg veröffentlicht

In Bamberg wurden 2016 insgesamt 75.530 Einwohner erfasst. Wenn nun wochentags 10.534 Berufsauspendler Bamberg verlassen und gleichzeitig 37.331 Berufseinpendler an ihrer Arbeitsstelle in der Domstadt eintreffen, wie viele Menschen halten sich dann in der Stadt auf?

Luftbild Bamberger Innenstadt

Die Stadt Bamberg veröffentlicht sein Statistisches Jahrbuch 2016 mit allerhand interessanten Zahlen und Fakten.

Solche theoretischen Mathematikaufgaben könnten Lehrer aus Inhalten des statistischen Jahrbuchs der Stadt Bamberg 2016 entwerfen, um ihren Schülern einen regionalen Praxisbezug im Unterricht zu bieten. Jüngst hat die Stadt ihre Zahlen des vergangenen Jahres vorgelegt. Eingerahmt werden die Zahlenmengen von geografischen und geschichtlichen Eckdaten und einem eigens den Archiven, Bibliotheken und Büchereien gewidmeten Kapitel.

Auf 160 Seiten kann der interessierte Leser allerhand Fakten und Zahlen hinsichtlich der wirtschaftlichen, ökologischen und auch sozialen Entwicklung innerhalb der Stadt erfahren. Neben Ziffern und Diagrammen hat der Statistik-Fan auch die Möglichkeit, Veränderungen innerhalb der Jahre herausfinden – teilweise seit 1955. So erfährt er beispielsweise, dass die Stadtbücherei 1997 noch einen Gesamtbestand von 88.212 Medien hatte, während deren Anzahl 2016 auf 128.070 anstieg – wiederum für Lehrkräfte ein hervorragendes Beispiel, um mit lokalem Material Prozentrechnungen zu üben oder auch, um Literatur mit Mathematik zu verknüpfen.

Im Schulbereich wäre ein Beispiel aus der Verhältnisrechnung in Betracht zu ziehen. In Bamberg gibt es zehn Gymnasien und zwei Realschulen. Von den Bildungsinhalten und Schülerschichten, die diese Schultypen unterschiedlich prägen einmal abgesehen, stellt sich die Frage: In welchem Verhältnis stehen beide Schultypen zueinander?

Haben Sie mitgerechnet?

Luftbild Kloster Michaelsberg

Im Statistischen Jahrbuch kommen nicht nur Mathematiker auf ihre Kosten. Auch für Kulturinteressierte bietet das Buch jede Menge Wissenswertes.

Die Lösung auf die Einwohner-Pendler-Frage lautet 102.327. Der Medienanstieg in der Bücherei wuchs um 45,2 Prozent und das Verhältnis der Schulen beträgt 5:1. Solche und ähnliche Berechnungen kann man auch aus vielen weiteren Bereichen, die das Jahrbuch bietet, beispielsweise Umweltschutz, Wirtschaft, Tourismus oder Finanzen, entwickeln. Ob solche Berechnungen Sinn machen und was die Zahlen aussagen, muss jeder für sich beantworten. Die Pendleraufgabe hat wohl keine wirkliche Aussage – das hohe Verhältnis von Gymnasien im Gegensatz zur niedrigen Realschuldichte hingegen möglicherweise schon, wenn es um Entscheidungen der Schulwahl geht.

Bamberg in Zahlen bietet Stoff für verschiedenste Interessen

Natürlich werden Statistiker und Marktforscher diese Lektüre verfolgen. Aber auch die eingangs erwähnten Lehrer könnten Spaß daran haben. Und nicht nur sie, sondern auch Kulturinteressierte, die Besucherrückgänge – wie leider im Staatlichen Museum Neue Residenz und im Historischen Museum, aber auch Zuströme, so im Diözesanmuseum – entdecken werden. Auch Sonnenhungrige kommen auf ihre Kosten. 1.560 Stunden schien beispielsweise 2016 die Sonne. Ähnliche Einstrahlungswerte findet man in den Jahren 1930, 2000, 2008 und 2014. Zahlenfetischisten können sich also austoben und städtische Verwaltungsangestellte Differenzen herausfiltern, Entwicklungen prognostizieren sowie Entscheidungen fällen.

Und trotzdem: Statistiken sagen nichts über das individuelle Geschehen aus. Möglicherweise scheint die Sonne für den Schüler oder Rentner ab und zu ein klein wenig länger und heller als für den Büroangestellten im geschlossenen Raum. Erhellend sind diese gesammelten Zahlen auf alle Fälle dennoch.

Fotos: GuideMedia